Familiärer Brust- und Eierstockkrebs: Frauen fragen, Expert*innen antworten

3. Informationstag für Betroffene, Angehörige und Ärzt*innen

Frauen mit BRCA-Gen-Veränderungen haben ein deutlich erhöhtes Risiko, an einem Brust- und Eierstockkrebs zu erkranken. Sollten sich daher Frauen, die wissen, dass sie ein erhöhtes Erkrankungsrisiko haben, vorsorglich die Brüste oder die Eierstöcke entfernen lassen, wie es vor wenigen Jahren Angelina Jolie getan hat? Welche Möglichkeiten der Therapie, aber auch der Früherkennung gibt es mittlerweile? Wann ist eine genetische Testung überhaupt sinnvoll? Diesen und weiteren Fragen stellt sich beim 3. Ulmer Informationstag am Samstag, 25. November (Beginn 09:00 Uhr, Hörsaal Chirurgie Oberer Eselsberg) ein Netzwerk aus Expertinnen und Experten des interdisziplinären Zentrums für familiären Brust- und Eierstockkrebs am Ulmer Universitätsklinikum. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Häufen sich innerhalb der Familiengeschichte Brust- oder Eierstockkrebserkrankungen oder treten diese bereits in jungen Jahren auf, liegt bei den Familienmitgliedern möglicherweise eine Mutation der Gene BRCA1, BRCA2 oder in einem anderen Risikogen für familiären Brust- oder Eierstockkrebs vor. Eine solche Diagnose kann zu großer Unsicherheit führen. Beim 3. Ulmer Informationstag des Zentrums für familiären Brust- und Eierstockkrebs informieren Expertinnen und Experten deshalb umfassend über die Erkrankung und thematisieren unter anderem auch die risikoreduzierenden Operationen zur Entfernung von Brust oder Eierstöcken.
Zwar bedeutet die Diagnose einer Genmutation, dass das Risiko, im Laufe des Lebens an Brustkrebs zu erkranken, deutlich erhöht ist, aber mit modernen Methoden kann dieser meist sehr früh entdeckt werden. Die Referentinnen und Referenten des Netzwerks erläutern am 25. November daher auch, wie das intensivierte Früherkennungsprogramm strukturiert ist und welche Vorteile es bringt. Weiterhin informieren sie darüber, welchen Einfluss Sport und Ernährung auf die eigene Gesundheit haben kann. Angesprochen werden darüber hinaus auch Themen wie der Einsatz von Hormonen oder neue Möglichkeiten in der Systemtherapie. Im Anschluss an die Vorträge beantworten die Referenten weitere Fragen der Teilnehmer*innen.
 
„Wir möchten mit der Veranstaltung den Betroffenen umfangreiche Informationsmöglichen anbieten“ , sagen die Veranstalter Professor Dr. Wolfgang Janni, Ärztlicher Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, und Professor Dr. Reiner Siebert, Direktor des Instituts für Humangenetik am Universitätsklinikum. „Es werden wichtige Aspekte des familiären Brust- und Eierstockkrebses von ausgewiesenen Expertinnen und Experten der verschiedenen Fachdisziplinen auf verständliche Weise beleuchtet werden.“

Die Veranstaltung des interdisziplinären Zentrums für familiären Brust- und Eierstockkrebs Ulm findet in Kooperation mit dem Deutschen Konsortium für familiären Brust- und Eierstockkrebs, dem BRCA Netzwerk e.V. und dem Comprehensive Cancer Center Ulm – Tumorzentrum Alb-Allgäu-Bodensee sowie weiteren Unterstützern statt.

Hintergrund
Das Universitätsklinikum Ulm ist eine von 17 Universitätskliniken in Deutschland, die in dem Verbundprojekt des Deutschen Konsortiums für familiären Brust- und Eierstockkrebs zusammenarbeiten und spezielle Abteilungen zur Beratung, Beurteilung und Behandlung bei familiärem Brust- und Eierstockkrebs etabliert haben. Neben einer Einschätzung zum persönlichen Risiko, an diesen Krebsarten zu erkranken, werden in der Universitätsfrauenklinik Ulm und im Instituts für Humangenetik der Universität Ulm auch Gentests durchgeführt, die zeigen, ob krankheitsverursachende Veränderungen in einem der bekannten Risikogene für familiären Brust- und Eierstockkrebs  vorliegt. Im Zentrum für Familiären Brust- und Eierstockkrebs des Universitätsklinikums  arbeiten Spezialisten aus allen beteiligten Fachdisziplinen unter einem Dach zusammen. So wird sichergestellt, dass Rat suchende, gesunde Frauen mit einem erhöhten Tumorrisiko sowie betroffene Patientinnen umfassend, ganzheitlich und nach den aktuellsten Standards betreut werden.

Hinweis:
Um besser planen zu können, wird um Anmeldung gebeten:
Telefon: 0731 500 58510, E-Mail: brca.frauenklinik@uniklinik-ulm.de


Terminüberblick
3. Informationstag zu Familiärem Brust- und Eierstockkrebs
für Betroffene, Angehörige und Ärzt*innen
Samstag, 25. November 2017
Beginn 09:00 Uhr
Hörsaal Chirurgie (Oberer Eselsberg)
Albert-Einstein-Allee 23
89081 Ulm