Unser Still-ABC: Wissenswertes von A bis Z

Muttermilch ist die beste Nahrung für Babys und Stillen ist ein wichter Baustein für die gesunde Entwicklung deines Kindes. Auf dieser Seite findest du viele wissenwerte und interessante Informationen rund um das Thema Stillen. In unserem Still-ABC können sich Mütter, Väter und Interessierte von A bis Z informieren und sicherlich auch Neues erfahren.

Das Still-ABC ist anlässlich der Weltstillwoche 2021 entstanden. Im Rahmen des Studiengangs "Angewandte Hebammenwissenschaft" an der DHBW Heidenheim am Standort Ulm haben fünf Hebammen wissenschaflich fundiert zum Thema Stillen recherchiert. Im Still-ABC ist dieses Wissen übersichtlich aufbereitet.

Alle Informationen wurden nach aktuellen, evidenzbasierten Empfehlungen verfasst. Bei Fragen oder Anmerkungen wende dich bitte an deine betreuende Hebamme/ Gynäkolog*in, oder an die Hebammensprechstunde und Stillexpert*innen der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Ulm.

Viel Spaß beim Durchstöbern und Entdecken!

Ausschließliches Stillen, bedeutet dein Baby erhält von Geburt an nur Muttermilch und keine Muttermilchersatzprodukte bzw. andere Flüssigkeiten, wie z.B. Tee oder Wasser. 

  • Die Weltgesundheitsorganisation (WHO), UNICEF und die deutsche nationale Stillkommission empfehlen, Säuglinge in den ersten 6 Monaten ausschließlich zu stillen.
  • Stillen ist die passgenaue Ernährung sowie Immunschutz zugleich und bringt auch Mutter und Kind hautnah zusammen.

 

Quellen:

Beim frühen Haut-zu-Haut-Kontakt wird dir dein Baby direkt nach der Geburt oder kurze Zeit später ganz nackig auf die Brust gelegt. Es konnte herausgefunden werden, dass früher Haut-zu-Haut-Kontakt die Chance für eine erfolgreiche Stillzeit fördert, da alle Reflexe, die dein Baby zum Stillen braucht, stimuliert werden.

Außerdem hält der Hautkontakt dein Baby warm, hat eine beruhigende Wirkung und erleichtert die Anpassung an das Leben außerhalb der Gebärmutter. Auch die Papas können bonden! Während den ersten Lebenswochen liebt dein Baby langen und häufigen direkten Hautkontakt mit Mama und Papa.

Quellen:

  • Moore, Elizabeth R.; Bergman, Nils; Anderson, Gene C.; Medley, Nancy (2016): Early skin-to-skin contact for mothers and their healthy newborn infants. In: The Cochrane database of systematic reviews 11, online verfügbar unter www.cochrane.org/CD003519/PREG_early-skin-skin-contact-mothers-and-their-healthy-newborn-infants zuletzt geprüft 21.09.2021
  • Hardin, Jillian S.; Jones, Nancy Aaron; Mize, Krystal D.; Platt, Melannie (2020): Parent-Training with Kangaroo Care Impacts Infant Neurophysiological Development & Mother-Infant Neuroendocrine Activity. In: Infant behavior & development 58, online verfügbar unter doi.org/10.1016/j.infbeh.2019.101416 zuletzt geprüft 23.09.2021

 

Clusterfeeding, auch Lagerfeuerstillen oder Still-Marathon genannt, bezeichnet eine Phase, in der dein Baby besonders häufig, vor allem abends, an die Brust will und du es in sehr kurzen Abständen stillst. Diese Phase ist vollkommen normal und geht vorbei.

Dadurch regt das Kind die Milchbildung perfekt an und bereitet sich wunderbar auf den Schlaf vor. Das Clusterfeeding hilft deinem Baby sich vom aufregenden Tag zu erholen.

Quelle:

Gerade am Anfang der Stillzeit kann es gut möglich sein, dass deine Brustwarzen etwas empfindlicher und gereizt sind. Es gibt jedoch viele Maßnahmen und Hilfsmittel gegen wunde oder schmerzende Brustwarzen.

In der Frauenklinik des UKU werden für dich sogenannte Brustdonuts gebastelt, um Schmerzen und Wund sein der Brustwarzen vorzubeugen. Ja, du hast richtig gelesen! Sie haben die Form eines Donuts und werden auf die Brust gelegt. Die Brustwarze ist somit von allen Seiten geschützt. Gleichzeitig kann zwischen den Stillmahlzeiten genügend Luft an die Brustwarze und sie reibt sich nicht an deinem Shirt.

