Unser Profil
Die Notfallmedizin hat in Ulm eine lange und sehr erfolgreiche Tradition. Viele grundlegende Innovationen der modernen Notfallmedizin sind in Ulm entwickelt worden. Hierzu zählen nicht nur der „Ulmer Koffer“, sondern auch das von Friedrich Wilhelm Ahnefeld entwickelte Konzept der Rettungskette. Dieses ist immer noch als „Chain of Survival“ Grundlage internationaler Notfallmedizin und europäischer und amerikanischer Reanimationsleitlinien.
Notärztliche Versorgung
Die Klinik betreibt drei Notarztstandorte, welche die bodengebundene notärztliche Versorgung der Stadt Ulm und der umliegenden Gemeinden des Alb-Donau-Kreises sicherstellt. Die Einsatzzahlen werden regelmäßig evaluiert und liegen bei etwa 6.000 pro Jahr.
Zudem beteiligen sich die Notärzt*innen der Klinik an Intensivtransport-Verlegungen. Im wochenweisen Wechsel werden diese durch das Universitätsklinikum und durch das Bundeswehrkrankenhaus durchgeführt. Dies ist ein Beispiel für die enge und kollegiale zivilmilitärische Zusammenarbeit. Für den Intensivtransport stehen in Ulm sowohl ein moderner durch den ASB betriebenen Intensivtransportwagen als auch ein durch das DRK betriebener Großraumintensivtransportwagen zur Verfügung. In diesem Bus können bis zu 4 Patient*innen gleichzeitig intensivmedizinisch betreut und transportiert werden.
LNA – Leitender Notarzt
Die Sektion Notfallmedizin organisiert die Koordination des Leitenden Notarztdienstes für die Stadt Ulm und den Alb-Donau-Kreis und benennt fünf LNAs. Der Leiter der Sektion Notfallmedizin ist zudem im turnusmäßigen Wechsel mit einem Vertreter vom BWK Ulm Sprecher bzw. stellvertretender Sprecher der Leitenden Notarztgruppe.
ÄLRD – Ärztlicher Leiter Rettungsdienst
Der Leiter der Sektion Notfallmedizin übernimmt die Funktion der Ärztlichen Leitung Rettungsdienst (ÄLRD), welche andernorts meist eine Stabsstelle in der Stadt- bzw. kommunalen Verwaltung ist.
Somit ist er als solcher der Ansprechpartner für die Stadt Ulm, die Ortspolizeibehörde, den Katastrophenschutz, der Leitung der Feuerwehr und das Polizeipräsidium. Zudem ist er Gutachter für die Genehmigung von sanitätsdienstlichen Konzepten zur Sicherung von Großveranstaltungen, Erstellung von Konzepten zur Beherrschung von Sonder-, Katastrophen- und Terrorlagen und die medizinische Leitung bei besonderen Situationen (z.B. Besuche von Persönlichkeiten mit besonderer Wichtigkeit) in Ulm. Für die Rettungsorganisationen ist er ärztlicher Verantwortlicher (z.B. Arzneimittel, Fahrzeugausstattung, Ausbildungskonzepte).
Unser Team
Prof. Dr. med. Claus-Martin Muth
Sektionsleiter Notfallmedizin, Oberarzt, Facharzt für Anästhesiologie, Zusatzbezeichnungen: Spezielle Intensivmedizin, Notfallmedizin, spezielle Schmerztherapie, Palliativmedizin, Sportmedizin, Tauch- und Überdruckmedizin (GTÜM), Reisemedizin (DTG)
Prof. Dr. med. Camilla Metelmann
Stellvertretende Sektionsleitung Notfallmedizin, Oberärztin, Fachärztin für Anästhesiologie, Zusatzbezeichnung: Notfallmedizin, D.E.S.A.
Notärztliche Aus- und Weiterbildung
Die Ausbildung von künftigen Notärzt*innen ist integraler Bestandteil des Fort- und Weiterbildungskonzeptes der Klinik. Die Sektion Notfallmedizin ist Mitorganisator eines durch die Ärztekammer anerkannten Notarztkurses, der seit 1994 zweimal jährlich stattfindet. Für die angehenden Notärzt*innen organisiert die Klinik zudem Hospitationen und einen NASim25-Kurs.
Wissenschaftliche Aktivitäten
Der wissenschaftliche Schwerpunkt der Sektion Notfallmedizin liegt in der prähospitalen Versorgungsforschung in den Bereichen Reanimation, Qualitätsmanagement, Telemedizin und Versorgung psychiatrischer Notfälle.
Seit dem 1.3.2025 hat Frau Professorin Dr. Camilla Metelmann die Ahnefeld-Stiftungsprofessur für Notfallmedizin in der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin an der Universität Ulm inne. Durch die großzügige Förderung der Stiftung BINZ können die internationalen Forschungskooperationen noch weiter intensiviert werden.
Wissenschaftler*innen der Sektion übernehmen Funktionen in Arbeitskreisen der Fachgesellschaften z.B. bei der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin und dem Deutschen Rat für Wiederbelebung und beteiligen sich an der Erstellung von internationalen Leitlinien, wie z.B. den ERC Resuscitation Guidelines 2025.
Die enge zivilmilitärische Zusammenarbeit wird in der Forschung fortgeführt. Die Sektion Notfallmedizin nimmt am Deutschen Reanimationsregister und am SQR-BW teil.
Genauere Informationen zu den Forschungsaktivitäten der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin finden Sie hier.