Geschichten vom Leben und Überleben

Uniklinik-Patienten erzählen: Start der Pop-up-Ausstellung in Ulm

Mara und Marvin leiden an einer seltenen chronischen Erkrankung, Christian benötigte eine Lungentransplantation, Joshua überstand die Sichelzellenkrankheit – In einer Pop-up-Ausstellung erzählen reale Patienten der deutschen Universitätsklinika auf 33 lebensgroßen Fotoaufstellern ihre großen und kleinen Geschichten von Leben und Überleben. Stellvertretend für viele Patienten des Universitätsklinikums Ulm steht ein Aufsteller von Renate Kost, die an einer aggressiven Form der Chronischen Lymphatischen Leukämie (CLL) leidet. Die üblichen Krebstherapien schlugen nicht an, ihre Lebenserwartung lag nur bei Monaten bis wenigen Jahren. Am Universitätsklinikum Ulm erhielt sie die Möglichkeit, an einer Medikamentenstudie teilzunehmen. Dank dieser innovativen Behandlung kann sie heute ein normales Leben führen. Bis zum 30. Mai ist die Ausstellung am Universitätsklinikum Ulm zu sehen.

„Ich finde es wichtig, meine Erfahrung zu teilen und anderen mit einer ähnlichen Diagnose Mut zu machen“, erklärt Renate Kost. „Ich bin froh, dass meine Onkologen mich an das Ulmer Universitätsklinikum überwiesen haben und ich in die Studie eingeschlossen werden konnte. Vermutlich wäre ich ansonsten schon tot.“ Unter der Leitung von Prof. Dr. Stephan Stilgenbauer, Leitender Oberarzt der Klinik für Innere Medizin III, konnte in der internationalen Studie die Wirksamkeit des Medikamentes Venetoclax nachgewiesen werden. Täglich nimmt Renate Kost vier Tabletten ein. Eine Heilung gibt es bei dieser Erkrankung nicht, aber dank der Tabletten kann sie ihren Alltag meistern. „Nicht nur in der Krebstherapie können Patienten von der Teilnahme an Studien profitieren“, erläutert Prof. Dr. Hartmut Döhner, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin III. „Klinische Studien sind für die Erforschung von Erkrankungen und der Entwicklung von modernen Therapien unerlässlich. Hier liegt eine der wichtigsten Aufgaben der Universitätsklinika“.

Die Strukturen eines Universitätsklinikums bieten Patienten ein weitreichendes Betreuungsangebot. „Eine Erkrankung belastet nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche und kann das gesamte soziale Leben aus der Bahn werfen“, sagt Prof. Dr. Harald Gündel, Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. „Die verschiedenen Fachbereiche stehen im ständigen Austausch, wodurch wir unsere Patienten ganzheitlich betreuen können. Wir arbeiten eng mit Selbsthilfegruppen zusammen und bieten ein Netz aus Beratungs- und Hilfsangeboten an.“ Beispielsweise leistet seit November 2015 die psychosoziale Krebsberatungsstelle Ulm (KBS) unter der Trägerschaft des Universitätsklinikums krebskranken Menschen und ihren Angehörigen schnelle, kostenfreie und wohnortnahe Hilfe.
„Das Universitätsklinikum ermöglicht Patienten den Zugang zu den modernsten Behandlungsmethoden und Therapien – inklusive neuester Medikamente im Rahmen von klinischen Studien. Renate Kost und die anderen 32 Patienten der Ausstellung sind nur wenige Beispiele für das, was die deutschen Universitätsklinika für die Versorgung der Bevölkerung leisten“, meint Prof. Dr. Udo X. Kaisers, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Ulm.

 

 

 

Im Anhang finden Sie zwei Fotos (Quelle: Universitätsklinikum Ulm):


1. 33 Geschichten vom Leben und Überleben: Bis zum 30. Mai ist die Ausstellung am Universitätsklinikum Ulm zu sehen.
2. Dank einer Medikamentenstudie kann die 74-Jährige heute ein normales Leben führen: Renate Kost und ihr Mann vor „ihrem“ Aufsteller

33 Geschichten vom Leben und Überleben: Bis zum 30. Mai ist die Ausstellung am Universitätsklinikum Ulm zu sehen (Foto: Universitätsklinikum Ulm)

33 Geschichten vom Leben und Überleben: Bis zum 30. Mai ist die Ausstellung am Universitätsklinikum Ulm zu sehen (Foto: Universitätsklinikum Ulm)