Brustchirurgie

Individuelle Therapien

Eine Operation an der Brust wird vorgenommen, um einen verdächtigen Befund abzuklären oder um einen bösartigen Tumor zu entfernen. Unser Ziel ist es dabei immer, die Brust zu erhalten. Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung sowie hohen Expertise auf dem Gebiet der Brustchirurgie gelingt uns dies in den meisten Fällen.

Bestätigt sich der Verdacht auf einen Tumor in der Brust, planen wir zusammen mit allen beteiligten Spezialisten sorgfältig alle Therapieschritte in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz. Neben der operativen Therapie sind die medikamentöse Therapie und häufig auch eine lokale Strahlentherapie weitere notwendige Schritte, die Sie bei uns oder unseren Kooperationspartnern individuell maßgeschneidert erhalten.

Unser Team aus erfahrenen Ärzten und Pflegekräften:

  • ist wissenschaftlich und technisch auf dem neuesten Stand der Brustchirurgie,
  • führt jeden medizinisch notwendigen, rekonstruierenden und kosmetischen Eingriff an der weiblichen und männlichen Brust durch,
  • ermöglicht durch die Vielzahl von Behandlungsmethoden sehr individuelle Therapien.

Wir bieten das komplette Spektrum der modernen Brustchirurgie an:

  • Brusterhaltende Operation
  • Brustwiederaufbau mit Implantaten
  • Netz- oder matrixunterstützter Brustwiederaufbau mit Implantaten
  • Brustwiederaufbau mit Eigengewebe (gestielte und freie Lappen)
  • Brustwiederaufbau mit Eigenfett
  • Plastische Deckung der chronischen Wunden im Bereich der Brust
  • Brustverkleinerung
  • Brustvergrößerung mit Implantaten oder Eigenfett
  • Brustkorrektur bei angeborener Fehlbildung der Brust
  • Korrektur einer Brustasymmetrie
Profilbild von Dr. Visnja Fink

Dr. Visnja Fink

Oberärztin | Leiterin Brustzentrum

Brusterhaltende Therapie

Da wir alle modernen Methoden zur Brusterhaltung und -wiederherstellung anbieten, können wir 75 % aller Tumoren brusterhaltend operieren. Hierbei wird der Tumor mit einem kleinen Sicherheitssaum schonend vom gesunden Gewebe entfernt. Die Schnittführung erfolgt individuell, wobei onkologische und ästhetische Aspekte berücksichtigt werden.

Schon während der Operation untersuchen wir die angrenzenden Lymphknoten der Achselhöhle auf einen möglichen Tumorbefall hin. Hierzu wird der Lymphknoten, der dem Tumor am nächsten liegt, der sogenannte Wächter-Lymphknoten, entnommen. Ist dieser gesund oder nur gering befallen, werden keine weiteren Lymphknoten mehr entfernt. So stellen wir sicher, dass der Eingriff stets so klein wie möglich gehalten wird. Abhängig von den persönlichen Gegebenheiten kann bei größeren Tumoren eine Brustverkleinerung notwendig sein, um die Brust zu erhalten. Die zweite Brust wird hierbei optisch angeglichen.

Brustaufbauende Therapie

Insbesondere bei der Entfernung eines bösartigen Tumors bieten wir das ganze Spektrum der wiederherstellenden Brustchirurgie an. Das fehlende Brustvolumen kann durch Fremdmaterial (allogene Brustrekonstruktion mit Expander- und Silikonimplantaten) oder durch Eigengewebe (autologe Brustrekonstruktion) ersetzt werden. Der optimale Zeitpunkt der Rekonstruktion und die Operationsart werden jeweils individuell festgelegt. Die Wiederherstellung des Körperbildes kann die Genesung, insbesondere psychologisch, wirksam unterstützen.

Die Patientin wählt zusammen mit unseren Spezialisten die Methode aus, die für sie medizinisch am besten ist und mit der sie sich am wohlsten fühlt. Hierzu werden wir die Vor- und Nachteile der verschiedenen Möglichkeiten ausführlich erläutern, die Brust aus Eigengewebe oder mittels Implantaten wiederaufzubauen. Wir wenden dabei grundsätzlich nur Methoden und Materialien an, die sowohl gesundheitlich geboten sind, als auch höchsten ästhetischen Ansprüchen genügen.

Brustrekonstruktion mit gestielten oder freien Lappen

Bei der Eigengewebsrekonstruktion wird aus dem Unterbauch Hautfettgewebe oder aus dem Rückenbereich Hautmuskelgewebe entnommen und transplantiert. Dieses kann auch als freies Gewebetransplantat durchgeführt werden (DIEP). Bei diesem Verfahren werden Haut- und Fettgewebe mit Blutgefäßen aus dem Unterbauch entnommen und daraus eine neue Brust geformt. Der Vorteil des freien Lappentransfers gegenüber der Brustaufbaumethode mittels gestielten Lappenplastiken besteht darin, dass kein Muskelgewebe entnommen wird und somit die Entnahmestelle (der Bauch) funktionell geschont wird. Die Methode wird von uns gemeinsam mit einem der erfahrensten plastischen Chirurgen Deutschlands, Prof. Dr. Andree, angeboten.

Brustrekonstruktion durch Fett-Transfer (Lipofilling)

Mittels Eigenfett (aus Unterbauch oder Oberschenkel) können kleinere Defekte, aber auch die komplette Brust, narbensparend und minimal-invasiv aufgebaut werden.

