EmoFlexImmun
Transdiagnostische Mechanismen in der Psychopathologie von Jugendlichen mit und ohne erlebte Kindesmisshandlung: Untersuchung von Inflammations- und Regulationsmechanismen
Leitung

Projektbeschreibung
Misshandlungserfahrungen in der Kindheit stellen einen bedeutenden und bekannten Risikofaktor für die Entwicklung verschiedener psychischer Störungen dar. Aktuelle Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass dieser Zusammenhang durch Mechanismen flexibler Emotionsregulation sowie inflammatorische Aktivität vermittelt werden kann. Flexibilität in der Emotionsregulation beschreibt dabei die Fähigkeit, Emotionen situationsangemessen zu modulieren und stellt transdiagnostisch einen Schutzfaktor für die psychische Gesundheit dar. Bisherige Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass Fähigkeiten flexibler Emotionsregulation eine Schutzfaktor in der Anpassung nach belastenden Lebensereignissen darstellen kann. Inflammatorische Aktivität beschreibt entzündliche Prozesse in Form von Inflammationsparametern im Blut nach potentiell traumatischen Erfahrungen. Inflammatorische Aktivität wird eng mit der Entstehung und Aufrechterhaltung von Psychopathologie in Verbindung gebracht. Das übergeordnete Ziel der longitudinalen EmoFlexImmun Studie ist es, grundlegende Einblicke in die Mechanismen der Entwicklung von Psychopathologie nach Kindesmisshandlung zu gewinnen und so langfristig zur Verbesserung therapeutischer Optionen für Jugendliche mit Erfahrungen von Kindesmisshandlung beizutragen. Wir untersuchen dabei die Rolle flexibler Emotionsregulation, inflammatorischer Aktivität sowie deren Zusammenspiel in der Anpassung nach Misshandlungserfahrungen bei jugendlichen Patient*innen. Fähigkeiten flexibler Emotionsregulation werden mittels des Ecological Momentary Assessment (EMA) erfasst. Dies ermöglicht es uns, flexible Emotionsregulation als dynamischen Prozess in Echtzeit und in alltagsnahen Situationen zu untersuchen.