Street Art Ausstellung in der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie

Die Ergotherapie ist eine Therapieform, die sich mit der Ausführung konkreter Betätigungen und deren Auswirkungen auf den Menschen und dessen Umwelt befasst. Dabei nehmen die persönliche und sozio-kulturelle Bedeutung der Tätigkeit, deren Auswirkungen auf die Gesundheit und deren Wechselwirkungen mit der Umwelt einen hohen Stellenwert ein. Damit lenken Ergotherapeuti:nnen die Selbstwahrnehmung der Patienti:nnen auf das Tun, auf die Aktivität, also auf das, was jemand kann und nicht kann, aber auch auf die Art und Weise, wie jemand etwas macht. Innerhalb der Ergotherapie sind Projektarbeiten eine übliche Vorgehensweise. Im Rahmen der aktuellen Projektarbeit in Günzburg setzte sich eine Gruppe von suchtkranken Patienten mit dem Thema Street Art auseinander. Dabei kam dem Oeuvre des Künstlers Banksy besondere Bedeutung zu. Der vermutliche Brite arbeitet mit den Techniken der Kommunikationsguerilla und installiert ungefragt Graffiti an Hauswände und/oder Museen. Seine Werke erreichen mittlerweile Höchstsummen. Seine Werke haben die suchtkranken Patienten mehr als inspiriert und so wurden einige Motive von den Patienten an die eigene Biographie adaptiert und umgestaltet. Diese konnten sich anhand der Ausdrucksmöglichkeiten von Banksy mit ihrem antisozialen und kriminellen Verhalten, das sie in die Behandlung in den Maßregelvollzug gebracht hat, auseinandersetzen. Die Themen Aggressivität, der Wunsch nach Abstinenz und nach neuer Freiheit waren den Patienten am wichtigsten. Trotz der Corona-Pandemie wurde die Ausstellung im kleinen Rahmen am 17.11.2021 mit einer Vernissage eröffnet und Besucher können die Ausstellung im Eingang der Klinik anschauen. Außerdem gibt es kleine Motive im Haus zu sehen, die es mit wachem Auge zu entdecken gilt.