Doch nicht nur die Donuts helfen dir beim Stillstart. Auch das Verwenden von Wollwachs-haltigen Salben gilt als evidenzbasierte und somit effektive Maßnahme. Darüber hinaus ist es wichtig herauszufinden, ob es einen Grund für deine Schmerzen gibt und ob an deiner Anlegetechnik etwas verändert werden muss. Frag deine Hebamme oder Stillberater*in. Gemeinsam schaut ihr, ob dein Baby korrekt trinkt und welche weiteren Maßnahmen dir das Stillen erleichtern.

Quellen:

So wie in der Schwangerschaft, ist auch in der Stillzeit eine ausgewogene Ernährung wichtig, da sie einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden der Mutter sowie auf die Entwicklung des Kindes hat. Wenn du stillst, kannst du dich wieder mehr nach deinen persönlichen Vorlieben ernähren. Das heißt roher Fisch, Fleisch und Wurst sind auch wieder erlaubt.

Allerdings solltest du täglich ca. 500 kcal zusätzlich zu dir nehmen. Faustregel: Eine Butterbreze mehr pro Tag ist völlig ausreichend.

 

Quelle:

Wie du sicher weißt, ist Stillen die beste Ernährung für dein Baby. Jedoch ist es deine persönliche Entscheidung, ob und wie lange du eine Stillbeziehung mit deinem Kind eingehen möchtest.

Hierzu sei kurz angemerkt: In einer 2019 veröffentlichten Studie konnte herausgefunden werden, dass der Druck auf Frauen beim Stillen die psychische Gesundheit belasten kann. Ihr Mütter solltet bei eurer Entscheidung zur Säuglingsernährung mitfühlend, neutral und informativ unterstützt werden. Es ist euer Körper, eure Freiheit - und somit eure Entscheidung!

Quelle:

  • Diez-Sampedro, Ana; Flowers, Monica; Olenick, Maria; Maltseva, Tatayana; Valdes, Guillermo (2019): Women's Choice Regarding Breastfeeding and Its Effect on Well-Being. In: Nursing for women's health 23 (5) online verfügbar unter: pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31465748/ zuletzt geprüft 25.09.2021

Wenn dein Baby an der Brust trinkt, schüttet dein Körper neben anderen Hormonen auch Oxytocin aus, welches nicht nur die Milch zum Fließen bringt, sondern auch die Muskeln in der Gebärmutter kontrahieren lässt.

Durch die Stillhormone werden in den ersten Tagen nach der Geburt Stillwehen ausgelöst, welche wiederum eine positive Wirkung auf die Rückbildung deiner Gebärmutter haben.

Quelle:

  • Harder, Ulrike (Hg.) (2015): Wochenbettbetreuung in der Klinik und zu Hause. Unter Mitarbeit von Jule Friedrich, Simone Kirchner, Heike Polleit und Andrea Stiefel. 4., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Hippokrates-Verlag. S.56

Wenn das Stillen aus irgendeinem Grund (volle Brust nach dem Milcheinschuss, Berufstätigkeit, Milchstau, Brustentzündung, wunde Brustwarzen) vorübergehend nicht möglich ist, müssen die Brüste trotzdem regelmäßig entleert werden. Dies ist möglich mit einer Milchpumpe, oder einfach mit der Hand!

So geht`s:

1. Du nimmst die Brust in die Hand, Daumen und Zeigefinger formen ein „C“ und liegen mit den Fingerspitzen ca. 2–3 cm hinter der Brustwarze am Brustwarzenvorhof.

2. Daumen und Fingerspitzen drücken waagerecht etwas in Richtung Brustkorb.

3. Daumen und Zeigefinger werden anschließend mit leichtem Druck auf das Brustgewebe nach vorne zur Brustwarze geführt und schieben dabei die Haut des Brustwarzenhofs zusammen.

4. Damit wieder Milch nachfließen kann, muss die Brust anschließend wieder locker gelassen werden.

5. Nun wird wieder von vorne begonnen. Sobald der Milchfluss versiegt, entleerst du weitere Bereiche der Brust, indem du die Position von Daumen und Fingern um die Brustwarze herum änderst und anschließend die Brust wechselst.

6. Zur Milchbildung wechselst du mehrmals von einer Brust zur anderen, bis der Milchfluss langsamer wird oder versiegt. Dabei hilft folgendes Zeitschema: rechts 5–7 Minuten, links 5–7 Minuten, rechts 3–5 Minuten, links 3–5 Minuten, rechts 2–3 Minuten, links 2–3 Minuten.

Viel Spaß!

Quellen

Das Wort “Milcheinschuss” hast du sicher schon mal gehört. Wir Hebammen sprechen aber lieber von einer IBDS (Initiale Brustdrüsen Schwellung).

Meist beginnt die IBDS in den ersten zwei bis sechs Tagen nach Geburt und ist ein Zeichen, dass deine Brüste beginnen reichlich Milch für dein Baby zu bilden, worüber du dich freuen kannst! Deine Brüste können vergrößert, empfindlicher, leicht gerötet oder geschwollen sein.  

