Onko-STEP

Kognitiv-behaviorales, webbasiertes Unterstützungsangebot zur Krankheitsbewältigung für Krebspatienten im jungen Erwachsenenalter – eine randomisiert kontrollierte Studie

Schlagworte

junge Krebspatienten, AYA-Survivor, Online-Schreibtherapie, Angstsymptome, Progredienzangst, Posttraumatische Stress-Symptomatik, Kognitiv-behaviorales, webbasiertes Unterstützungsangebot, randomisiert kontrollierten Studie

Projektleitung

Wissenschaftliche Studienleitung:

Dr. rer. med. Dipl.-​Psych. Kristina Geue (PI bis Ende April 2022)

Prof. Dr. phil. Dipl.-​Psych. Anja Mehnert-​Theuerkauf (Co-PI bis Ende April 2022; PI ab Mai 2022)

Universitätsklinikum Leipzig, Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Sektion Psychosoziale Onkologie

 

Klinische Studienleitung:

Prof. Dr. Jörg Fegert (CO-PI)

Prof. Dr. Miriam Rassenhofer (als Stellvertreterin)

Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie

Kooperationspartner

  1. Regionales Klinisches Krebsregister Leipzig (RKKRL)
  2. Klinik Bad Oexen
  3. Paracelsus-Klinik Am Schillergarten Bad Elster
  4. Deutsches Kinderkrebsregister
  5. Prof. Dr. Rainer Muche, Universität Ulm, Medizinische Fakultät, Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie

Projektlaufzeit

01.07.2020 – 30.06.2023 (eventuelle Erweiterung um 12 Monate 01.07.2023 – 30.06.2024)

Projektbeschreibung

Junge Krebspatienten haben eine überdurchschnittlich gute Heilungschance im Vergleich zu älteren Patienten. Die psychische Belastung der jungen an Krebs erkrankten Erwachsenen zeigt sich insbesondere in Form von Ängsten (v.a. Posttraumatischer Belastungsstörungen), Fatigue und Depressionen. Aufgezeigt wurden in den letzten Jahren ebenso die spezifischen Unterstützungsbedürfnisse, die jedoch nicht angemessen oder gar nicht entsprochen wurde. Über die Notwendigkeit, spezifischer psychoonkologischer Versorgungskonzepte für diese Patientengruppe zu konzipieren, durchzuführen und zu evaluieren, herrscht Einigkeit. Jedoch liegen bislang kaum evidenzbasierte Interventionen für die psychosoziale Versorgung der AYA-Survivor vor. Im Rahmen einer Pilotstudie wurde das webbasierte Unterstützungsangebot Onko-STEP zur Reduktion von Angst bei jungen Krebspatienten entwickelt und erfolgreich im Prä-Post-Design evaluiert. Onko-STEP enthält zwei Module (1. „Blick zurück“ fokussiert traumatische Krankheitserfahrungen; 2. „Blick nach vorn“ Erarbeitung von Copingstrategien zum Umgang mit Angst) mit jeweils fünf Schreibaufgaben.

Ziel ist, die Wirksamkeit von Onko-STEP anhand einer prospektiven randomisiert kontrollierten Studie nachzuweisen. Das Unterstützungsangebot richtet sich an Personen zwischen 18 und 39 Jahren, die im Jugend- und jungen Erwachsenenalter (15.-39. Jahre) an Krebs erkrankt sind. Voraussetzungen für eine Studienteilnahme sind das Vorliegen einer Krebsdiagnose innerhalb der letzten 10 Jahre sowie die Beendigung der medizinischen Primärbehandlung seit mindestens sechs Monaten. Ferner sollte für die Dauer der Studie Internetzugang vorliegen und der*die Teilnehmer*in die Bereitschaft aufzeigen, wöchentlich an Schreibaufgaben zu arbeiten. Insgesamt sollen 172 Patienten (Interventions- vs. Kontrollgruppe) in die Studie eingeschlossen werden, die eine erhöhte Ängstlichkeit aufweisen. Die Studie beinhaltet 4 Messzeitpunkte (t0: Screening; t1: Baseline – vor Studieneinschluss/Intervention; t2: nach Beendigung der Intervention/Wartezeit; t3: follow-up (3 Monate nach t2). Die Rekrutierung der Patienten erfolgt über Krebsregister, Rehabilitationskliniken, Nachsorgesprechstunden und etablierte soziale Netzwerke. Die Erhebung erfolgt online mittels standardisierter Verfahren. Mit Studienabschluss wird, ausgehend von einem Wirksamkeitsnachweis, ein adäquates psychoonkologisches Versorgungsangebot für diese Patientengruppe vorliegen. Die Schaffung von Strukturen zur festen Implementierung von Onko-STEP als ökonomisches und ortsunabhängiges webbasiertes Unterstützungsangebot ist vorgesehen. Damit soll langfristig zur Verbesserung der psychosozialen Betreuung von jungen erwachsenen Krebspatienten beigetragen werden.

