Bleiben Sie gesund und pflegen Sie Ihre Beziehungen während der Corona-Pandemie

In diesen bisher nicht dagewesenen Herausforderungen möchten wir Ihnen Anregungen geben, wie Sie für sich und Ihre Nächsten sorgen können. Wir haben Ihnen hilfreiche Ratschläge aus verschiedenen Quellen und eigenen klinischen Erfahrungen zusammengestellt (mit freundlicher Genehmigung von Eileen M. Russell 2020, Accelerated Experiential Dynamic Psychotherapy (AEDP) Institute, New York, USA).

Wir wünschen Ihnen, dass Sie die Krise gemeinsam möglichst gut bestehen. Vielleicht können wir wie in anderen schweren Krisen in unseren Leben auch den einen oder anderen Lichtblick und Entwicklungsschritt machen und festhalten.

Allgemeine Ratschläge

Versuchen Sie, Ihre alltägliche Routine aufrecht zu erhalten

Die alltäglichen Abläufe mögen jetzt anders als gewohnt sein. Gewohnheiten wie zu bestimmten Zeiten aufzustehen, ins Bett zu gehen, Mahlzeiten einzunehmen und körperliche Übungen zu machen sind wichtig, um das Gefühl der Normalität so gut möglich aufrecht zu halten. Dies gilt auch für Ihre Familie.

Üben Sie sich in Hoffnung

Schauen Sie Filme oder Videos, lesen Sie Bücher, die Hoffnung machen, von Menschen, die Krisen überwunden haben und lernen Sie von Ihnen, was Ihnen half als sie sich überwältigt, verängstigt oder verloren fühlten.

Reduzieren Sie Ihren Nachrichtenkonsum

Informieren Sie sich gezielt bei seriösen Quellen (z.B. Robert-Koch Institut , Bundesministerium für Gesundheit, öffentliche Nachrichtenanstalten), aber bedenken Sie, dass der ständige Fluss von beunruhigenden Bildern oder Nachrichten auch Stress und sogar Traumasymptome erzeugen kann. Machen Sie Pausen mit den Nachrichtenkonsum.

Bleiben Sie mit nahestehenden Menschen in Kontakt

Nutzen Sie Telefon, Internetportale, E-Mail und, wenn möglich, persönliche Gespräche. So bleiben Sie verbunden mit denen, die Ihnen wichtig sind. Seien Sie spontan, aber planen Sie auch Kontakte ein, die Ihnen helfen Ihren Tag zu strukturieren und auf die Sie sich freuen können.

Ideen mental und emotional gesund zu bleiben

Lachen Sie

Schauen Sie sich Ihren Lieblingskomödianten und lustige Filme an, spielen Sie Spiele, erlauben Sie sich albern zu sein und über sich zu lachen. Positive Emotionen helfen, uns gegen Schmerz zu schützen und halten uns gesund.

Nehmen Sie sich Arbeiten zuhause vor

Packen Sie Dinge an, die Sie lange aufgeschoben haben, räumen Sie Schränke, Keller oder Schubladen auf. Entsorgen Sie Dinge, die Sie nicht mehr brauchen. Gestalten Sie Ihre Räume nach Ihrem Geschmack, Sie werden dort ohnehin mehr Zeit verbringen und können sie so angenehm wie möglich gestalten.
Entwickeln Sie ein neues Hobby, z.B. Malen, stricken, fotografieren, Alben gestalten, neue oder gute alte Bücher lesen, kochen, Musik machen oder Möbel restaurieren. Alles, was Ihnen Spaß und Befriedigung gibt.

Bewegen Sie sich

Versuchen Sie mindestens einmal pro Tag körperlich aktiv zu sein. Z.B. Joggen, Fahrradfahren, Yoga. Es gibt im Internet alle Arten von Anleitungen zu Übungen, die Sie einfach in Ihrem Wohnzimmer machen können.

Ernähren Sie sich gesund

So verlockend es sein mag, sich durch Alkohol, Fast Food oder ähnlichem zu betäuben, schafft das nur zusätzlichen Stress für Ihr Körper. Tun Sie Dinge, die Ihnen und Ihrem Körper gut tun, achten Sie auf gesunde, vitaminreiche Ernährung.

Beschäftigen Sie sich mit spirituellen Dingen

Einige Menschen können die Zeit nutzen, um sich mit spirituellen Dingen zu beschäftigen. Warum Sind Sie hier? Was ist Ihnen am Wichtigsten im Leben? Was verbindet Sie mit anderen Menschen und unserer Erde? Was macht Sie besonders? Meditieren, beten Sie oder nehmen Sie sich Zeit still zu sein und zuzuhören. Auch für Achtsamkeitsübungen und Meditationen gibt es Anleitungen im Internet.

Lächeln Sie und bleiben Sie herzlich

Wir können keine Hände schütteln, aber wir können Blickkontakt herstellen, lächeln und freundlich sein. Wir können unsere Menschlichkeit mitteilen und die Menschlichkeit der anderen um uns herum aufnehmen. Folgen Sie Ihrem Impuls, anderen zu helfen und bieten Sie Unterstützung an.

Machen Sie langsamer und verurteilen Sie sich nicht dafür

Nehmen Sie die Zeit in der Krise als Gelegenheit, nachsichtiger mit sich zu sein und behutsamer mit sich umzugehen. Machen Sie langsamer, denn die ganze Welt macht langsamer, und Sie müssen nicht fürchten einen Wettlauf zu verlieren. Unsere persönliche und gemeinsame Gesundheit hängt davon ab, dass Sie gegenwärtig sind, achtsam und bewusst. Nehmen Sie sich Zeit. Vermeiden Sie möglichst Urteile, auch bezüglich Ihrer eigenen Person. Wir sind alle Anfänger in Sachen Pandemie. Keiner von uns wird alles „richtig“ machen“.

Schreiben Sie ein Dankbarkeitstagebuch

Während es immer wichtig ist “unsere Gefühle zu fühlen” (und zu weinen, wenn wir das brauchen), kann es manchmal hilfreich sein, sich bewusst auf Ereignisse zu konzentrieren, für die wir dankbar sind. Nehmen Sie ein Tagebuch und schreiben Sie mindestens 3 Dinge auf, für die Sie sich am Ende (oder während) des Tages dankbar sind. Dies wird Ihnen helfen, dass Sie die kleinen, aber heilsamen und menschlichen Momente beachten, die Sie weiterbringen.

 

Sollten die genannten Möglichkeiten nicht hilfreich für Sie sein und psychische Belastungssymptome wie Schlafstörungen, Ängste, Depressionen bei Ihnen auftreten, sollten Sie sich an unsere Ambulanz oder die niedergelassenen Psychotherapeuten oder eine Beratungsstelle wenden.