Wenn es in den ersten Tagen nach der IBDS zu einer unzureichenden Entleerung der Brust kommt, kann es zu einer verstärkten Initialen Brustdrüsenschwellung kommen. Deshalb ist es wichtig, dass Du Dein Baby alle 2 bis 3 Stunden anlegst.

Weitere Maßnahmen, welche dir gut tun können, stellt die Brustmassage sowie eine Brustentleerung per Hand und das Verwenden von warmen Waschlappen vor dem Stillen bzw. kühle Auflagen nach dem Stillen.

Eine Anleitung zur Brustmassage und zum Ausmassieren von Hand findest du unter Buchstabe H.

Quellen:

  • Berens, Pamela; Brodribb, Wendy (2016): ABM Clinical Protocol #20: Engorgement, Revised 2016. In: Breastfeeding medicine : the official journal of the Academy of Breastfeeding Medicine 11, online verfügbar unter: pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27070206/ zuletzt geprüft 23.09.2021 S. 159–163.
  • Stiefel, Andrea; Ahrendt, Cordula (2013): Hebammenkunde. Lehrbuch für Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Beruf. 5., überarb. und erw. Aufl. Stuttgart: Hippokrates. S. 51

Weltweit werden 3 von 5 Babys in der ersten Lebensstunde nicht gestillt. Jedoch empfehlen WHO und UNICEF, dass innerhalb der ersten Lebensstunde nach der Geburt mit dem Stillen begonnen und in den ersten 6 Lebensmonaten ausschließlich gestillt werden soll. Was das bedeutet, haben wir dir unter Buchstabe A bereits erklärt. Lies gerne nochmal nach!

Säuglinge sollten auf Wunsch gestillt werden – heißt so oft, wie dein Kind möchte, Tag und Nacht. Zusätzlich sollten keine Flaschen, Sauger oder Schnuller verwendet werden. Ab dem Alter von 6 Monaten kannst du mit der Beikosteinführung beginnen. Parallel empfiehlt die WHO weiter zu stillen, bis dein Kind zwei Jahre alt ist.

Quellen

Die erste Muttermilch, welche in den ersten Tagen nach Geburt des Kindes gebildet wird, nennt man Kolostrum. Es ist dank seines hohen Gehaltes an unterschiedlichsten Schutzstoffen überaus wertvoll und flüssiges Gold für Dein Baby.

Nach der Geburt ist das Bonding und vor allem das erste Stillen sehr, sehr wichtig für das Neugeborene, denn hierbei wird dein Kind unter anderem mit Immunglobulinen, welche sich in sehr großer Konzentration im Kolostrum befinden, versorgt und damit geschützt.

Übrigens sollte dein Baby in den ersten Tagen etwas schläfrig sein, wecke es einfach mit ein bis zwei ausgestrichenen Tropfen Kolostrum. Du wirst sehen, dein Baby bekommt einen richtigen Energieschub.

Quellen:

  • Stiefel, Andrea; Ahrendt, Cordula (2013): Hebammenkunde. Lehrbuch für Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Beruf. 5., überarb. und erw. Aufl. Stuttgart: Hippokrates. S.80
  • Europäisches Institut für Stillen und Laktation (Hg.) (2021): BAUSTEINE FÜR EINEN GUTEN STILLBEGINN. Online verfügbar unter www.stillen-institut.com/de/bausteine-fuer-einen-guten-stillbeginn.html, zuletzt aktualisiert am 03/2021, zuletzt geprüft am 22.09.2021.

Die WHO schreibt in einer ihrer Publikationen, dass eine Ernährung deines Babys durch Muttermilch in direktem Zusammenhang mit seiner Entwicklung steht. In den ersten sechs Lebensmonaten ist die ausschließliche Ernährung durch Muttermilch sehr wichtig für dein Baby!

Dein Säugling erhält durch die in der Muttermilch enthaltenen Antikörper eine sogenannte „Leihimmunität“ und somit einen besseren Schutz vor Infektionen und Erkrankungen. Dies erfolgt durch die vielen verschiedenen und wertvollen Immunglobuline.

Dieser Infektionsschutz kann durch Milchersatzprodukte nicht so gegeben werden, wie durch die Ernährung mit Muttermilch.

Quellen

 

Da der Magen eines Neugeborenen am Anfang sehr klein ist, sind kleine Mahlzeiten ganz natürlich. Am ersten Tag liegt die Füllmenge des Magens bei 5-7 ml. Das ist in etwa so groß, wie eine kleine Murmel oder Kirsche. Am dritten Tag liegt sie dann schon bei 22-27ml. Am zehnten Tag kann der Magen des Neugeborenen schon ganze 60-81 ml aufnehmen.