Publikationen und erstellte Materialien

  • Tutus D, Plener PL, Niemitz M. Qualitätskriterien internetbasierter kognitiv-behavioraler Interventionen für Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern – Ein systematisches Review. Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie. 2018, 1–17.
  • Tutus, D, Plener, PL, Niemitz, M. Ulmer Onlineklinik Eine Plattform der Universitätsklinik Ulm für internetbasierte Psychodiagnostik und psychologische Onlineinterventionsprogramme. Psychotherapie im Dialog. 2018: 19, 71-75.
  • Leuteritz K et al. Life situation and psycho-social care of adolescent and young adult (AYA) cancer patients – study protocol of a 12-month prospective longitudinal study. BMC Cancer. 2017:17, 1-9.
  • Breuer N et al. How do young adults with cancer perceive social support? A qualitative study. J Psychosoc Oncol. 2017:35, 292-308.
  • Esser P et al. Posttraumatic stress disorder symptomatology in the course of allogeneic HSCT: a prospective study. J Cancer Surviv. 2017: 11, 203-210
  • Sachser C et al. Complex PTSD as proposed for ICD-11: validation of a new disorder in children and adolescents and their response to Trauma-Focused Cognitive Behavioral Therapy. J Child Psychol Psychiatry. 2017:58(2), 160-168.
  • Faller H et al. Perceived need for psychosocial support depending on emotional distres and mental comorbidity in men and woman with cancer. J Psychosom Res. 2016:81, 24-30.
  • Goldbeck L et al. Effectiveness of Trauma-focused Cognitive Behavioral Therapy (Tf-CBT) for Children and adolescents: a randomized controlled trial in eight German mental health clinics. Psychother Psychosom. 2016:85, 159-170.
  • Schmidt R et al. Motivations for having children after cancer – a systematic review of literature. Eur J Cancer Care. 2016:25, 6-17.
  • Fidika A et al. A web-based Psychological Support Program for Caregivers of Children with Cystic Fibrosis. A Pilot Study. Health Qual Life Outcomes. 2015:13:11.
  • Geue K et al. Sexuality and romantic relationships in young adult cancer survivors: satisfaction and supportive care needs. Psycho-Oncology. 2014:24(11), 1368-1376.
  • Richter D et al. Psychosocial interventions for adolescents and young adult cancer patients: A systematic review and meta-analysis. Crit Rev Oncol Hematol. 2015:95(3), 370-386.
  • Geue K et al. Gender-specific quality of life after cancer in young adulthood: a comparison with the general population. Qual Life Res. 2014:23(4), 1377-1386.
  • Mehnert A et al. Four-week prevalence of mental disorders in patients with cancer across major tumor antities. J Clin Oncol. 2014:32(31), 3540-3546.
  • Seitz DCM et al. Internet-based psychotherapy in young adult survivors of pediatric cancer: Feasibility and participants’ satisfaction. Cyberpsychol Behav Soc Netw. 2014:17, 624-629.
  • Seitz DCM et al. Efficacy of an internet-based cognitive behavioral intervention for long-term survivors of pediatric cacner: A pilot study. Support Care Cancer. 2014:22, 2075-2083.
  • Mehnert A et al. Prävalenz von Anpassungsstörung, akuter und posttraumatischer Belastungsstörung sowie somatoformen Störungen bei Krebspatienten. Ein systematisches Literaturreview und Metaanalyse. Psychother Psych Med. 2013:63(12), 466-472.
  • Geue K et al. Familienplanung junger onkologischer Patienten – Rolle im ärztlichen Gespräch. Psychotherapeut. 2011:56(5), 371-378.
  • Ladehoff N et al. Körperliche und psychosoziale Belastungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen mi einer Krebserkrankung. Z Gesundheitspsychol. 2011:19(1), 43-64.
  • Seitz DCM et al. Life satisfaction in adult survivors of cancer during adolescence: What contributes to the latter satisfaction with life?. Qual Life Res. 2011:20, 225-236.

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