Mehr als nur Regelschmerzen

Informationsveranstaltung zum Thema Endometriose

Starke Schmerzen, unregelmäßige Monatsblutungen und ungewollte Kinderlosigkeit. Dies alles können Symptome von Endometriose, also von gutartigen Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut, sein. Jede achte bis zehnte Frau leidet an der häufigen, aber relativ unbekannten Krankheit. Am Mittwoch, 7. November um 18.30 Uhr, informieren die Expert*innen der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Ulm Patientinnen und Interessierte über Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten. Der Eintritt zur Veranstaltung im Endometriosezentrum der Frauenklinik ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

„Circa 40.000 Frauen in Deutschland erkranken jedes Jahr neu an Endometriose – eine enorme Anzahl. Leider vergehen im Schnitt zehn Jahre, bis die richtige Diagnose gestellt wird und entsprechende Therapien eingeleitet werden können. Deshalb liegt es uns besonders am Herzen, Betroffenen zu helfen und ein öffentliches Bewusstsein für die Erkrankung zu schaffen“, erklärt Dr. Peter Widschwendter, Oberarzt und Leiter des Endometriosezentrums am Universitätsklinikum Ulm. Bei Endometriose handelt es sich zwar um eine gutartige Erkrankung, diese geht jedoch häufig mit zahlreichen Beschwerden einher. Patientinnen sind in ihrem täglichen Leben teilweise stark eingeschränkt. Bei jeder Periodenblutung können Zellen, die große Ähnlichkeiten mit der Gebärmutterschleimhaut haben, eine Art Entzündung hervorrufen, welche in der Regel große Schmerzen verursacht. Bei einigen Frauen kann die Erkrankung zusätzlich die Fruchtbarkeit einschränken und so zu einem unerfüllten Kinderwunsch führen.
Um ihre Beschwerden zu lindern, stehen Betroffenen an der Universitätsfrauenklinik Ulm mehrere Möglichkeiten zu Verfügung: eine hormonelle Therapie in Form der „Pille“, eine Schmerztherapie oder eine Operation, also die chirurgische Entfernung der Endometrioseherde. Letztere wird fast ausschließlich mittels schonender Schlüsselloch-Chirurgie durchgeführt. „Eine Behandlung heißt aber nicht immer Medikamenteneinnahme oder Operationen“, betont Dr. Widschwendter. „Für unsere Patientinnen entwickeln wir individuelle Therapieansätze, die zum Beispiel auch Akupunktur oder Physiotherapie beinhalten. Wir empfehlen ihnen außerdem den Austausch mit anderen Betroffenen in Selbsthilfegruppen, die es auch in Ulm gibt.“

Mehrere Referent*innen informieren die Teilnehmenden während der Informationsveranstaltung umfassend zum Thema Endometriose und beantworten gerne auch individuelle Fragen. Zudem berichten zwei Patientinnen über ihre persönlichen Erfahrungen sowie das Leben und den Umgang mit der „unsichtbaren“ Krankheit.

 

Terminüberblick Informationsveranstaltung zum Thema Endometriose:
Datum und Uhrzeit:    Mittwoch, 7. November 2018, 18.30 Uhr
Ort:                            Universitätsfrauenklinik Ulm, Prittwitzstraße 43, 89075 Ulm,
                                  Hörsaal Michelsberg

Referent*innen:

  • Prof. Dr. Wolfgang Janni | Direktor der Frauenklinik
  • Dr. Dr. Peter Widschwendter | Leiter Endometriosezentrum
  • Prof. Dr. Katharina Hancke | Leiterin KiWu-Zentrum UniFee
  • Dr. Klaus Hönig | Leiter Konsiliar-/Liasionpsychosomatik
  • Dr. Raphael Mangold | Frauenarzt, Endometriosespezialist
  • Dr. Gaby Stalter | Frauenärztin, TCM

Für Rückfragen:
Universitätsfrauenklinik Ulm, Endometriosezentrum
Dr. Peter Widschwendter, Oberarzt und Leiter des Endometriosezentrums,
Tel.: 0731 500-58662, E-Mail: peter.widschwendter@uniklinik-ulm.de

Selbsthilfegruppe „Endotreff Ulm“:
Treffen an jedem 1. Freitag in geraden Monaten im Raum „Donau“ in der Universitätsfrauenklinik Ulm, Beginn 19.00 Uhr
www.facebook.com/Endotreff-Ulm-273855359873350/?ref=br_rs

 

Anhand eines Modells der Gebärmutter erklärt Dr. Peter Widschwendter, wo genau sich Endometrioseherde befinden können. (Quelle: Universitätsklinikum Ulm)

Die Endometrioseherde sind im Gebärmutter-Modell als rote Punkte gekennzeichnet. (Quelle: Universitätsklinikum Ulm)