Die Milchmenge jeder Frau ist verschieden und abhängig von Stillverhalten, Genetik und anderen Faktoren. Am Ersten Tag nach der Geburt deines Kindes beträgt deine Milchmenge ca. 40 ml Kolostrum. Die Menge nimmt durch regelmäßiges Anlegen deines Babys stetig zu und am 10. Lebenstag liegt sie dann ca. bei 800-1000ml, ausreichend für die gesamte Stillzeit.

Quellen:

  • Afgan, J.; Bier, A.; Both, D.; Kästner, A. (2012): Trinkt mein Baby genug Milch? Hg. v. La Leche Liga Deutschland e.v. Online verfügbar unter www.lalecheliga.de/images/Infoblaetter/LLL_Trinkt_mein_Baby_genug_Milch.pdf, zuletzt geprüft am 17.09.2021.
  • Geist, Christine; Stillen nach Bedarf (ad libitum) in Stiefel, Andrea; Ahrendt, Cordula (2013): Hebammenkunde. Lehrbuch für Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Beruf. 5., überarb. und erw. Aufl. Stuttgart: Hippokrates S. 540

 

Nach Bedarf stillen, was heißt das? Das bedeutet, dass dein Kind und du die Häufigkeit bzw. die zeitlichen Abstände beim Stillen bestimmen. Beim Stillen nach Bedarf (lat. ad libitum) wird die Milchproduktion durch den Bedarf deines Kindes bestimmt. Dein Kind steuert das Milchangebot und stellt somit sicher, dass seinen Bedürfnissen entsprechend genug Milch produziert wird. Jedoch hast auch du ein Wörtchen mitzureden. Wenn du merkst, dass deine Brust sehr voll ist, kannst du dein Baby jeder Zeit trinken lassen. So stimmt ihr euch optimal aufeinander ab und werdet das perfekte Dreamteam. Auch aktuelle Leitlinien und die WHO raten zum Stillen nach Bedarf.

Allerdings kann es sein, dass dein Baby vor allem in den ersten Tagen nach der Geburt noch etwas müde und erschöpft ist und sich nicht von selbst meldet, wenn es Hunger hat. Meist ist es so, dass dein Baby dann schnell wach und hungrig wird, sobald es deine gute Milch riecht.  Gleichzeitig sollte das Baby regelmäßig an der Brust trinken, damit langfristig genügen Milch vorhanden ist. Aus diesen verschiedenen Gründen ist das Stillen nach Bedarf in den ersten Tagen nur bedingt möglich. In den ersten Tagen bis Wochen solltest du daher darauf achten, dass dein Baby ca. acht bis zwölfmal innerhalb von 24h an deiner Brust trinkt.

Quellen

  • Fallon, Anne; van der Putten, Deirdre; Dring, Cindy; Moylett, Edina H.; Fealy, Gerard; Devane, Declan (2016): Baby-led compared with scheduled (or mixed) breastfeeding for successful breastfeeding. In: The Cochrane database of systematic reviews 9, online verfügbar unter pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27673478/ zuletzt geprüft am 27.09.2021
  • Europäisches Institut für Stillen und Laktation (Hg.) (2021): BAUSTEINE FÜR EINEN GUTEN STILLBEGINN. Online verfügbar unter www.stillen-institut.com/de/bausteine-fuer-einen-guten-stillbeginn.html, zuletzt aktualisiert am 03/2021, zuletzt geprüft am 22.09.2021.

Das Kuschelhormon Oxytocin wird unter anderem bei angenehmen Berührungen oder eben beim Kuscheln ausgeschüttet.

Oxytocin wird bereits in der Schwangerschaft gebildet, dieses Hormon wirkt nicht nur auf die Gebärmutter und sorgt für Kontraktionen, sondern auch auf die Muskelzellen im Brustdrüsengewebe und um die kleinen Milchgänge. Dadurch ziehen sich die Milchgänge zusammen und es kommt zum sogenannten Milchspendereflex. Somit ist es deinem Kind möglich die Brust zu entleeren, da immer genügend Milch nach fließt. Während dem Stillen wird Oxytocin in einem Intervall von 2-3 Minuten wellenartig ausgeschüttet. Manchmal kannst du diese Hormonausschüttung auch selbst spüren. Zu Beginn der Stillmahlzeit kann es kribbeln oder leicht ziehen in der Brust. Im frühen Wochenbett werden durch das Stillen auch die Rückbildung deiner Gebärmutter gefördert.

Quellen:

  • Harder, Ulrike (Hg.) (2015): Wochenbettbetreuung in der Klinik und zu Hause. Unter Mitarbeit von Jule Friedrich, Simone Kirchner, Heike Polleit und Andrea Stiefel. 4., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Hippokrates-Verlag. S.78
  • Moore, Elizabeth R.; Bergman, Nils; Anderson, Gene C.; Medley, Nancy (2016): Early skin-to-skin contact for mothers and their healthy newborn infants. In: The Cochrane database of systematic reviews 11, online verfügbar unter: pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27885658/ zuletzt geprüft 27.09.2021

Es gibt verschiedene Gründe, warum eine Mutter ihrem Baby die Muttermilch nicht direkt über das Stillen geben kann. Zum Beispiel, wenn es zu früh geboren wurde, oder es aus einem anderen Grund in die Kinderklinik verlegt werden muss.

