Wenn in einer Familie häufig oder bereits in jungen Jahren Brustkrebs- oder Eierstockkrebserkrankungen auftreten, können veränderte Gene der Grund sein. Denn Frauen mit einem veränderten BRCA-Gen oder einem anderen mutierten Risikogen haben ein deutlich erhöhtes Risiko, an Brust- und Eierstockkrebs zu erkranken. Einen Überblick über aktuelle medizinische Entwicklungen, Früherkennungs- und Behandlungsmöglichkeiten sowie Nachsorgeangebote zum familiären Brust- und Eierstockkrebs gibt es beim 4. Ulmer Informationstag am Samstag, 7. März. Ein Netzwerk aus Expert*innen des interdisziplinären Zentrums für familiären Brust- und Eierstockkrebs am Ulmer Universitätsklinikum informiert Betroffene, interessierte Angehörige und Fachkräfte umfassend und steht für Fragen zur Verfügung. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Neben den Themen Früherkennung und Genetik liegt in diesem Jahr ein besonderer Schwerpunkt bei Fragestellungen zu Risiko-reduzierenden Maßnahmen. Dazu gehört etwa die operative Entfernung des Brustdrüsengewebes mit Wiederaufbau oder der Eierstöcke und der Eileiter, die das Krebsrisiko senken können. Die Teilnehmer*innen erhalten außerdem aktuelle Informationen über neue medikamentöse Therapien bei genetisch bedingtem Brust- und Eierstockkrebs, etwa mittels neuer Substanzen, den sogenannten PARP-Inhibitoren. Das ist eine relativ neue Gruppe von Arzneistoffen, die zur Behandlung von verschiedenen Krebserkrankungen eingesetzt werden. Des Weiteren werden auch Spezialist*innen aus dem Bereich der Psychoonkologie und das BRCA-Netzwerk e.V. vor Ort sein und für Fragen zur Verfügung stehen. „Unsere Expertinnen und Experten informieren an diesem Tag zu allen wichtigen Aspekten des familiären Brust- und Eierstockkrebs – aus erster Hand, persönlich und verständlich“, sagen die Veranstalter Professor Dr. Wolfgang Janni, Ärztlicher Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, und Professor Dr. Reiner Siebert, Direktor des Instituts für Humangenetik am Universitätsklinikum Ulm. „Wir möchten neben umfassenden Informationen aus verschiedenen Fachdisziplinen auch eine Plattform zum Austausch bieten.“ Die Veranstaltung des Zentrums für familiären Brust- und Eierstockkrebs Ulm findet in Kooperation mit dem Deutschen Konsortium für familiären Brust- und Eierstockkrebs, dem BRCA Netzwerk e.V. und dem Comprehensive Cancer Center Ulm – Tumorzentrum Alb-Allgäu-Bodensee sowie weiteren Unterstützern statt.
Hintergrund
Das Universitätsklinikum Ulm gehört zum Verbundprojekt des Deutschen Konsortiums für familiären Brust- und Eierstockkrebs, welches die Beratung, Beurteilung und Behandlung bei familiärem Brust- und Eierstockkrebs in Deutschland etabliert hat. Neben einer Einschätzung zum persönlichen Risiko, an diesen Krebsarten zu erkranken, werden in der Universitätsfrauenklinik Ulm und im Institut für Humangenetik des Universitätsklinikums Ulm auch Gentests durchgeführt, die zeigen, ob krankheitsverursachende Veränderungen in einem der bekannten Risikogene für familiären Brust- und Eierstockkrebs vorliegen. Im Zentrum für familiären Brust- und Eierstockkrebs des Universitätsklinikums arbeiten Spezialist*innen aus allen beteiligten Fachdisziplinen unter einem Dach zusammen. So wird sichergestellt, dass Ratsuchende, gesunde Frauen mit einem erhöhten Tumorrisiko sowie betroffene Patientinnen umfassend, ganzheitlich und nach den aktuellsten Standards betreut werden. In der Frauenklinik werden alle operativen Maßnahmen zur Risikoreduktion in Kombination mit Möglichkeiten des Brustwiederaufbaus angeboten und in enger Kooperation mit einem international renommierten plastischen Chirurgen durchgeführt.
Veranstaltungsübersicht:
4. Ulmer Informationstag zu Familiärem Brust- und Eierstockkrebs
für Betroffene, Angehörige, Ärzt*innen und Fachkräfte
Termin: Samstag, 7. März 2020 | 09:30 bis ca. 14:00 Uhr
Ort: Universitätsklinikum Ulm | Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Hörsaal Michelsberg | Prittwitzstr. 43 | 89075 Ulm
Anmeldung: Aus organisatorischen Gründen bitten wir um Ihre Anmeldung
Tel. 0731 500-58696 (AB) oder per E-Mail: brca.frauenklinik@uniklinik-ulm.de
