Onkologische Nachsorge-Optimierung nach abgeschlossener Therapie eines Kopf-Hals-Karzinoms - NachO-Studie

Wir bitten Sie, die Studie zu unterstützen. Sollten Sie als Hausarzt oder niedergelassener HNO-Facharzt weitere Fragen zu der Studie oder Bedenken an der Studienteilnahme haben, geben Sie bitte unserer Studienzentrale Bescheid; telefonisch unter 0731-500-59543 oder per Mail unter studienzentrale.hno@uniklinik-ulm.de‘.

Die Betreuung von Kopf-Hals-Tumor-Patienten nimmt an unserer Klinik einen großen Stellenwert ein. Sowohl die Diagnostik, als auch die optimale Therapie und Versorgung unserer Tumorpatienten ist uns dabei sehr wichtig. Hierfür bieten wir unseren Patienten die umfangreiche Therapieplanung im Rahmen der Vorstellung im interdisziplinären Tumorboard an. Außerdem besteht die Möglichkeit, von zahlreichen modernen Therapiekonzepten im Rahmen unserer klinisch-onkologischen Studien zu profitieren. Als zertifiziertes Kopf-Hals-Tumorzentrum stellen wir uns auch die Frage, wie die Zukunft für unsere Patienten mit einer onkologischen Erkrankung aussieht und übernehmen hierfür die in regelmäßigen Abständen erforderlichen Nachsorgeuntersuchungen. Während die Heilungsrate bei frühzeitig erkannten, kleinen Tumoren im Stadium I-II bei über 90% liegt, treten bei fortgeschrittenen Tumoren im Stadium III-IV sehr viel häufiger Rezidive, auch innerhalb kürzerer Zeit, auf.

Standardmäßig wird die Nachsorge unserer Patienten nach einer Tumorerkrankung für die Dauer von fünf Jahren in regelmäßigen Abständen an unserer Klinik durchgeführt. Primäres Ziel dieser Untersuchungen ist die frühzeitige Erkennung eines Wiederauftretens der Krankheit nach Therapie. Die aktuelle Literatur zeigt, dass ein Tumorrezidiv in den meisten Fällen durch neu aufgetretene Symptome oder durch eine radiologische Kontrolluntersuchung aufgedeckt wird. Basierend auf dieser Erkenntnis bieten wir unseren Patienten die Teilnahme an dieser Studie an.

Die NachO-Studie sieht eine Randomisierung in zwei Gruppen vor. Die Gruppe A nimmt an den Untersuchungen nach dem bisherigen Nachsorgemodell teil und ist somit die Kontrollgruppe. Die Gruppe B nimmt an dem modifizierten Nachsorgemodell teil. Die Nachsorgeuntersuchungen finden im gleichen Intervall wie bisher statt, allerdings abwechselnd beim niedergelassenen HNO-Facharzt und Kopf-Hals-Tumorzentrum. Jede heimatnahe Nachsorgeuntersuchung beim niedergelassenen HNO-Facharzt wird durch ein kurzes Telefonat mit unserer Klinik begleitet, welcher der Erhebung der relevanten Studiendaten dienen soll.

Unabhängig von der Gruppeneinteilung wird die jährlich notwendige radiologische Bildgebung identisch durchgeführt. Im Falle eines Wiederauftretens der Erkrankung erfolgt die erneute Vorstellung in unserem interdisziplinären Tumorboard zur Festlegung der weiteren Therapie.

Der Einschluss in die Studie erfolgt beim ersten Nachsorgetermin in unserer Klinik und ist selbstverständlich freiwillig. Über die Studienteilnahme werden die Patienten durch unsere behandelnden Ärzte/-innen umfassend aufgeklärt. Ein Austritt aus der Studie ist jederzeit ohne Angaben von Gründen möglich. In diesem Fall wird die Tumornachsorge wie bisher an unserer Klinik durchgeführt.

  1. Erfolgreich abgeschlossene Tumor-Therapie
  2. Alter über 18 Jahre
  3. Einwilligungsfähigkeit des Patienten

Verantwortliche Studienärzte

Profilbild von Univ. Prof. Dr. med. Thomas Hoffmann

Univ. Prof. Dr. med. Thomas Hoffmann

Ärztlicher Direktor der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie

Profilbild von Prof. Dr. med. Patrick Schuler

Prof. Dr. med. Patrick Schuler

Stellv. Ärztlicher Direktor

Profilbild von Prof. Dr. med. Jens Greve

Prof. Dr. med. Jens Greve

Oberarzt

Profilbild von Dr. med. Felix Böhm

Dr. med. Felix Böhm

Facharzt

Profilbild von Prof. Dr. med. Marie-Nicole Theodoraki

Prof. Dr. med. Marie-Nicole Theodoraki

Wiss. Mitarbeiterin

Referenzen

1. Denaro N, Merlano MC, Russi EG. Follow-up in Head and Neck Cancer: Do More Does It Mean Do Better? A Systemativ Review and Our Proposal Based on Our Experience. Clin Exp Otorhinolaryngol 2019;9(4): 287-97.

2. Gregoire V, Lefebvre JL, licitra L, Felip E. Squamous cell carcinoma of the head and neck: EHNS-ESMO-ESTRO Clinical Practice Guidelines for diagnosis, treatment and follow-up. Ann Oncol 2010;21 Suppl 5:v184-6.

3. Flynn CJ, Khaouam N, Gardner S, et al. The value of periodic follow-up in the detection of recurrences after radical treatment in locally advanced head and neck cancer. Clin Oncol (R Coll Radiol) 2010;22(10): 868-73.

4. Boysen M, Lovdal O, Tausjo J, Winther F. The value of follow-up in patients treated for squamous cell carcinoma of the head and neck. Eur J Cancer 1992;28(2-3): 426-30.

5. de Visscher AV, Manni JJ. Routine long-term follow-up in patients treated with curative intent for squamous cell carcinoma of the larynx, pharynx, and oral cavity. Does it make sense? Arch Otolaryngol Head Neck Surg 1994;120(9): 934-9.

6. Zatterstrom U, Boysen M, Evensen JF. Significance of self-reported symptoms as part of follow-up routines in patients treated for oral squamous cell carcinoma. Anticancer Res 2014;34(11): 6593-9.

7. Schwartz LH, Ozsahin M, Zhang GN, et al. Synchronous and metachronous head and neck carcinomas. Cancer 1994;74(7): 1933-8.

8. Agrawal A, Hammond TH, Young GS, Avon AL, Ozer E, Schuller DE. Factors affecting long-term survival in patients with recurrent head and neck cancer may help define the role of post-treatment surveillance. Laryngoscope 2009;119(11): 2135-40.

9. Ritoe SC, Bergman H, Krabbe PF, et al. Cancer recurrence after total laryngectomy: treatment options, survival, and complications. Head Neck 2006;28(5): 383-8.

10. De Felice F, de Vincentiis M, Valentini V, et al. Follow-up program in head and neck cancer. Crit Rev Oncol Hematol 2017;113: 151-55.