Wenn dein Baby nach der Geburt nicht bei dir sein kann, solltest du spätestens 6 Stunden nach der Geburt dazu angeleitet werden, deine Muttermilch abzupumpen. Das ist wichtig, damit die Milchbildung angeregt wird und auf lange Sicht genügend Milch vorhanden ist.

Um die Milchbildung optimal in Gang zu bringen und über einen längeren Zeitraum aufrecht zu erhalten, solltest du mindestens 8-10-mal in 24 Stunden abpumpen.

Quellen

  • Harder, Ulrike (Hg.) (2015): Wochenbettbetreuung in der Klinik und zu Hause. Unter Mitarbeit von Jule Friedrich, Simone Kirchner, Heike Polleit und Andrea Stiefel. 4., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Hippokrates-Verlag. S.114ff
  • Europäisches Institut für Stillen und Laktation (Hg.) (2021): Gewinnen von Muttermilch. Online verfügbar unter www.stillen-institut.com/de/gewinnen-von-muttermilch.html, zuletzt aktualisiert am 03/2021, zuletzt geprüft am 22.09.2021.

Die Gründe, warum die Milch beim Stillen nicht richtig abfließen kann, sind vielfältig. Unpassende Stillposition, zu enger BH, zu lange Stillpausen, etc. Diese Stauungen können zu jedem Zeitpunkt in der Stillzeit auftreten und müssen sorgfältig behandelt werden.

Kommt es zu einem Milchstau gibt es verschieden Behandlungsmöglichkeiten. Die wichtigste und erste Maßnahme dagegen ist häufiges und regelmäßiges Stillen, damit deine Brust gut entleert wird. Unterstützend können sogenannte Quarkwickel angewendet werden. Die in Quark enthaltene Molke hat eine entzündungshemmende und kühlende Wirkung und ist somit auch schmerzlindernd. Hierfür benötigst du lediglich zwei Blätter Küchenrolle und kalt, glattgerührten Quark. Diesen fingerdick auf den Küchenrollblättern verteilen und für 20 min auf die gerötete Brust legen.

Unser Tipp für einen entspannten Start ins Wochenbett: Hab immer ca. 500g Quark zu Hause. Solltest du keine Quarkwickel benötigen, dann gibt’s zum nächsten Kaffee einen Quarkstrudel dazu.

Quellen:

  • Berens, Pamela; Brodribb, Wendy (2016): ABM Clinical Protocol #20: Engorgement, Revised 2016. In: Breastfeeding medicine : the official journal of the Academy of Breastfeeding Medicine 11, S. 159–163. pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27070206/ zuletzt geprüft 27.09.2021
  • Stiefel, Andrea; Ahrendt, Cordula (2013): Hebammenkunde. Lehrbuch für Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Beruf. 5., überarb. und erw. Aufl. Stuttgart: Hippokrates. S.548

Korrektes Anlegen spielt eine wichtige Rolle, um das Stillen erfolgreich zu beginnen, aufrechtzuerhalten und wunde Brustwarzen zu vermeiden. Grundregeln für das Anlegen in jeder Stillposition sind eine bequeme Haltung für die Mama, um die Entspannung zu fördern. Der Körper deines Kindes liegt Bauch an Bauch, so nah bei dir, dass Nase und Kinn die Brust berühren, während Ohr, Schulter und Hüfte eine Linie bilden, was das Schlucken des Kindes erleichtert. Ein wichtiger Merksatz ist: Das Baby zur Brust bringen und nicht die Brust zum Baby!

Anschließend ist es wichtig, dass das Kind so viel vom Warzenhof wie möglich in den Mund bekommt und nicht nur die Brustwarze. Das beugt wunden Brustwarzen vor. Die Brust kann zusätzlich mit dem C-Griff unterstützt werden (vier Finger stützen von unten, der Daumen liegt oben locker auf).

Check für richtiges Anlegen: Dein Kind hat die Lippen nach außen gestülpt, das Kinn und die Nase sind nah an der Brust oder berühren diese. Nach dem Ansaugen hast du keine Schmerzen beim Stillen.

Quellen

  • Stiefel, Andrea; Ahrendt, Cordula (2013): Hebammenkunde. Lehrbuch für Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Beruf. 5., überarb. und erw. Aufl. Stuttgart: Hippokrates.S.534ff
  • Europäisches Institut für Stillen und Laktation (Hg.) (2021): Anlegen und Positionieren. Online verfügbar unter www.stillen-institut.com/de/anlegen-und-positionieren.html, zuletzt aktualisiert am 06/2021, zuletzt geprüft am 22.09.2021.

