Beim diesjährigen Jahreskongress der Vereinigung Mittelrheinische Chirurgie wurden gleich zwei wissenschaftliche Arbeiten aus der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Emrullah Birgin, Leiter der Leber- und Gallenwegechirurgie am Universitätsklinikum Ulm (UKU), mit Posterpreisen ausgezeichnet. Geehrt wurden die Projekte „Robotische Leberparenchymdurchtrennung mittels Scissor Hepatectomy-Technik und alternativen Verfahren“ sowie „Die minimalinvasive parenchymsparende anatomische Leberresektion“.
Preise gingen an Dr. Elisabeth Miller (Ärztin in Weiterbildung) und Dr. Moritz Schwab (Oberarzt), die in ihren Forschungsarbeiten neuartige, besonders gewebeschonende Operationsverfahren zur Behandlung von Leberkrebserkrankungen untersucht haben.
„Unsere Arbeiten zeigen, wie sicher und effektiv die robotische und minimalinvasive Leberchirurgie heute eingesetzt werden kann“, sagt Prof. Dr. Emrullah Birgin, der insbesondere die präzise Entfernung von Tumorgewebe bei gleichzeitigem Erhalt gesunder Leberanteile als entscheidend für den Behandlungserfolg hervorhebt. Unter seiner Leitung wurde in den letzten zwei Jahren die minimalinvasive und moderne Leberchirurgie am UKU gezielt aufgebaut und etabliert – sowohl klinisch als auch wissenschaftlich.
Diese Auszeichnungen verdeutlichen die Expertise des Ulmer Zentrums auf nationaler und internationaler Ebene. „Diese Erfolge spiegeln die hohe wissenschaftliche Qualität und Innovationskraft unseres Leberchirurgie-Teams wider – zum Wohl unserer Patientinnen und Patienten“, betont Prof. Dr. Nuh Rahbari, Ärztlicher Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am UKU.
Mit ihrer Arbeit tragen Dr. Miller und Dr. Schwab entscheidend dazu bei, das operative Vorgehen bei Lebertumoren schonender und zugleich effizienter zu gestalten. Dr. Elisabeth Miller beschäftigte sich in ihrem Poster mit der robotischen Leberparenchymdurchtrennung mittels Scissor Hepatectomy-Technik sowie alternativen Verfahren, wobei die verschiedenen Techniken der Gewebedurchtrennung in einer Kohorte von über 200 Fällen unterschiedlichster Schwierigkeit analysiert wurden.
Dr. Moritz Schwab untersuchte in einem zweiten Posterprojekt die minimalinvasive, parenchymsparende anatomische Leberresektion – also die gezielte Entfernung von Leberarealen unter Erhalt möglichst großer gesunder Leberrestmasse.
Beide Ansätze zielen darauf ab, die chirurgische Belastung sowie die postoperative Regenerationszeit zu reduzieren und damit die Lebensqualität für Patientinnen und Patienten mit Lebertumoren spürbar zu verbessern.
Hintergrund der Auszeichnungen ist das Konzept der minimalinvasiven Leberchirurgie, also Leberoperationen mit möglichst kleinen Zugängen (z.B. laparoskopisch oder robotisch), wodurch schonender operiert werden kann. Am UKU wurde dieses Verfahren maßgeblich unter der Leitung von Prof. Birgin weiterentwickelt und etabliert. Eine aktuelle Studie des UKU zeigt, dass minimalinvasive Leberoperationen sowohl sicher als auch mit hoher Lebensqualität für die Patientinnen und Patienten verbunden sind.
Die 112. Jahrestagung der Vereinigung Mittelrheinische Chirurgie wurde am 23. und 24. Oktober 2025 an der Universität Mannheim in Mannheim ausgerichtet.
