Mit einem 2005 begonnenen Kunstprojekt erinnert die Künstlerin Marlis E. Glaser durch ihre Porträtbilder an jüdische Emigrant*innen. Nun wird das Universitätsklinikum Ulm durch eine Schenkung von Veit Feger zum Erinnerungsort an die Kinderärztin Hertha Nathorff, geb. Einstein (* 05. Juni 1895 in Laupheim, † 10. Juni 1993 New York).
Gerne möchten wir Sie herzlich zur Porträtübergabe am Mittwoch, 12. Juli 2023 um 11.30 Uhr an den Oberen Eselsberg einladen.
Veranstaltungsdetails
- Veranstaltungsort:
Universitätsklinikum Ulm
Albert-Einstein-Allee 23
89081 Ulm - Anmeldung an: Barbara Klingler-Volswinkler, Beauftragte für Chancengleichheit
- Treffpunkt zu Beginn der Veranstaltung: Foyer des Universitätsklinikums (Haupteingang Neue Chirurgie)
- Die Veranstaltung ist öffentlich, alle Interessierten sind herzlich eingeladen
Zu Hertha Nathorff
Hertha Nathorff besuchte 1904 im Alter von 9 Jahren als erstes Mädchen die Laupheimer Lateinschule, das spätere Carl-Laemmle-Gymnasium. Ihr Besuch an der Schule führte Anfang des 20. Jahrhunderts zu erheblichem Aufsehen und anfänglichem Widerstand seitens der Schulbehörden. Von 1910 bis 1914 war sie Schülerin an einem Gymnasium in Ulm, an dem sie 1914 ihre Abiturprüfung ablegte. Sie studierte Medizin in Freiburg, Heidelberg, München und Berlin, unterbrach ihr Studium jedoch für unbekannte Zeit, um während des 1. Weltkrieges als Krankenschwester zu arbeiten. 1919 legte sie in Berlin ihr Staatsexamen ab, promovierte in Heidelberg und arbeitete mehrere Jahre als Assistenzärztin in Freiburg. Schließlich war sie als Leitende Ärztin für das Frauen- und Kinderheim Berlin-Lichtenberg sowie die Familien- und Eheberatungsstelle am Krankenhaus Berlin-Charlottenburg tätig. Mitten im Leben stehend, ihren Beruf liebend, selbstbewusst und sozial engagiert, verlor sie im Zuge der nationalsozialistischen Rassenpolitik als Jüdin im Jahr 1938 ihre ärztliche Approbation und flüchtete 1939 nach New York.