Bei einer Kaiserschnitt-Entbindung werden Mutter und Kind aus verschiedenen Gründen häufig für eine kurze Zeit voneinander getrennt, beispielsweise um sicher zu gehen, ob das Baby sich an seine neue Lebensumgebung anpasst oder um gleich die erste Untersuchung durchzuführen. Daher ist es umso wichtiger, dass im Anschluss an diese Routinemaßnahmen die Bonding- und Stillphase so ungestört wie möglich von statten geht. Sobald die Mutter aus dem OP kommt oder sogar schon im OP sollte Haut zu Haut kontakt stattfinden, um das erste Anlegen zu unterstützen und die natürliche (Still-) Hormonproduktion zu fördern. Nach einem Kaiserschnitt ist es gut möglich, dass der Milcheinschuss oder besser gesagt die IBDS (was das bedeutet, kannst du gerne nochmal unter Buchstabe I nachlesen) ein, zwei Tage länger auf sich warten lässt. Keine Angst! Dein Baby verhungert nicht. Achte in dieser Zeit darauf, dass du dein Baby so viel, wie möglich in direktem Hautkontakt bei dir ist und du es so oft, wie möglich anlegen kannst.

Häufig ist die Position in seitlicher Rückenlage oder im “Fußballergriff” perfekt für Mutter und Kind, da hierbei das Gewicht deines Kindes keinerlei Schmerzen am oder um die Naht bereitet.

Quellen:

Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF)- Ständige Kommission Leitlinien. AWMF: Die Sectio caesarea. 1. Auflage 2020. Online verfügbar unter: www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/015-084.html zuletzt geprüft 27.09.2021

Harder, Ulrike (Hg.) (2015): Wochenbettbetreuung in der Klinik und zu Hause. Unter Mitarbeit von Jule Friedrich, Simone Kirchner, Heike Polleit und Andrea Stiefel. 4., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Hippokrates-Verlag. S.142ff

Stevens, Jeni; Schmied, Virginia; Burns, Elaine; Dahlen, Hannah (2014): Immediate or early skin-to-skin contact after a Caesarean section: a review of the literature. In: Maternal & child nutrition 10 (4), S. 456–473. pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24720501/ zuletzt geprüft 01.10.2021

Stillen ist, wie du schon oft von uns gehört hast, der Goldstandard für die Ernährung von Neugeborenen und Säuglingen. Beim Tandemstillen (TBF) werden zwei Kinder unterschiedlichen Alters gleichzeitig gestillt. Das Wissen über die Zusammensetzung der Milch in der verlängerten Stillzeit ist immer noch spärlich.

In einer neuen Studie wurde die Milch von tandemstillenden Frauen genau auf ihre Inhaltsstoffe untersucht. Zum Vergleich zog man Mütter heran, die bereits ein älteres Kind haben, welches gestillt wurde, bis das Neugeborene auf die Welt kam. Auch diese Milch hat man nach dem Abstillen des älteren Kindes untersucht. Der Fettgehalt, der Energiewert und die Proteine waren während des Tandemstillens höher, als in der Milch nach dem Abstillen des älteren Kindes. Der Kohlenhydratgehalt blieb stabil. Der Nährstoffbedarf orientiert sich also am jüngeren Kind. Diese Ergebnisse deuten auf eine adaptive Rolle der Muttermilch für den Nährstoffbedarf von Neugeborenen und älteren Kindern hin. Die Ergebnisse könnten die Förderung des langen Stillens, einschließlich des Tandemstillens, unterstützen.

Du kannst also problemlos weiterstillen, auch wenn ein neuer Gast mit am Tisch sitzt :)

Quellen

  • Sinkiewicz-Darol, Elena; Bernatowicz-Łojko et al. (2021): Tandem Breastfeeding: A Descriptive Analysis of the Nutritional Value of Milk When Feeding a Younger and Older Child. In: Nutrients 13 (1). pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33478010/ zuletzt geprüft 01.10.2021

 

Zugegeben die Sprache des Zitates klingt für unsere Ohren heute etwas komisch, aber wir können viel aus den Worten von Herrn Dr. Lederer lernen: Wochenbett! Die Betonung liegt auf Bett. Ruh dich aus! Du hast es dir verdient! Lass Dich von Deiner Umgebung verwöhnen! Richte dir eingemütliches Lager ein und steh nur auf, wenn es unbedingt sein muss.

Dein Baby ist und bleibt auch bei dir bzw. bei euch. Ihr müsst euch ja auch erst mal kennenlernen. Und ganz wichtig! Das Baby ist erst mal deine einzige Aufgabe. Haushalt, Kochen, Putzen sollen andere machen. Davon schreibt Dr. Lederer ja auch nichts in seinem Zitat :).

