Anti-Mobbing-Training für Lehrkräfte: Eine randomisiert-kontrollierte Vergleichsstudie zur differentiellen Wirksamkeit und den Wirkmechanismen eines lehrkraftzentrierten kooperativen Interventionstrainings

DFG AL 2131/3-1 AO 697150
DFG_Mobbing

Schlagworte

(Cyber)-Mobbing, Schule, Bullying, Kinder- und Jugendschutz, Prävention, Intervention, Training von Lehrkräften, Gewalt  

Projektleitung

Kooperationspartner

Prof. Dr. Ludwig Bilz & Dr. Saskia M. Fischer (Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg)

Prof. Dr. Herbert Scheithauer (Freie Universität Berlin)

Projektlaufzeit

01.06.2024 bis 31.05.2027

Kick-off in 2024

Projekthintergrund + Ziel des Projektes

Aktuell ist sowohl national als auch international kein Anti-Mobbing-Programm bekannt, das im Beruf aktive Lehrkräfte in ausreichendem Maße auf den Umgang mit (Cyber-)Mobbing-Situationen in der Schule und ihren Folgen vorbereitet. Somit ist das Ziel dieses Vorhabens, ein auf empirischen Befunden basierendes Lehrkräftetraining zum Umgang mit (Cyber-)Mobbing zu erproben und dessen differentielle Wirkung in Kombination mit einem etablierten und bewährten, schülerorientierten Anti-Mobbing-Programm (Fairplayer.Manual) zu evaluieren. Dazu werden in der Erprobungsphase im Sinne einer formativen Evaluation zunächst modulspezifisch die Akzeptanz, Verständlichkeit und praktische Anwendbarkeit der eingesetzten Methoden und Materialien des neu entwickelten Lehrkräftetrainings durch Einschätzungen der Lehrkräfte überprüft (Forschungsziel 1) und anschließend die Wirksamkeit dieses kooperativen, lehrkraftzentrierten Interventionsansatzes getestet (Forschungsziel 2). Mit Hilfe eines randomisierten Kontrollgruppendesigns wird zudem untersucht, welchen zusätzlichen Effekt die Kombination der bisher verbreiteten schülerorientierten Trainings in den Klassen in der Interventions- und Kontrollbedingung mit dem neuen Lehrkrafttraining erzielt (Forschungsziel 3). Aufgrund des inzwischen breit abgesicherten Wissens um die weitreichenden negativen Folgen von Mobbing für die psychische Gesundheit der beteiligten Schüler:innen soll neben der Reduzierung von Mobbing auch die Eindämmung psychischer Folgeerscheinungen eine Zielgröße des Lehrkrafttrainings sein (Forschungsziel 4). Auf der Prozessebene soll der kooperative Interventionsansatz zudem durch die Analyse der Wirkmechanismen verifiziert werden (Forschungsziel 5). Die Ergebnisse schließen wesentliche Forschungslücken im Bereich der schulbezogenen Gewalt- und Präventionsforschung, können als Grundlage für die Weiterentwicklung schulbasierter Interventionsansätze bei (Cyber-)Mobbing dienen und in die Aus- und Fortbildung von Lehrkräften einfließen.

Projektbeschreibung

Mobbing wird gemäß einem sozial-ökologischen Ansatz als das Ergebnis von Interaktionen zwischen personalen Risiko- und Schutzfaktoren sowie Faktoren auf den verschiedenen Ebenen der sozialen Umwelt angesehen (Doumas & Midgett, 2019; Hong & Espelage, 2012). Hierbei spielen auch die Haltungen und das Verhalten der Lehrkräfte eine wichtige Rolle. Lehrkräfte benötigen verschiedene Kompetenzen, um erfolgreich gegen Mobbing vorgehen zu können (vgl. Bilz et al., 2017; Fischer, 2021). Auf der Grundlage dieses Ansatzes und des sogenannten Lehrer:innen-Kompetenzmodell nach Bilz und Fischer (2029) wurde ein kooperativer Interventionsansatz für Mobbing entwickelt, der im Rahmen dieser Interventionsstudie Lehrkräften vermittelt werden soll.

Kontaktadresse

Name:             Dr. Thea Rau (über das Sekretariat)

E-Mail:            andrea.klaper[at]uniklinik-ulm.de

Gefördert von:

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Bonn