Laborausstattungen im Forschungsbereich

Kleintier-PET

Neue bildgebende Techniken haben erheblich zum Fortschritt der biomedizinischen Technik und zum Krankheitsverständnis beigetragen. Hierfür stellen pathophysiologische Untersuchungen in geeigneten tierexperimentellen Modellen häufig eine unverzichtbare Voraussetzung dar. Dies gilt in besonderem Maße für die Entwicklung und präklinische Testung neuer Arzneimittel. In diesem Kontext stellt die Möglichkeit von Längsschnittuntersuchungen am selben Tier einen erheblichen Vorteil im Vergleich zur ex-vivo Untersuchung dar. Des Weiteren können die Zahl der zu untersuchenden Tiere und die Entwicklungskosten erheblich reduziert werden.

Mit dem seit März 2005 in der Klinik für Nuklearmedizin etablierten Micro-PET (Kleintier-PET) können Stoffwechsel und Organfunktion geeigneter radioaktiver Arzneimittel mit sehr hoher Auflösung (1-2 mm) quantitativ gemessen und bildlich dargestellt werden (Abbildung). Das Micro-PET wird in einer Kooperation mit der Fa. Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG in Biberach/Riß in der Diabetesforschung, bei Lungenerkrankungen und in eigenen Untersuchungen zur Entwicklung hochspezifischer tumoraffiner radioaktiver Arzneimittel z.B. bei Prostatatumoren, Leukämien und in der Alzheimer-Forschung eingesetzt.

Ratte: 53,7 MBq 18F-FDG, 24 Frames mit je 5 min, summiert. MAP-Rekonstruktion. Kinetik im Blut, Herzmuskel, Armmuskel, und Leber. (Daten: Kooperation mit Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co KG, CNS research in vivo Imaging).

Die molekularbiologische Arbeitsgruppe ist auf die Entwicklung neuer radioaktiver Arzneimittel fokussiert. Hierfür sind zahlreiche Zellkultur- und Tiermodelle sowie molekularbiologisch-analytische Techniken etabliert: Bestimmung der zellulären Aufnahme und der Retention mit intrazellulären Biodistribution von radioaktiven Arzneimittel; auf siRNA- und shRNA-Vektoren basierende Knock-out Modelle; klonogener, DNA-Laddering und Nicoletti Tests zur Ermittlung der Apoptoserate in behandelten Zellen; FACS und Western Blot Analysen zur Untersuchung der Proteinexpression, Biodistributionsstudien mit Metabolitenanalysen und Stabilitätstests in Tiermodellen, Immunhistologie und Mikroautoradiograpie zum Nachwies der Proteinexpression bzw. der intrazellulären Lokalisierung der radioaktiven Arzneimittel in Gewebeschnitten. Die wichtigsten wissenschaftlichen Schwerpunkte stellen die Entwicklung neuer Thymidin-basierter proliferationsadressierender Nukleoside zur Diagnostik und Therapie, Somatostatin-Rezeptor-adressierender Peptide und monoklonale Antikörper mit Spezifität für CD66, CD45 und CD20 für die Radioimmuntherapie hämatologischer Neoplasien dar.