Leitung

Die kardiologische Notaufnahme oder Chest Pain Unit (CPU, zu Deutsch „Brustschmerzeinheit“) ist innerhalb des Zentrums für Innere Medizin der Universitätsklinik Ulm die zentrale Anlaufstelle für Patienten mit Notfällen des Herz-Kreislaufsystems und der Lunge. Sie steht unter der Leitung der Klinik für Innere Medizin II (Kardiologie, Angiologie, Pneumologie, Internistische Intensivmedizin, Sport- und Rehabilitationsmedizin – Ärztlicher Direktor Prof. Dr. med. W. Rottbauer).

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Prof. Dr. med. Wolfgang Rottbauer

Ärztlicher Direktor

Übersicht CPU

In der CPU werden Behandlungsplätze mit zentraler Überwachung vorgehalten. Räumlich ist sie der allgemein-internistischen Notaufnahme M1b angegliedert, so dass die Möglichkeit einer umfassenden internistischen Notfalldiagnostik und -therapie zur Verfügung steht. Die CPU wird von Ärzten der Inneren Medizin II rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche im Schichtdienst betreut, was eine kompetente Versorgung der komplexen Krankheitsbilder zu jeder Tages- und Nachtzeit ermöglicht. Neben den vordergründig anwesenden Ärzten stehen durchgehend Oberärzte mit den Facharztkompetenzen „Innere Medizin und Kardiologie“, „Innere Medizin und Angiologie“ sowie „Innere Medizin und Pneumologie“ zeitnah zur Verfügung.
Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie e.V. (DGK) definiert seit einiger Zeit Qualitätskriterien für CPUs. Werden die geforderten hohen Standards bezüglich der strukturellen und personellen Voraussetzungen erfüllt, kann sich eine Klinik von der DGK zertifizieren lassen. Die CPU der Universitätsklinik Ulm hat bereits 2010 den Zertifizierungsprozess erfolgreich durchlaufen.

Die CPU dient in erster Linie der raschen und effizienten Abklärung von Patienten mit unklarem Brustschmerz. Ursache dieses – sehr häufigen – Symptoms können eine Vielzahl von Erkrankungen sein, deren Krankheitsschwere von banal bis lebensbedrohlich reicht. Typische und unmittelbar zu erkennende Krankheitsbilder mit einhergehendem Brustschmerz sind der Herzinfarkt, die Lungenembolie, akute Erkrankungen der Hauptschlagader (Aortenaneurysma, Aortendissektion) und Herzrhythmusstörungen. Daneben verursachen eine Vielzahl von anderen Erkrankungen ebenfalls Brustschmerzen, wie beispielsweise Lungen- und Herzmuskelentzündungen und Erkrankungen der Brustwand (Muskel- und Skelettsystem) und der Speiseröhre.
Vor diesem Hintergrund wird die Notwendigkeit eines strukturierten und standardisierten diagnostischen und therapeutischen Ablaufs deutlich, da nur so relevante Krankheitsbilder schnellstmöglich erkannt und potentieller Schaden für die Patienten verhindert werden kann.
Kardiale Notfälle äußern sich allerdings nicht ausschließlich in Brustschmerzen, sondern können auch andere Symptome wie Luftnot, Herzklopfen oder Ohnmachtsanfälle verursachen. Aus diesem Grund werden in der CPU alle Patienten mit dem Verdacht auf ein entsprechendes Geschehen evaluiert und leitliniengerecht versorgt.

Patienten können auf verschiedenen Wegen in der CPU vorstellig werden. Jeder niedergelassene Arzt kann seine Patienten bei entsprechenden Beschwerdebildern in die CPU einweisen. Darüber hinaus besteht für die Patienten auch die Möglichkeit, sich selbst direkt in der CPU vorzustellen. Grundsätzlich sollte bei Verdacht auf einen kardialen Notfall allerdings die Alarmierung von Rettungsdienst bzw. Notarzt erfolgen. Dieser kündigt den Patienten nach erster Untersuchung und Therapie in der CPU an und führt den Transport nach dem Einleiten stabilisierender Maßnahmen unter Überwachung durch.
In der CPU werden bei jedem Patienten unmittelbar nach Eintreffen die Vitalparameter (Herzfrequenz, Blutdruck und Sauerstoffsättigung) bestimmt und eine erste Sichtung durch den CPU-Arzt durchgeführt. Anschließend erfolgt das Ableiten eines EKGs sowie die Blutentnahme und ausführliche körperliche Untersuchung. Als erweiterte diagnostische Maßnahmen stehen Herzkatheter, Herz-Ultraschall, Herz-CT, Kardio-MRT und sämtliche radiologische Verfahren ständig zur Verfügung.
Entsprechend den Ergebnissen der kardiologischen und allgemein-internistischen Abklärung wird noch in der CPU entschieden, ob eine stationäre Aufnahme notwendig ist. Häufig können potentiell lebensbedrohliche Erkrankungen rasch und mit hinreichender Sicherheit ausgeschlossen werden, so dass die weitere Diagnostik und Behandlung ambulant durchgeführt werden kann. Ist eine stationäre Krankenhausbehandlung notwendig, wird noch in der CPU der weitere Behandlungsplan festgelegt und an das Team der weiterversorgenden Station kommuniziert. Insgesamt beträgt die Verweildauer eines Patienten in der CPU in der Regel nur wenige Stunden.
Die CPU ist mit allen strukturellen und apparativen Möglichkeiten zur Behandlung kardialer Notfälle ausgerüstet, allerdings findet hier nur die Erstversorgung kritisch erkrankter Patienten statt. Anschließend erfolgt die hausinterne Verlegung auf die Internistische Intensivstation M3G zur Durchführung erweiterter kreislauf- und atmungsunterstützender Verfahren. Sollte ein Herzinfarkt vorliegen, kann je nach Schweregrad die umgehende interventionelle Behandlung im angrenzenden Herzkatheterlabor veranlasst werden.

Team

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Prof. Dr. med. Tillman Dahme

Leitender Oberarzt, Stellvertretender Ärztlicher Direktor

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Prof. Dr. med. Dominik Buckert

Unsere Chest Pain Unit erreichen Sie (Zuweiser und Patienten) jederzeit bei Notfällen unter

Telefon 0731 500 44445

Telefax 0731 500 44446

Bei lebensbedrohlichen Notfällen rufen Sie bitte den Rettungsdienst Notruf (ohne Vorwahl)

Telefon 112