Leitung

Die seit 2010 zertifizierte Chest Pain Unit (CPU) des Universitären Herzzentrums Ulm ist das Herzstück der Notfallversorgung von Patienten mit akuten Herzkreislauf-, Gefäß- und Lungenerkrankungen am Universitätsklinikum Ulm (UKU).

Sie steht unter organisatorischer und fachlicher Leitung des Ärztlichen Direktors der Klinik für Innere Medizin II, Prof. Dr. med. Wolfgang Rottbauer, mit den Schwerpunkten Kardiologie, Angiologie, Pneumologie, Internistische Intensivmedizin, sowie Sport- und Rehabilitationsmedizin.

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Prof. Dr. med. Wolfgang Rottbauer

Ärztlicher Direktor

Übersicht CPU

Seit dem 01.01.2020 ist die CPU in die Zentrale Interdisziplinäre Notaufnahme des UKU integriert. Dort stehen der bereits 2010 gegründeten CPU eine Triage-Einheit, mehrere monitorüberwachte Untersuchungskabinen, 12 Monitor-Betten, 2 Isolationszimmer und ein Schockraum, sowie eine entsprechende Geräteausstattung (z.B. für Laboruntersuchungen, EKG, Herzultraschall, Thorax-CT, Herzkathterplätze usw.) zur Notfallversorgung kritisch erkrankter Patienten zur Verfügung. Weiterhin sind hier die entscheidenden strukturellen, räumlichen und personellen Schnittstellen zu den für die Herzmedizin wichtigen Fachrichtungen Herz- und Thoraxchirurgie, Neurologie, internistische Notfallmedizin, Gastroenterolgie und Radiologie (Notfall-CT) realisiert. 

Pro Jahr werden in der CPU über 5000 Notfall-Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorstellig, überwiegend mit akuten Krankheitsbildern wie Herzinfarkten, Lungenembolien, Aortendissektionen und Herzrhythmusstörungen. Durch standardisierte und zertifizierte Abläufe (wie der initialen Dringlichkeits-Triage durch entsprechend geschultes Fachpersonal) wird gewährleistet, dass lebensbedrohliche Herzerkrankungen ohne Zeitverzug diagnostiziert und der entsprechenden Therapie zugeführt werden können. Hierfür stehen speziell für die CPU qualifizierte/zertifizierte Assistenz- und Fachärzte- und Oberärzte (mit den Facharztbezeichnungen „Innere Medizin und Kardiologie“) rund um die Uhr im Schichtsystem zur Verfügung, die die fachliche Aufsicht führen und so die leitliniengerechte interdisziplinäre Versorgung sicherstellen.

Ist nach Abschluss der Diagnostik und Notfalltherapie der weitere Behandlungsplan festgelegt, erfolgt zur Weiterbehandlung und Überwachung die umgehende Weiterverlegung der Patienten auf eine entsprechend ausgestattete und strukturierte Station der Kardiologie im Zentrum für Innere Medizin. Je nach Krankheitsbild und -schwere ist das die mit 22 Betten ausgestattete CPU-Therapy Unit, die mit 6 Betten ausgestattete Heart Failure Unit oder die Internistische Intensivstation (17 Betten). Diese mit modernsten Überwachungs- Diagnose- und Therapieeinheiten ausgestatteten Stationen werden im Schichtbetrieb ebenso ausschließlich von qualifiziertem und zertifizierten ärztlichem, pflegerischen Personal und Assistenzpersonal betreut und befinden sich in räumlicher Nähe zu den Herzkatheterlaboren und den wichtigen Funktionsbereichen wie Echokardiographie, Herz-MRT, Elektrokardiographie, Schrittmacher/Defibrillatortherapie, Spiroergometrie, Lungenfunktion.

Die CPU dient in erster Linie der raschen und effizienten Abklärung von Patienten mit unklarem Brustschmerz. Ursache dieses – sehr häufigen – Symptoms können eine Vielzahl von Erkrankungen sein, deren Krankheitsschwere von banal bis lebensbedrohlich reicht. Typische und unmittelbar zu erkennende Krankheitsbilder mit einhergehendem Brustschmerz sind der Herzinfarkt, die Lungenembolie, akute Erkrankungen der Hauptschlagader (Aortenaneurysma, Aortendissektion) und Herzrhythmusstörungen. Daneben verursachen eine Vielzahl von anderen Erkrankungen ebenfalls Brustschmerzen, wie beispielsweise Lungen- und Herzmuskelentzündungen und Erkrankungen der Brustwand (Muskel- und Skelettsystem) und der Speiseröhre.
Vor diesem Hintergrund wird die Notwendigkeit eines strukturierten und standardisierten diagnostischen und therapeutischen Ablaufs deutlich, da nur so relevante Krankheitsbilder schnellstmöglich erkannt und potentieller Schaden für die Patienten verhindert werden kann.
Kardiale Notfälle äußern sich allerdings nicht ausschließlich in Brustschmerzen, sondern können auch andere Symptome wie Luftnot, Herzklopfen oder Ohnmachtsanfälle verursachen. Aus diesem Grund werden in der CPU alle Patienten mit dem Verdacht auf ein entsprechendes Geschehen evaluiert und leitliniengerecht versorgt.

Die Zertifizierungs- und Qualitätskriterien, die für das Führen der Bezeichnung „Chest Pain Unit“ erforderlich sind, wurden erstmals in Deutschland von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie e.V. (DGK) 2008 definiert und zusammengefasst. Zwischenzeitlich konnte gezeigt werden, dass das Vorhandensein einer diesen Vorgaben entsprechenden CPU zu einer messbaren Verbesserung der Versorgung von Herznotfällen führt, so dass sogar eine Senkung der Sterblichkeit dieser Patienten erreicht werden konnte. Konsequenterweise fordert mittlerweile der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) das Vorhandensein einer zertifizierten CPU, um ein Krankenhaus als Bestandteil der strukturierten Notfallversorgung auszuweisen. Am Universitätsklinikum Ulm konnte die CPU der Klinik für Innere Medizin II bereits 2010 den anspruchsvollen Zertifizierungsprozess erfolgreich durchlaufen.

Ursprünglich wurde die CPU des Universitätsklinikums Ulm im Rahmen seiner Zertifizierung als eigenständige Einheit in die internistische Notaufnahme integriert, die sich im Bettenhaus des Zentrums für Innere Medizin am Oberen Eselsberg befand. Durch den Umzug der internistischen Notaufnahme und der Chest Pain Unit des UKU in die Notaufnahme der Chirurgie wurde am Universitätsklinikum erstmalig eine Zentrale Interdisziplinären Notaufnahme (ZINA) im Neubau der Chirurgischen Klinik etabliert. Die zertifizierte Chest Pain Unit des Universitären Herzzentrums Ulm besteht in diesen Räumlichkeiten unter der Leitung der Klinik für Innere Medizin II strukturell und organisatorisch unverändert fort.

Team

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Prof. Dr. med. Dominik Buckert

Unsere Chest Pain Unit erreichen Sie (Zuweiser und Patienten) jederzeit bei Notfällen unter

Telefon 0731 500 44445

Telefax 0731 500 44446

Bei lebensbedrohlichen Notfällen rufen Sie bitte den Rettungsdienst Notruf (ohne Vorwahl)

Telefon 112