Schutz vor Sexualisierte Gewalt im Sport

Universitätsklinikum Ulm beteiligt sich am Forschungsprojekt „Safe Sport“

viele Kinder und Jugendliche sind in Sportvereinen aktiv, Trainerinnen und Trainer, Übungsleiterinnen und Übungsleiter häufig wichtige Bezugspersonen. Leider gibt es auch im Sport immer wieder Fälle von sexualisierter Gewalt und sexuellen Missbrauch. Das Universitätsklinikum Ulm befasst sich im Rahmen des Forschungsprojektes „Safe Sport“ gemeinsam mit der Deutschen Sporthochschule Köln und der Deutschen Sportjugend mit diesem Thema. Bei einem Fachforum der Deutschen Sportjugend wurden gestern in Leipzig die ersten Ergebnisse des Projektes vor Verantwortlichen in Sportverbänden präsentiert.

„Das Projekt soll dazu beitragen, Kinder und Jugendliche noch besser vor sexualisierter Gewalt zu schützen“, so der Studienleiter Dr. Marc Allroggen, Oberarzt an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm. „Dank diesem Projekt gibt es nun zum ersten Mal für Deutschland Daten zu sexualisierter Gewalt im Wettkampf- und Leistungssport“. Das Projekt liefert auch einen Überblick über den Stand von Präventions- und Interventionsmaßnahmen in Sportverbänden und –vereinen. „Wir kennen nun den Ist-Zustand, darauf aufbauend können nun weitere Präventions- und Schutzmaßnahmen erarbeitet werden“, so Dr. Allroggen weiter.

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass etwa ein Drittel der Befragten bisher mindestens eine Form von sexualisierter Gewalt im Sportkontext erfahren haben. „Vergleichen wir diese Zahlen mit anderen Befragungen in Deutschland, so sind Sportlerinnen und Sportler ähnlich häufig sexualisierter Gewalt ausgesetzt wie Personen außerhalb des Sportkontextes“, so Dr. Allroggen. Das Universitätsklinikum Ulm befragte für das Projekt „Safe Sport“ rund 1.800 Sportlerinnen und Sportler mithilfe eines anonymisierten Online-Fragebogens zu ihren persönlichen Erfahrungen mit sexualisierter Gewalt. Die Teilnehmenden stammen aus 128 verschiedenen Sportarten und repräsentieren insgesamt 57 Sportverbände. Bei der Befragung wurden neben sexualisierten Gewalthandlungen mit Körperkontakt zwei weitere Formen sexualisierter Gewalt berücksichtigt: Sexualisierte Gewalt ohne Körperkontakt, zum Beispiel anzügliche Bemerkungen oder Witze, und sexuelle Grenzverletzungen, wie unangemessene Berührung im Training.

Zur weiteren Information finden Sie im Anhang eine Pressmitteilung der Deutschen Sporthochschule Köln in Kooperation mit der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie und eine Broschüre mit den ersten Ergebnissen des Forschungsprojektes.

Im Anhang finden Sie auch ein Foto (Foto: Universitätsklinikum Ulm).

Safe Sport: Schutz vor Sexualisierte Gewalt im Sport (Foto: Universitätsklinikum Ulm)

Safe Sport: Schutz vor Sexualisierte Gewalt im Sport (Foto: Universitätsklinikum Ulm)