Um im Ernstfall optimal vorbereitet zu sein, haben sich das Universitätsklinikum Ulm (UKU) und die RKU - Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm am vergangenen Samstag, 24. Mai 2025, an einer groß angelegten Übung zu einem sogenannten Massenanfall von Verletzten oder Erkrankten (MANV) beteiligt. Bei der bislang größten Übung dieser Art in der Region mit rund 1.100 Beteiligten übernahm das Universitätsklinikum eine zentrale Rolle bei der medizinischen Versorgung der simulierten Verletzten. Das UKU zieht eine positive Bilanz.
Das Szenario: eine lebensbedrohliche Einsatzlage in einem Ulmer Einkaufszentrum
Im Rahmen der Übung wurde eine lebensbedrohliche Einsatzlage (LebEL) in einem Ulmer Einkaufszentrum simuliert. Ziel war es, unter realitätsnahen Bedingungen die Abläufe zwischen Rettungskräften, Kliniken und Behörden zu erproben.
Mehr als 150 Mitarbeitende des UKU versorgten während der Übung insgesamt 82 von Mimen gespielte Patientinnen und Patienten – darunter 40 in die Sichtungskategorie I (vital bedroht) eingestufte Fälle. Damit hatte das UKU unter den beteiligten Kliniken das mit Abstand höchste Versorgungsaufkommen.
UKU-Mitarbeitende zeigen beeindruckende Einsatzbereitschaft
Besonders hervorzuheben ist das außergewöhnliche Engagement der vielen Mitarbeitenden, die sich freiwillig und zusätzlich zu ihrer regulären Tätigkeit für die Teilnahme an der Übung gemeldet hatten. „Die Mitarbeitenden aus ganz unterschiedlichen Berufsgruppen haben eine wirklich bemerkenswerte Motivation und Einsatzbereitschaft gezeigt“, betonte Dr. Manuel Königsdorfer, Leiter der Stabsstelle Resilienz- und Krisenmanagement am UKU nach Übungsende.
Auch Prof. Dr. Udo X. Kaisers, Leitender Ärztlicher Direktor am UKU, hob die Wichtigkeit der Übung hervor: „Die Übung hat gezeigt, was möglich ist, wenn in Ausnahmesituationen Engagement, Professionalität und Teamgeist aufeinandertreffen“, betonte er. „Unser besonderer Dank gilt allen Mitarbeitenden sowie unseren Partnern aus den Rettungsdiensten, der Feuerwehr und der Polizei. Gemeinsam konnten wir unter Beweis stellen, dass wir auch auf außergewöhnliche Lagen auf höchstem Niveau vorbereitet sind.“
Bewährte Abläufe und neue Erkenntnisse
Die Übung ermöglichte die realitätsnahe Anwendung und Überprüfung aller etablierten klinischen Notfall- und Versorgungskonzepte: von der Alarmierung über die logistische Erweiterung der Behandlungskapazitäten bis hin zur Koordination der Versorgung zahlreicher, teils schwerverletzter Patientinnen und Patienten.
Für viele junge oder neu im Notfallmanagement tätige Mitarbeitende am UKU war es zudem eine wertvolle Gelegenheit, Seite an Seite mit erfahrenen Kolleginnen und Kollegen zu arbeiten und wichtige Erfahrungen für den Ernstfall zu sammeln. „Die Herausforderungen, vor die uns die Übung stellte, waren teilweise immens“, fasste Dr. Königsdorfer zusammen. Doch die enge und reibungslose Zusammenarbeit aller Beteiligten – sowohl innerhalb des Klinikums als auch mit den externen Blaulichtorganisationen und den umliegenden Kliniken sei ein zentraler Erfolgsfaktor gewesen.
Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg
Die MANV-Übung stellte höchste Anforderungen an die Kommunikation zwischen den Beteiligten, Logistik und medizinische Versorgung. „Die Abstimmung funktionierte Hand in Hand und stellte einmal mehr unter Beweis, wie entscheidend das koordinierte Zusammenspiel aller Beteiligten im Ernstfall ist“, resümiert Dr. Simon Bauknecht, stellvertretender Leiter der Stabsstelle Resilienz- und Krisenmanagement, nach Abschluss der über Monate geplanten und vorbereiteten Großübung.
Im Nachgang wird das UKU die Übungserkenntnisse systematisch auswerten, um Prozesse und Strukturen im Sinne einer kontinuierlichen Verbesserung weiterzuentwickeln.
An der Übung waren folgende Kräfte und Organisationen beteiligt
Präklinik:
- ASB Ulm, Stauferland und Ostwürttemberg
- DRK Rettungsdienst, Heidenheim, Hohenlohe, Neu-Ulm, Reutlingen und Ulm
- DRK-Landesschule Baden-Württemberg
- Katastrophenschutz von ASB und DRK
- DRK Kreisverband Ulm
- DLRG
- THW Ulm, Blaubeuren, Ehingen
- Feuerwehrabteilungen aus Ulm
- 15 verschiedene Feuerwehren aus dem Alb-Donau-Kreis
- Rettungshunde DRK und Feuerwehr Ulm
Kliniken:
- Alb-Donau Klinik Ehingen
- Bundeswehrkrankenhaus
- Donauklinik Neu-Ulm
- Universitätsklinikum Ulm
- RKU - Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm
Sonstige Beteiligte:
- Untere Katastrophenschutzbehörden Ulm und Alb-Donau-Kreis
- Polizeipräsidium Ulm