Kinderklinik Ulm ruft zur Frauenmilchspende auf

Frauenmilchbank nimmt jetzt auch eingefrorene Milch an

Muttermilch ist die optimale Ernährung für nahezu alle Säuglinge. Besonders für Frühgeborene und kranke Babys bietet sie einzigartige Vorteile: Sie schützt vor Infektionen, wird besser vertragen als künstliche Nahrung und kann sogar das Risiko schwerer Komplikationen wie einer nekrotisierenden Enterokolitis - einer lebensbedrohlichen Darmerkrankung - deutlich senken. Doch nicht immer steht ausreichend Milch der eigenen Mutter zur Verfügung.

Genau hier setzt die Frauenmilchbank an der Kinderklinik des Universitätsklinikums Ulm an: Sie sammelt, untersucht, verarbeitet und stellt Spenderinnenmilch für kleine Patientinnen und Patienten bereit. Seit ihrer Gründung im Jahr 2019 hat sie damit vielen Frühchen einen besseren Start ins Leben ermöglicht.

Neue Möglichkeit für Spenderinnen

Ab sofort gibt es für stillende Mütter eine weitere einfache Möglichkeit zu helfen: Neben frisch abgepumpter Milch nimmt die Frauenmilchbank nun auch zuvor eingefrorene Muttermilch entgegen. Viele Mütter haben zuhause Milchvorräte angelegt, die sie schließlich nicht mehr benötigen - diese wertvolle Ressource kann nun kranken Neugeborenen zugutekommen. „Jede Spende trägt dazu bei, dass wir die Kleinsten in unserer Klinik optimal versorgen können,“ betont Dr. med. Stefanie Baranowski, ärztliche Leiterin der Frauenmilchbank Ulm.

Ablauf und Sicherheit

Der Weg zur Spende ist unkompliziert. Nach einem telefonischen Erstkontakt folgt ein einmaliger Termin in der Klinik, bei dem Aufklärungsgespräche und medizinische Tests erfolgen. Im Anschluss stellt die Frauenmilchbank bei Bedarf eine Milchpumpe sowie Fläschchen und Zubehör kostenfrei zum Verleih bereit. Die abgegebene Milch wird nach strengsten Hygienestandards geprüft, pasteurisiert und tiefgefroren, bevor sie an die Empfängerkinder ausgegeben wird. „Wir möchten es Müttern so leicht wie möglich machen, ihre überschüssige Milch zu spenden. Ob frisch abgepumpt oder aus dem heimischen Gefrierschrank - jede Spende bedeutet für ein anderes Kind die Chance auf einen gesunden Start ins Leben,“ erklärt Dr. Baranowski.

Freiwillig, anonym und kostenlos

Die Spende ist freiwillig und unentgeltlich. Auch die Empfängerfamilien zahlen nichts - die gespendete Milch wird ausschließlich nach medizinischer Indikation an Frühgeborene und kranke Neugeborene weitergegeben. Die Abgabe erfolgt dabei vollständig anonym.

Kontakt und weitere Informationen

Interessierte Mütter, die Milch spenden möchten, erhalten nähere Informationen und persönliche Beratung bei der Frauenmilchbank Ulm:

Frauenmilchbank Ulm
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
Sektion Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin
Eythstraße 24, 89075 Ulm
Telefon: 0731-500-57238
E-Mail: frauenmilchbank.neo@uniklinik-ulm.de

Die Frauenmilchbank Ulm wird vom Förderkreis für intensivpflegebedürftige Kinder Ulm e.V. unterstützt. Mit jeder Spende - sei es Milch oder eine Geldspende - tragen Sie dazu bei, die Versorgung von Früh- und Neugeborenen zu verbessern.

Frau Dr. med. Stefanie Baranowski (links), ärztliche Leitung der Frauenmilchbank Ulm, und Mitarbeiterin Sabine Schlömp-Paulus (rechts) mit gefrorener gespendeter Frauenmilch – ein wertvoller Beitrag zur Versorgung frühgeborener und kranker Neugeborener.

Frühstart ins Leben – liebevoll gehalten von der Mutter und unterstützt durch gespendete Frauenmilch.