Pharmakologische Prophylaxe von unerwünschter okulärer Wundheilung.

 

Augenklinik

Zell- und molekularbiologisches Forschungslabor der Augenklinik, Prittwitzstraße 43, 89075 Ulm

Leitung: Prof. Dr. med. Armin Wolf

 

Keypoints:

Medizinstudent im 1. oder 2. klinischen Semester, Vorklinik, mindestens 12 Monate, laborexperimentelle Arbeit, Zellkultur, humanes Spendermaterial.

 

Einleitung und Forschungsgebiet:

Die Netzhautablösung ist eine häufige Erkrankung des Auges, die unbehandelt obligat zu einem totalen Verlust der Sehkraft führt. In 5 bis 12 % der Fälle kommt es nach chirurgischer Wiederanlegung zur sogenannten proliferativen Vitreoretinopathie (PVR). Die PVR ist eine inadequate Wundheilungsreaktion, bei der narbig Membranen die Netzhaut wieder von ihrer Unterlage abheben. Es kommt zu einer erneuten Netzhautablösung.

 

Die gegenwärtige Therapie beschränkt sich auf das sorgfältige Abpräparieren der Membranen und Tamponieren der Netzhaut mittels Gas oder Silikonöl im Glaskörperraum. Die Prognose ist schlecht, da es häufig zu erneutem Auftreten dieser Membranen und multiplen Folgeoperationen kommt.

 

Interessant wäre eine pharmakologische Option zur Prophylaxe der PVR. Sie sollte die Wahrscheinlichkeit des primären Auftretens der proliferativen Vitreoretinopathie verhindern. Derzeit ist eine derartige Therapie nicht klinisch verfügbar. In den letzten Jahrzehnten wurden mehrere pharmakologische Substanzen mit verschiedenen zellulären und molekularbiologischen Targets vorgeschlagen.

 

Die laborexperimentelle Doktorarbeit beschäftigt sich mit der Identifikation besonders geeigneter Stoffe.

 

Methoden:

 

Das Labor liegt nahe dem Stadtzentrum von Ulm und ist dort der Universitätsaugenklinik direkt angeschlossen. Diese räumlich Nähe und die direkte Mitarbeit der dort tätigen Ärzte sichern den strengen klinischen Bezug der durchgeführten Grundlagenforschung. Das sehr gut etablierte Labor stellt umfangreich alle gängigen Zell- und molekularbiologischen Methoden zu Verfügung und gewährleistet die Durchführung einer modernen Zellkultur. Besonders hervorzuheben ist die direkte Verfügbarkeit von humanem, primärem Augengewebe, dass wir in Zusammenarbeit mit der Hornhautbank sowie unserem Operationszentrum gewinnen. Eine engmaschige Betreuung ist durch die Postdocs und dem Betreuer jederzeit gegeben. Die Arbeitsgruppenleitung wird von Herrn Dr. med. Christian Wertheimer übernommen, der Vollzeit in der Augenklinik tätig ist. Zwei medizinisch technische Assistenten im Labor tragen ebenfalls zur Unterstützung bei. Die vielen anderen im Labor tätigen Doktoranden unterstützen sich gegenseitig und tauschen ihr Wissen nicht nur in der regelmäßig durchgeführten Laborbesprechung aus. Publizierte Vorarbeiten zu den Projekten finden sich auf PubMed und zeigen die langjährige Erfahrung und der Mitarbeiter in dem Forschungsgebiet der okulären Wundheilung und die fest etablierte Arbeitsmethodik (Wertheimer C et al.).

 

Bewerbung:

Die Bewerbung darf gerne mit Anschreiben und Lebenslauf per E-Mail erfolgen.

 

Beginn:

Ein Beginn ist nach Absprache mit den Betreuern ab sofort möglich.

 

Kontakt:

Dr. med. Christian Wertheimer

christian.wertheimer@uniklinik-ulm.de