„Krebspatienten sollen überall Zugang zu modernster Medizin erhalten – egal ob sie in ländlichen Regionen oder in städtischen Ballungsgebieten leben“, so beschreibt die Deutsche Krebshilfe das Ziel ihres neuen Förderprogramms. Das Onkologische Netzwerk Alb, Allgäu & Bodensee-Oberschwaben unter Beteiligung des Klinikum Kemptens als Netzwerksprecher, des CCCU als kooperierendem onkologischen Spitzenzentrum und der Netzwerkpartner Stauferklinikum Schwäbisch Gmünd und Oberschwabenklinik Ravensburg ist dabei eines von nur fünf bundesweit geförderten Netzwerken.
Die drei Onkologischen Zentren (Kempten/Allgäu, Schwäbisch Gmünd und Ravensburg) verbindet die Versorgung im ländlichen Raum mit insgesamt geringer Besiedlungsdichte und langen Wegstrecken. Insbesondere bei selteneren Erkrankungen oder speziellen Therapieformen ist es daher essenziell, die Behandlung in größeren Netzwerken zu organisieren. Die Herausforderung, eine hochwertige onkologische Versorgung im ländlichen Raum sicherzustellen, ist Ziel des Projekts und eint die drei Onkologischen Zentren und das CCCU.
„Die Vision dieses Netzwerks reflektiert die derzeitige Dynamik in der Gesundheitslandschaft mit der Etablierung strategischer Partnerschaften zur Weiterentwicklung der Versorgung“, erklärt Prof. Dr. Udo X. Kaisers, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Ulm.
Prof. Dr. Thomas Wirth, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm, ergänzt zur klinisch-wissenschaftlichen Bedeutung: „Der Zugang aller Betroffenen zu Innovationen wird in diesem Vorhaben durch Aufbau eines strukturierten Studiennetzwerks basierend auf zukunftsweisenden IT-Lösungen weiterentwickelt.“
Alle beteiligten Partner sind seit vielen Jahren in Netzwerkstrukturen organisiert. Aus Patientensicht sowie häufig auch aus der Perspektive der behandelnden Haus- und Fachärzte bleiben die unmittelbaren Ansprechpartner beziehungsweise nächsten Behandlungspfade trotzdem oftmals unklar. Durch die Einrichtung einer Koordinationsstelle soll der Zugangsweg vereinfacht und effizienter gestaltet werden. Eine zentrale Rolle kommt hier dem Aufbau eines OnkoLotsen-Netzwerks zu. An jedem Standort werden OnkoLotsen etabliert, die untereinander nicht nur direkt, sondern auch virtuell über ein IT-Netzwerk kommunizieren und kooperieren sollen. „Mit dem OnkoLotsen-Netzwerk schaffen wir klare Wege für eine schnelle, koordinierte und heimatnahe Versorgung“, so Robert Jeske, Pflegedirektor am Universitätsklinikum Ulm, der das Projekt personell unterstützt.
Des Weiteren soll ein jeweils eigener Patientenbeirat an den drei Onkologischen Zentren eingerichtet und untereinander und mit dem bereits etablierten Patientenbeirat des CCCU vernetzt werden. Der Patientenbeirat ist Ansprechpartner für Patient*innen und Angehörige und unterstützt sie dabei, Anliegen schnell an die richtige Stelle weiterzuleiten. „Jeder Mensch mit einer Krebserkrankung verdient die beste Medizin – egal, ob er in der Stadt oder auf dem Land lebt. Dafür setzen wir uns ein“, so Elvira Wäckerle, Sprecherin des CCCU-Patientenbeirates, der das Projekt seit der Antragstellung aktiv unterstützt.
Mit dem Aufbau des regionalen Behandlungsnetzwerks soll Patient*innen ein zeitnaher und umfassender Zugang zu individuell abgestimmter Diagnostik und Therapie bei onkologischen Erkrankungen unabhängig vom Wohnort gewährleistet werden. Wichtig dabei ist die Kombination einer regionalen heimatnahen Versorgung und zentral vorgehaltenen Ressourcen insbesondere bei seltenen Erkrankungen oder speziellen Therapieformen. Durch den Zusammenschluss ergibt sich ein großes Versorgungsgebiet im Süden Deutschlands mit einer umfassenden Versorgung der dort lebenden Bevölkerung.
„Unser Ziel ist die bestmögliche Versorgung aller von Krebserkrankungen Betroffenen, natürlich nicht nur in Ulm, sondern auch um Ulm herum“, so Prof. Dr. Stephan Stilgenbauer, Ärztlicher Direktor des zentral beteiligten Onkologischen Spitzenzentrums CCCU.

