Bis zu 85 Dezibel – Wenn es im Klassenzimmer zu laut ist

Expertinnen der HNO-Klinik zu Gast am Anna-Essinger Gymnasium in Ulm

Es ist Montagmorgen am Anna-Essinger Gymnasium in Ulm. Am ersten Schultag nach den Ferien haben die Schüler*innen viel zu erzählen, es wird gelacht und der Geräuschpegel ist hoch. Wie laut es in der kleinen Mensa der Ulmer Schule wirklich ist, wird den anwesenden Schüler*innen der Klassenstufen 5 und 6 bewusst, als ein Lehrer um Ruhe bittet und alle plötzlich mucksmäuschenstill sind. Ein passender Start in den Projekttag „Ruhe im Schulhaus“, der am heutigen Montag, den 02.März stattfindet. So lässt sich auch dem Vortrag von Dr. Ricarda Riepl und Dr. Eva Goldberg-Bockhorn aus der HNO-Klinik besser lauschen.

Die beiden Expertinnen erklären den Schüler*innen, warum hören wichtig ist, wie wir hören und was passiert, wenn man an Hörproblemen leidet. Denn nicht nur der berühmte Komponist Beethoven war schwerhörig (den erkennen die Schüler*innen auf einem Foto übrigens auf Anhieb) – es kann bereits besonders junge Menschen treffen. Gerade im Klassenzimmer kann es mitunter sehr laut werden – bis zu 85 Dezibel. Zum Vergleich: ein vorbeifahrendes Auto ist rund 50 Dezibel laut. Lärm in der Schule wirkt sich negativ auf die Konzentrations- und Lernfähigkeit aus, fördert Kopfschmerzen – und stresst sowohl Schüler*innen als auch Lehrkräfte. Doch was hört man überhaupt noch, wenn man schwerhörig ist? Anhand eines Beispiels „erhören“ die Schüler*innen die Unterschiede zwischen Normalhörigkeit, leichtem Hörverlust bis hin zu völligem Hörverlust. Damit es erst gar nicht so weit kommt, geben Dr. Ricarda Riepl und Dr. Eva Goldberg-Bockhorn den jungen Schüler*innen Tipps mit auf den Weg. Ist es in einem Raum so laut, dass man schreien muss, um sich zu unterhalten, ist es definitiv zu laut. Dann sollte die Lärmquelle gemieden werden. Auch Kopfhörer sind Lärmquellen. Sobald man andere nicht mehr verstehen kann, sollte die Laustärke verringert werden. Zudem sind Lärmpausen wichtig – nach draußen gehen, anstatt den ganzen Tag mit Kopfhörern vor der Playstation zu sitzen, empfehlen die beiden HNO-Ärztinnen. Im Anschluss an den Vortrag erarbeiten die Schüler*innen gemeinsam in ihren Klassen an welchen Orten, zu welchen Zeiten und in welchen Phasen es in ihrem Schulhaus ruhiger werden könnte.

Quelle: Universitätsklinikum Ulm
Quelle: Universitätsklinikum Ulm