Stillen ist praktisch und preiswert. Die Milch ist jederzeit verfügbar in richtiger Zusammensetzung und Temperatur. Das Stillen hat jedoch auch eine gesundheitsfördernde und prophylaktische Wirkung, sowohl für dein Kind als auch für dich. Für die Mutter begünstigt Stillen die Rückbildung der Gebärmutter durch die Hormonausschüttung. Außerdem reduziert es das Risiko der Frau an Brustkrebs, Ovarialkrebs und Typ 2-Diabetes zu erkranken, je länger sie stillt.

Gestillte Kinder werden seltener krank. Sowohl das Risiko für die Neugeborenengelbsucht in den ersten Tagen, Mittelohrentzündungen, Darm- und Atemwegsinfektionen, kindliche Leukämie, Diabetes und Übergewicht werden dadurch verringert. Das Saugen an der Brust wirkt sich zudem positiv auf die Kieferentwicklung und die Zahnstellung aus. Zusätzlich enthält die Muttermilch viele wertvolle Immunglobuline zur Infektabwehr und Allergieprophylaxe, wie wir dir bereits bei Buchstabe L erklärt haben.  

Die Liste könnte um einige weitere Aspekte verlängert werden… Jedoch wird hier klar: Stillen hat nur Vorteile, und das für dich und dein Baby! Alle Infos auf einem Blick findest du auch im Stillratgeber der Frauenklinik, welcher für dich im neue erstellten Stillregal auf Wochenstation II bereitliegt.

Quellen:

  • Friedrich, Jule. Die Bedeutung des Stillens in Stiefel, Andrea; Ahrendt, Cordula (2013): Hebammenkunde. Lehrbuch für Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Beruf. 5., überarb. und erw. Aufl. Stuttgart: Hippokrates. S. 532ff
  • Europäisches Institut für Stillen und Laktation (Hg.) (2021): Die Bedeutung des Stillens und der Ernährung mit Muttermilch. Online verfügbar unter www.stillen-institut.com/de/bedeutung-des-stillens.html, zuletzt aktualisiert am 02/2021, zuletzt geprüft am 23.09.2021.

Was oben rein geht, muss unten auch wieder raus.

Am ersten Tag kannst du mit ein bis zwei nassen Windeln rechnen. Ab Tag vier sollte dein Kind mindestens sechs pro Tag, also pro 24 Stunden produzieren. Hierbei gilt die Faustregel: jedes Mal, wenn du oder dein/ deine Partner*in wickelt, sollte die Windel feucht sein. Dadurch kannst du schon mal grob erkennen, ob dein Kind ausreichend Muttermilch aufnimmt.

Den ersten Stuhlgang, auch Mekonium oder Kindspech genannt, scheidet dein Baby meist am ersten bis zweiten Tag aus. Das klebrige grün-schwarze Mekonium verändert sich in den ersten Lebenstagen und wird heller und körniger. Meist ab dem vierten bis sechsten Tag scheidet dein Kind gelb-bräunlichen körnigen Muttermilchstuhl aus.

Übrigens, bei ausschließlich gestillten Kindern kann die Menge an Stuhlgang stark variieren. In den ersten vier Lebenswochen sollte dein Baby drei bis viermal innerhalb eines Tages Stuhlgang haben. Danach ist alles von achtmal am Tag bis einmal alle zehn Tage normal, solange es deinem Baby dabei gut geht, es genügend pinkelt und zunimmt. Bei Kindern, die mit Muttermilchersatzprodukten ernährt werden, sollte Stuhlgang einmal pro Tag erfolgen.

 

Quelle:

  • Europäisches Institut für Stillen und Laktation (Hg.) (2019): EISL-Empfehlungen zur Gewichtsentwicklung: Gedeihen eines Stillkindes. Online verfügbar unter www.stillen-institut.com/media/eisl-empfehlungen/EISL-Empfehlungen-Gewichtsentwicklung.pdf, zuletzt geprüft am 23.09.2021.
  • Geist, Christine. Stillen nach Bedarf (ad libitum) in Stiefel, Andrea; Ahrendt, Cordula (2013): Hebammenkunde. Lehrbuch für Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Beruf. 5., überarb. und erw. Aufl. Stuttgart: Hippokrates. S. 540ff

 

 

Das Netzwerk „Gesund ins Leben“ hat sich in einer Handlungsempfehlung über gesundheitsfördernde- und beibehaltende Lebens- und Ernährungsweisen in der Stillzeit ausgesprochen.

Wichtig ist allem voraus, dass du das tust, was dich glücklich macht und dir guttut.
Wenn du auf ausgewogene, abwechslungsreiche und regelmäßige Mahlzeiten und ausreichend Flüssigkeitszufuhr achtest, profitierst nicht nur du davon, sondern auch dein Baby, wenn es gestillt wird. Wie in der Schwangerschaft, bringt es nur Vorteile mit sich, sowohl auf Alkohol als auch auf Nikotin zu verzichten.

Auch körperliche Aktivität spielt eine wichtige Rolle. Darauf solltest du auch in der Stillzeit mit moderater Intensität der Aktivitäten achten. Je nach deiner körperlichen Verfassung, kann die Aktivität zunehmend gesteigert werden. Verschiedene Studien kamen zu dem Ergebnis, dass körperliche Aktivität nach der Geburt mit körperlichem und seelischem Wohlbefinden der Mutter assoziiert wird.

Wichtig ist, dass du dich wohl fühlst! So bleibst du und dein Kind am besten “Xund”

 

Quellen:

 

In Hinblick auf Wachstum eines Neugeborenen orientiert man sich an der Wachstumskurven der WHO, welche sich bei Jungen und Mädchen unterscheiden. Die WHO wertete hierfür eine Stichprobe aus gesunden Neugeborenen, welche gestillt wurden und in einer Umgebung mit Zugang zu ausreichender Nahrung aufwuchsen, aus.

Die daraus berechneten Daten werden in Wachstumskurven sogenannten Perzentilen von 1 bis 100 aufgeteilt. Liegt dein Kind z.B. auf der 65 Perzentile bedeutet das, dass 65% der gleichaltrigen Neugeborenen weniger wiegen und 35% mehr. Deine Hebamme und auch dein/deine Kinderärzt*in kontrollieren mit diesen Kurven das Wachstum deines Babys. Sie achten darauf, dass dein Baby ganz grob entlang seiner Perzentile weiterwächst.

Quellen:

  • Stiefel, Andrea; Friedrich, Jule. Ernährung des Neugeborenen und des Säuglings in Harder, Ulrike (Hg.) (2015): Wochenbettbetreuung in der Klinik und zu Hause. Unter Mitarbeit von Jule Friedrich, Simone Kirchner, Heike Polleit und Andrea Stiefel. 4., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Hippokrates-Verlag. S. 126ff
  • Neuhauser, H.; Schienkiewitz, A.; Schaffrath Rosario, A.; Dortschy, R.; Stolzenberg, H. (2013): Referenzperzentile für anthropometrische Maßzahlen und Blutdruck aus der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS). Berlin: RKI-Hausdruckerei (2013). Online verfügbar unter www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsB/referenzperzentile/gewicht.pdf, zuletzt geprüft am 17.09.2021.

 

Es stehen alternative Fütterungsmethoden zur Verfügung, wenn dein Kind aus irgendeinem Grund nicht gestillt werden kann. Dadurch kann das Kind orale Nahrung bekommen, ohne dass eine Flasche mit Sauger verwendet wird. Der Vorteil: Das Kind erlernt kein falsches Saugmuster!

1. Alternative: Zufüttern an der Brust

Die ausgestrichene Muttermilch träufelst du deinem Kind direkt in den Mund

2. Alternative: Zufüttern an der Brust mithilfe von Spritzen oder Magensonden

Während dein Baby an der Brust ist, wir zusätzlich Milch über eine Spritze oder Magensonde in den Mund des Kindes gegeben.

3. Alternative: Löffel-/Becherfütterung

Sammle einige Tropfen Muttermilch auf einem sauberen Löffel bzw. Becher. Damit kannst du vor allem kurzfristig und kleinere Mengen verfüttern

Anmerkung:

Muss auf längere Sicht mit größeren Mengen zu gefüttert werden eignet sich ein Brusternährungsset. Das besteht aus einer Flasche, die der Mutter um den Hals hängt, mit zwei dünnen Schläuchen die zur Brust reichen. Das Kind saugt an der Brust, während durch die Schläuche Milch in den Mund des Kindes gelangt. Stillen und Zufüttern geschehen hier also gleichzeitig!

Quellen:

  • Bovermann, Yvonne; Tegethoff, Dorothea. Alternative Fütterungsmethoden in Stiefel, Andrea; Ahrendt, Cordula (2013): Hebammenkunde. Lehrbuch für Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Beruf. 5., überarb. und erw. Aufl. Stuttgart: Hippokrates. S. 570ff
  • Europäisches Institut für Stillen und Laktation (Hg.) (2019): EISL-Empfehlungen zu Zufütterungsmethoden. Online verfügbar unter www.stillen-institut.com/media/eisl-empfehlungen/EISL-Empfehlungen-Zufuetterungsmethoden.pdf, zuletzt geprüft am 23.09.2021.

Und noch ein Hinweis in Sachen Stillen: Weitere hilfreiche und interessante Infos rund ums Stillen findest du auch im Stillratgeber der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe - der Stillratgeber liegt im Kreißsaal und auf den Wochenstationen bereit. Sprich das Team in der Klinik einfach darauf an!