Unterstützung für Hinterbliebene nach Suizid

DE-LOSS-Studie erforscht soziale Unterstützung und Trauerbewältigung durch Online-Befragung

Der Verlust eines Menschen durch Suizid stellt für Angehörige und Nahestehende häufig ein einschneidendes Lebensereignis dar. Leider ist die Bedeutung der sozialen Unterstützung für Hinterbliebene bisher nicht ausreichend erforscht. Diese Wissenslücke soll nun mit der sogenannten DE-LOSS-Studie der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II der Universität Ulm geschlossen werden. Studieninteressierte müssen an einer Online-Befragung teilnehmen, die etwa 20 Minuten in Anspruch nimmt.

Soziale Unterstützung ist essentiell für die Verarbeitung von Lebensereignissen, wie etwa dem Verlust geliebter Menschen durch Suizid. „Soziale Unterstützung ist ein komplexes Phänomen, das zum einen von der persönlichen Bereitschaft abhängt, sich Unterstützung zu suchen und anzunehmen. Zum anderen spielt aber auch die Bereitschaft anderer, Unterstützung zu leisten, eine große Rolle“, erklärt Jun.-Prof. Dr. Nathalie Oexle von der Sektion Public Mental Health an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II, die die DE-LOSS-Studie leitet. „Aus wissenschaftlicher Sicht wissen wir im Moment nur wenig darüber, welche Erfahrungen Hinterbliebene nach Suizid in Bezug auf die Unterstützung durch das soziale Umfeld machen.“ Das Ziel der DE-LOSS-Studie sei es daher, diese Kenntnisse auszubauen, um geeignete Unterstützungsangebote für Hinterbliebene und deren Umfeld zu entwickeln. DE-LOSS steht hierbei für „Determinants of social support after suicide loss“, auf Deutsch: Barrieren und fördernde Faktoren der sozialen Unterstützung nach Verlust durch Suizid.
Studieninteressierte sollten volljährig sein und einen Verlust durch Suizid erlebt haben, bei dem Sie mindestens 14 Jahre alt waren. Die Teilnahme besteht in der Beantwortung einer Online-Befragung über Erfahrungen mit Verlust durch Suizid. Der Fragebogen enthält unter anderem Fragen zur persönlichen Verlusterfahrung, zu Erfahrungen bezüglich sozialer Unterstützung durch das persönliche Umfeld sowie mit professioneller Hilfe nach dem Verlust. Am Ende der Befragung haben Teilnehmende die Möglichkeit, einen von 30 REWE-Gutscheinen im Wert von je 50 Euro zu gewinnen.
„Mit der Teilnahme an unserer Studie können Hinterbliebene helfen, Unterstützungsangebote zu entwickeln, die die Bedarfe der Betroffenen in den Mittelpunkt stellen“, betont Jun.-Prof. Dr. Nathalie Oexle. „Wir hoffen daher, dass wir möglichst viele Menschen finden, die sich die Zeit nehmen und sich an der Online-Befragung beteiligen.“

Link zur Online-Befragung: https://www.soscisurvey.de/deloss/

 

Bei Suizidgedanken oder Gedanken daran, sich selbst zu verletzen, gibt es Menschen, die Ihnen in dieser Krise helfen können. Unter diesem Link finden Sie eine Auflistung von Hilfsangeboten in Deutschland: https://www.suizidprophylaxe.de/hilfsangebote/hilfsangebote/

Foto von einer Frau, die sich per Handy an der Befragung beteiligt.

Studieninteressierte nehmen an einer Online-Befragung teil, die nur etwa 20 Minuten in Anspruch nimmt.