Wurde das gesamte Brustgewebe entfernt, können wir die Brust mit Hilfe eines Silikonimplantates rekonstruieren. Über die vielfältigen Möglichkeiten (Implantatart, Platzierung, Größe etc.) informieren wir Sie gerne ausführlich in einem persönlichen Gespräch.

Wesentliche medizinische Faktoren zur Auswahl der optimalen OP-Technik sind:
  • Stadium und Lokalisation des Tumors
  • Therapeutisches Gesamtkonzept (z. B. Bestrahlung, Chemotherapie, Nachsorge)
  • Individuelle körperliche Faktoren (Über- und Untergewicht, Größe und Form der gesunden Brust)
  • Voroperationen


Sind alle Einflussfaktoren geklärt, hat vor allem der Wunsch der Patientin einen maßgeblichen Einfluss auf die Auswahl des Operationsverfahrens.

Ästhetische Brustchirurgie

Auch Patientinnen mit dem Wunsch nach ästhetischen Korrekturen werden bei uns umfassend untersucht und in der Nachsorge professionell betreut. Das unterscheidet das Team im Brustzentrum von vielen anderen Anbietern ästhetischer Operationen. Neben operativen Verfahren zur Therapie von Brustveränderungen bieten wir auch die Korrektur von angeborenen Anomalien an. Da auch hier die individuellen Bedingungen sehr verschieden sind, kommt es uns gleichfalls darauf an, gemeinsam mit der Patientin die individuell beste Lösung zu finden.

Wir bieten beispielsweise an:

  • Brustvergrößerung (Augmentation) mit Implantaten und Eigenfett
  • Brustverkleinerung (Reduktionsplastik)
  • Anpassung unterschiedlicher Brüste (Asymmetrie)
  • Korrektur einer tubulären Brust (schlauchartige Fehlentwicklung meist mit übergroßem Warzenhof)

Anschlusstherapien

Zusätzlich zu der Operation erhalten viele Patientinnen eine medikamentöse Nachbehandlung, um das Risiko eines Tumor­rückfalls zu vermindern und um damit die langfristigen Hei­lungschancen zu erhöhen. Dabei setzen wir auf eine geeignete Kombination aus Hormon-, Chemo-, Strahlen- oder Antikörpertherapie. In bestimmten Fällen kann es indiziert sein, eine medikamentöse Therapie vor einer Brustoperation durchzuführen. Unser Spektrum an therapeuti­schen Möglichkeiten ist dabei stets auf dem neuesten Stand. Wir wollen Sie so schonend und zugleich so effektiv wie möglich behandeln, damit Sie Ihre Erkrankung bei guter Lebensqualität rasch überwinden.

Die medikamentöse Therapie wird überwiegend ambulant in unserer Interdisziplinären Onkologischen Tagesklinik (IOT) durchgeführt. Wenn nötig, können die Medikamente schonend über ein sogenanntes Portsystem verabreicht werden, welches durch eine kleine Operation implantiert wird. Ein breites Spektrum an unter­stützender Behandlungsmöglichkeiten von Nebenwirkungen (supportive Therapien) sorgt dafür, dass die medikamentöse Therapie nicht nur wirksam, sondern auch verträglich verab­reicht werden kann.

Ausführliche Informationen zur medikamentösen Therapie finden Sie auf der Seite Medikamentöse Onkologie.

Die nach einer brusterhaltenden Operation notwendige Be­strahlung der erkrankten Brust wird nach Abschluss der Wundheilung bzw. nach einer eventuell notwendigen Chemotherapie von unseren Kolleginnen und Kollegen der Strahlentherapie durchgeführt. Die Bestrahlung erfolgt in mehreren Einzelsitzungen, um zusätzlich die Reparaturfähigkeit von gesundem Gewebe auszunutzen. Eventuell in der Brust nach der Operation ver­bliebene Tumorzellen werden hingegen vernichtet. Das Risiko für eine Wiedererkrankung in der Brust wird somit deutlich vermindert. Nach einer operativen Brustentfernung hängt es von ver­schiedenen Faktoren ab, ob eine zusätzliche Bestrahlung der Brustwand notwendig ist. Auch bei Metastasen kann die Be­strahlung eine wirksame Tumorbehandlung sein und Symptome erfolgreich lindern. In unserer interdisziplinären Tumorkonferenz wird für jede Patientin ein individueller Therapieplan besprochen.

Die IORT (IntraOperative RadioTherapie) ist ein neues Verfahren der Brustbestrahlung, bei dem die Bestrahlung bereits während der Operation erfolgt. In unserem Zentrum wird diese besonders zielgenaue Be­strahlung mit einem speziellen Gerät mit niederenergetischen Röntgenstrahlen durchgeführt. Dabei wird genau dort, wo der Tumor unmittelbar zuvor bei der brusterhaltenden Opera­tion entfernt wurde, die Bestrahlung verabreicht. Die Be­handlung verlängert die Operationszeit lediglich um wenige Minuten. Die Haut wird geschont, weil bei offener Wunde bestrahlt wird. Ein weiterer Vorteil ist, dass die notwendige Bestrahlungszeit nach der Operation um ca. eine Woche ver­ringert wird.

Ausführliche Informationen zur Strahlentherapie finden Sie auf den Seiten der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie.