Interdisziplinäre Operative Intensivmedizin der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Die anästhesiologische Interdisziplinäre Operative Intensivmedizin (IOI) des Universitätsklinikums Ulm (UKU) versorgt jährlich rund 2000 Patienten auf aktuell 32 Intensivbettplätzen.
Das medizinische Spektrum umfasst die Allgemein-/Viszeralchirurgie, Neurochirurgie / pädiatrische Neurochirurgie, Herzchirurgie, Gefäß-/Thoraxchirurgie, Unfallchirurgie/Traumatologie, Urologie und letztlich bei Bedarf auch weitere intensivpflichtige Patient*Innen am UKU, z.B. aus der HNO, Gynäkologie, Hämatoonkologie, Dermatologie. Das Altersspektrum umfasst 3 bis 99 Jahre. Unser IOI-Team besteht aus 30 Ärzt*Innen und ca. 130 Pflegefachpersonen.
Auf der Post Anaesthesia Care Unit (PACU) versorgen wir zusätzlich rund 1500 postoperative Patient*Innen pro Jahr, die in der unmittelbaren perioperativen Phase einer intensivmedizinischen Unterstützung bedürfen. Die Behandlungskapazität umfasst hier 6 Betten.
Die intensivmedizinischen Therapiemöglichkeiten auf der IOI umfassen alle modernen Therapieerfahren, einschließlich diverser extrakorporaler Organersatzverfahren, wie z.B. Kontinuierlicher Dialyse (CiCa-CVVH/D/F), vv-ECMO, va-ECMO/ECLS. Wir verfügen zudem über sämtliche gängigen, erweiterten Monitoringmöglichkeiten von Pulskonturanalysemessung, Pulmonalarterienkatheter, Sonographie inklusive TTE und TEE bis zum kontinuierlichen EEG.
Wir sind Teil des ARDS-/ECMO-Zentrums am Universitätsklinikum Ulm und arbeiten hier eng mit den Kolleg*Innen der internistischen Intensivstation und der Herzchirurgie zusammen.
Als neueste Erweiterung unseres Behandlungsangebotes für externe Kliniken betreibt die IOI eine Teleintensivstation. Von hier aus werden regelhaft anspruchsvolle Krankheitsbilder meist lebensbedrohlicher erkrankter Patient*Innen im Rahmen von Televisiten gemeinsam mit unseren Partner*Innen in den angeschlossenen Kliniken besprochen und therapeutische Schritte diskutiert. Hierdurch erhalten die behandelnden Kolleg*Innen vor Ort und wir bereits frühzeitig die Möglichkeit, komplexe Behandlungen abzustimmen und bei Bedarf auch die Verlegung zu uns als intensivmedizinisches Zentrum abzustimmen.
Als universitäre Einrichtung sind weitere Schwerpunkte der IOI die Aus- und Weiterbildung, sowie Lehre sowohl im ärztlichen als auch pflegerischen Bereich.
Die Bearbeitung wissenschaftlicher Fragestellungen im Rahmen von Studien ist ebenfalls ein relevanter Anteil unserer Tätigkeit auf der IOI. Inhaltliche Schwerpunkte hierzu sind u.a. metabolische Untersuchungen zum Thema Ernährung und Muskelschwäche des kritisch Kranken als auch der gesamte Themenkomplex „Analgesie, Sedierung und Delir“ bei Intensivpatient*Innen.
Trotz aller Hightech-Medizin mit vielen Geräten und Organersatzverfahren, steht bei uns der Patientenwille und das bestmögliche Therapieziel in der schweren Erkrankungssituation an oberster Stelle. Die sich regelhaft hieraus ergebenden komplexen Entscheidungen werden interdisziplinär getroffen und durch regelmäßige Ethikvisiten durch unsere Kolleg*Innen des Instituts für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Universität Ulm unterstützt.
Wir, die IOI, sind Rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr für die vollumfängliche intensivmedizinische Versorgung unserer Patient*Innen da - mit Herz und Verstand!
Die regelmäßige Kommunikation mit den nächsten Angehörigen hat für uns einen großen Stellenwert.
