Providing Online Ressource and Trauma Assessment for Refugees

Ein internetbasiertes Tool zur Belastungseinschätzung und Interventionsplanung bei minderjährigen Kindern und Jugendlichen mit Fluchterfahrung

PORTA

Schlagworte

Belastungseinschätzung, Screeningverfahren, unbegleitete und begleitete Flüchtlinge mit Bezugspersonen, Online-Tool

Projektleitung

  • Profilbild von Prof. Dr. med. Jörg M. Fegert

    Prof. Dr. med. Jörg M. Fegert

    Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie

  • Profilbild von Prof. Dr. med. Paul Plener

    Prof. Dr. med. Paul Plener

Mitarbeiter

    Kooperationspartner

    • Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm
    • Soon-System (Programmierung des Online-Tools)
    • Deutsche Traumastiftung
    • com.can (Kompetenzzentrum Kinderschutz in der Medizin Baden-Württemberg)
    • kbo-Kinderzentrum München
    • Flüchtlingsambulanz Klinikum Aachen
    • SHG Kliniken Saarland
    • KJP des Uniklinikums Jena
    • KJP der Kliniken Neuruppin
    • KJP Calw Nordschwarzwald

    Projektlaufzeit

    01.06.2017 – 31.12.2019

    Projektbeschreibung

    Die massiv gestiegenen Zahlen geflüchteter Kinder und Jugendlicher stellen sowohl die Betroffenen selbst, als auch das Gesundheitssystem vor eine große Herausforderung. Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines onlinebasiertes „Screening-Tools“ (PORTA) für medizinische und therapeutische Berufe, das die unkomplizierte, schnelle Erfassung einzelner Belastungsfaktoren bei minderjährigen Kindern und Jugendlichen mit Fluchterfahrung ermöglicht.

    Das National Child Traumatic Stress Network (NCTSN) entwickelt in den USA unterschiedliche Instrumente und Trainingsprogramme für traumatisierte Kinder und Jugendliche. Auch für die Arbeit mit minderjährigen Flüchtlingen wurde ein solches Programm erstellt. Ausgehend vom Konzept des NCTSN liegt nun ein für Deutschland angepasstes und an verschiedenen Stellen ergänztes Konzept zur Belastungseinschätzung bei Minderjährigen mit Fluchterfahrung vor (Sukale et al. (2016, 2017).

    Mit diesem Tool ist eine einfache Einschätzung unterschiedlicher Belastungsfaktoren im Fremd- und Selbsturteil möglich. Ergänzt wird es durch störungsspezifische Fragebögen im Selbst- und Fremdurteil zu den Themen Trauma (CATS – Traumascreening), Depression und Angst (RHS-15 – Refugee Health Screener, PHQ-9 - Patient Health Questionnaire-9), Verhaltensauffälligkeiten (SDQ – Strengths and Difficulties Questionnaire), selbstverletzendes Verhalten und Suizidalität (SITBI – Self-Injurious Thoughts and Behaviors). Zusätzlich kann ein Screening der psychopathologischen Auffälligkeiten bei Bezugspersonen durchgeführt werden, um gerade bei begleiteten Flüchtlingen auch die Belastung der Bezugspersonen mit einbeziehen zu können. Die Fragebögen werden in unterschiedlichen Sprachen angeboten (derzeit: Deutsch, Englisch, Französisch, Arabisch, Dari/Farsi, Pashto, Tigrinja, Somali, weitere Sprachen wie Russisch sind in Bearbeitung).

    Ziel des Projekts ist die Erprobung eines onlinebasierten Screening-Tools für medizinische und therapeutische Berufe, das die unkomplizierte, schnelle Erfassung einzelner Belastungsfaktoren bei minderjährigen Kindern und Jugendlichen mit Fluchterfahrung ermöglicht.

    Die Kinder und Jugendlichen haben die Möglichkeit mit Unterstützung den Online-Fragebogen auszufüllen. Diese Unterstützung ist notwendig, wenn der Minderjährige Fragestellungen nicht versteht, aber auch wenn er aufgrund der Fragen belastet erscheint.

    Die Institution muss sich zunächst auf folgender Seite registrieren: www.med.porta-refugees.de. Auf Anfrage an die Betreiber werden die Einwahldaten elektronisch zugesandt. Dadurch ist nachzuvollziehen, welche Institutionen und Personen das Screening nutzen und ein Missbrauch unwahrscheinlicher. Zusätzlich wird die Möglichkeit eines „Testdurchlaufes“ auf folgender Seite gegeben, um Erfahrungen mit dem Programm zu sammeln: http://www.med-test.porta-refugees.de, hierzu muss eine zusätzliche Registrierung erfolgen. Für Mitarbeiter im sozialpädagogischen Kontext, erfolgt die Registrierung über die Plattform für sozialpädagogische Fachkräfte (www.soz-paed.porta-refugees.de).

    Die Fragen beziehen sich auf Situationen und Erlebnisse in der Vergangenheit, die vielleicht heute noch belastend sind. Es gibt aber auch Fragen zu der heutigen Situation.

    Zunächst werden die einzelnen Fragebögen online an einem PC ausgefüllt. Die Dauer beträgt dabei zwischen 30 und 90 Minuten.

    Die Daten werden über ein gesichertes Computersystem abgespeichert. Sie sind komplett anonymisiert und es kann niemand erkennen, wer die Fragebögen ausgefüllt hat.

    Bei der Befragung wird ein Token erstellt, der es ermöglicht, mehrere Messzeitpunkte durchzuführen.

    Kontaktadresse

      Gefördert von:

      Bundesministerium für Gesundheit (BMG)