Bitte bestimmen Sie innerhalb der Familie einen Ansprechpartner für das Ärzteteam.
Telefonische Auskunft:
Zwischen 10:30 und 11:30 Uhr und nach Vereinbarung unter 0731 500-60055
Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass lediglich die nächsten Angehörigen von den behandelnden Ärzten telefonische Auskunft erhalten können.
Kontakt:
Albert-Einstein-Allee 23 | 89081 Ulm
T +49 731 500-60055 | F +49 731 500-60052
ioi.ains@uniklinik-ulm.de
Wir bitten Sie, Anrufe während der Visitenzeiten zu vermeiden:
- 07:30 - 09:00 Uhr
- 13:00 - 15:00 Uhr
- 18:45 - 20:30 Uhr
Besuchszeiten: 15:00 - 18:30 Uhr und nach vorheriger Anmeldung.
Wir danken für Ihr Verständnis!
Unser Team - Oberärzte
Prof. Dr. med. Jan Adriaan Graw
Leiter IOI, Oberarzt, Facharzt für Anästhesie, MHBA, Zusatzbezeichungen: Notfallmedizin, spezielle Intensivmedizin, Palliativmedizin
Prof. Dr. med. Eberhard Barth
Oberarzt, Facharzt für Anästhesiologie, Zusatzbezeichnungen: Notfallmedizin, spezielle Intensivmedizin, spezielle Schmerztherapie
Dr. med. Nicolai Andrees
Oberarzt, Facharzt für Anästhesiologie, ärztliches Qualitätsmanagement, Zusatzbezeichnung: spezielle Intensivmedizin
Schwerpunkte
Teleintensivmedizin
Prof. Dr. med. Karl Träger
Oberarzt, Facharzt für Anästhesiologie, Zusatzbezeichnungen: Notfallmedizin, leitender Notarzt, spezielle Intensivmedizin, European Diploma in Anaesthesiology and Intensive Care, Transplant.-Beauftr., Hygiene-Beauftr.
Dr. med. Max Neubert
Oberarzt, Facharzt für Anästhesiologie, Zusatzbezeichnungen: Notfallmedizin, spezielle Intensivmedizin
Dr. med. Stephan Möller
Oberarzt, Facharzt für Anästhesiologie, Zusatzbezeichnungen: Notfallmedizin, spezielle Intensivmedizin, European Diploma in Anaesthesiology and Intensive Care

Außer unseren Oberärzten arbeitet ein Team aus 4-5 Fachärzten sowie 7 anästhesiologischen und 4 chirurgischen Assistenzärzten in Weiterbildung in einem 3-Schicht-Modell auf der anästhesiologischen Intensivstation. Die Abteilung verfügt über die volle Weiterbildung zur Zusatzbezeichnung „Spezielle Intensivmedizin“.
Stationssekretariat
Über das Stationssekretariat können Patienten angemeldet und Bescheinigungen angefordert werden. Das Sekretariat koordiniert außerdem die Verlegung unserer Patienten auf Normalstationen oder in Reha-Einrichtungen. Eine Pflegedienstassistentin betreut den sensiblen Bereich der Medikamentenbestellung, - Dokumentation und Bevorratung.
Susanne Hengsteler
Lisa Becker
Arzu Kuzu
Geschäftszeiten | 08:00 - 15:00 Uhr |
Tel.: | 0731 500-60055 |
E-Mail: |
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Physiotherapie, Ergotherapie
Ein Team der Abteilung für Physiotherapie betreut alle Patienten des ICU- und IMC-Bereichs täglich. Neben atemtherapeutischen Übungen steht die frühe Mobilisation im Mittelpunkt der Tätigkeiten. Für besondere Indikationen stehen auch Lymphdrainage, Schlucktraining und Ergotherapie zur Verfügung.
Lungenersatz (ECMO)
24-Stunden-Hotline:
Telefon: 0731 500-60308
Telefax: 0731 500-60052
Was ist invasiver Lungenersatz (ECMO-Therapie)?
Bei manchen Krankheiten kann der Gasaustausch eingeschränkt sein, so dass Kohlendioxid nicht mehr ausreichend abgegeben oder/und Sauerstoff nicht mehr ausreichend aufgenommen wird. Beides kann zu einem Iebensbedrohlichen Zustand führen.
Durch maschinelle Beatmung und Anreicherung der Atemluft mit zusätzlichem Sauerstoff kann eine solche Situation häufig beherrscht werden. Allerdings können durch hohe Beatmungsdrücke und hohe Sauerstoffkonzentrationen weitere Schäden an der Lunge entstehen, die wiederum den Gasaustausch einschränken. Auf diese Weise entsteht eine Spirale, die im schlimmsten Fall dazu führen kann, dass trotz eskalierter maschineller Beatmung die Kohlendioxidabgabe oder die Sauerstoffaufnahme nicht mehr ausreichend kontrolliert werden können. Dieser Zustand ist absolut lebensbedrohlich.
Eine häufige Ursache ist das Akute Atemnotsyndrom des Erwachsenen (ARDS), das nach Operationen oder Infektionen der Lunge oder des übrigen Organismus auftreten kann. Eine andere Ursache sind strukturelle Lungenerkrankungen wie zum Beispiel die Lungenfibrose.
Invasiver Lungenersatz kann in diesen Fällen eine therapeutische Option darstellen. ECMO ist der Gebrauch einer Form der Herz-Lungen-Maschine bei Patienten, deren Herz- oder Lungenversagen trotz Einsatz maximaler Therapie nicht aufzuhalten ist und bei ihrer Fortführung in relativ kurzer Zeit wahrscheinlich den Tod des Patienten bedeuten würde. Die ECMO wird über große Blutgefäße (meist am Hals und in der Leiste) an den Kreislauf des Patienten angeschlossen und übernimmt die Funktion der Lunge (veno-venöse ECMO) — in manchen Fällen auch die des Herzens (veno- arterielle ECMO) — solange, bis sich die Organe soweit erholt haben, dass eine konventionelle Behandlung der Grundkrankheit wieder möglich ist. Die Dauer der erforderlichen ECMO-Behandlung kann von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen betragen. Zur Kreislaufüberwachung sowie zur begleitenden medikamentösen Therapie und zur künstlichen Ernährung sind zusätzliche arterielle und venöse Zugänge erforderlich, wie sie auch bei der konventionellen Intensivtherapie schwerst kranker Patienten zur Anwendung kommen. Im Rahmen der ECMO-Therapie kommt es darüber hinaus zur Notwendigkeit wiederholter Laboruntersuchungen (Blut und Urinproben) und Röntgenaufnahmen.
Gleichzeitig kann sich durch schonende Beatmung der Lunge und durch Behandlung der Grundkrankheit die Lunge des Patienten erholen. Wenn die Lunge unumkehrbar geschädigt und der Patient für eine Lungentransplantation geeignet ist, kann durch invasiven Lungenersatz die Zeit bis zu einer Organzuteilung überbrückt werden.
Ein invasives Lungenersatzverfahren ist also eine Brückentherapie für einige Tage bis wenige Wochen, das nur dann sinnvoll ist, wenn die Lunge entweder nicht unumkehrbar geschädigt ist, oder wenn der Patient bei dauerhafter Lungenschädigung für eine Lungentransplantation in Frage kommt.
Anfahrt
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Wenn Sie die Haltestelle "Kliniken Wissenschaftsstadt" bzw. das Parkhaus "Mitte" erreicht haben ...
... gelangen Sie nach einem kurzen Fußmarsch den Haupteingang der Chirurgischen Klinik.
Der Pförtner in der Chirurgischen Klinik hilft Ihnen gern, den Weg zu den entsprechenden Räumen der Anästhesie zu finden:
- Interdisziplinäre ICU-/IMC-Station G1 im Bereich der Aufzüge G Ebene 1 der Chirurgischen Klinik
- Interdisziplinäre ICU-/IMC-Station F1 im Bereich der Aufzüge F Ebene 1 der Chirurgischen Klinik
- Direktion und Sekretariate im Bereich der Aufzüge F Ebene 2 der Chirurgischen Klinik