Arbeitsgruppe Angioödem

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Prof. Dr. med. Jens Greve

Oberarzt

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PD Dr. med. Janina Hahn

Funktionsoberärztin

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Dr. med. Robin Lochbaum

Assistenzarzt

Forschungsschwerpunkte

Die Arbeitsgruppe Angioödem beschäftigt sich mit dem Schwerpunkt „Bradykinin induzierte Angioödeme". Vorwiegend gehören hierzu das hereditäre Angioödem (HAE) und durch Medikamente, beispielsweise ACE-Inhibitoren, ausgelöste Angioödeme. Die Forschungsgruppe zeichnet sich durch eine enge Vernetzung von Klinik und Grundlagenwissenschaft aus. So sind wir Studienzentrum für unterschiedliche klinische Studien, welche sich mit der Zulassung neuer Medikamente, der Langzeitbeobachtung bereits zugelassener Therapien und der Entwicklung neuer diagnostischer Verfahren beschäftigen. Zum anderen führen wir grundlagenwissenschaftliche Untersuchungen in unserem Forschungslabor durch. Dabei fokussieren wir uns auf Barrierefunktion und Bradykinin-Signalwege in Endothelzellen. Diese bilden die innerste Schicht der Blutgefäße und schützen im gesunden Zustand vor unkontrolliertem Wassereinstrom in das Bindegewebe.

Wir untersuchen dabei die einzelnen zellbiologischer Strukturen und Abläufe für die Bradykinin-vermittelte endotheliale Barrierestörung, welche die Grundlage für die Schwellungsattacken darstellt. Wir arbeiten dabei mit kommerziell erhältlichen, sowie in unserem Labor isolierten Endothelzellkulturen. Für unsere Forschungen untersuchen wir diese auf biophysikalischer und zellbiologischer Ebene.

Klinische Studien

  • Icatibant Outcome Survey (IOS): Das IOS hat zum Ziel die Sicherheit von Icatibant, welches zur Akuttherapie bei Schwellungsattacken im Rahmen einer HAE-Erkrankung eingesetzt wird, in der klinischen Routinepraxis zu untersuchen.
  • Study to Evaluate the Real-World Long-Term Effectiveness of Lanadelumab in Participants With Hereditary Angioedema (ENABLE): Ziel dieser Studie ist die Bewertung der Wirksamkeit von Lanadelumab, einem Antikörper gegen Plasmakallikrein, welcher zur prophylaktischen Behandlung des Hereditären Angioödems zugelassen ist, beim Auftreten von HAE-Attacken in der klinischen Praxis.
  • Prophylaxis Impact on Quality of Life Impariment of HAE Patients with Lower Annual Base Attack Rates (PIQHAR): Ziel dieser Studie ist die Untersuchung der Wirksamkeit von Lanadelumab in Bezug auf die Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität gerade bei Patienten mit weniger häufigen Schwellungsattacken.
  • Dose-ranging Study of Oral PHA-022121 for Acute Treatment of Angioedema Attacks in Patients With Hereditary Angioedema (RAPIDe-1): In dieser Phase II Studie wird die Wirksamkeit einer neuen, oral einnehmbaren Medikation für die akute Behandlung von Attacken bei Patienten mit hereditärem Angioödem (HAE) untersucht. 
     

Mitarbeiter der Arbeitsgruppe

Angelina Gierke (medizinische Doktorandin, wissenschaftliche Hilfskraft)

Thema: Charakterisierung von Blood Outgrowth Endothelial Cells mit besonderem Fokus auf ihre Barriereeigenschaften

Stipendiatin des Promotionsprogramms Experimentelle Medizin der Universität Ulm


Hannes Müller (medizinischer Doktorand)

Thema: Etablierung einer neuen Methode zur Bestimmung der endothelialen Barrierefunktion mittels Verwendung der D2O-Dilutionsmethode

Stipendiat des Promotionsprogramms Experimentelle Medizin der Universität Ulm


Nevena Dimitrova (medizinische Doktorandin)

Thema: Charakterisierung von Unterschieden im Bradykinin-Signalweg zwischen gesunden Probanden und Patienten mit Bradykinin-vermittelten Angioödemen in primären Endothelzellen

Stipendiatin des Promotionsprogramms Experimentelle Medizin der Universität Ulm


Anna Reich (medizinische Doktorandin)

Thema: Die Rolle der endothelialen Glykokalyx in der Pathophysiologie Bradykinin-vermittelter Angioödeme

Stipendiatin des Promotionsprogramms Experimentelle Medizin der Universität Ulm


Caroline Zimmermann (Bachelorandin Pharmazeutische Biotechnologie, Hochschule Biberach)

Thema: Die Rolle des B1-Rezeptors und B2-Rezeptors bei Bradykinin-vermittelten Angioödemen.


Julia Haug (medizinische Doktorandin)

Thema: Untersuchungen von Änderungen im Bradykinin-Metabolismus bei Bradykinin-vermittelten Angioödemen

Stipendiatin des Promotionsprogramms Experimentelle Medizin der Universität Ulm


Elisa-Sophie Heilig (zahnmedizinische Doktorandin)

Thema: Analyse von messenger-Ribonukleinsäure Sequenzierdaten aus Endothelien unterschiedlichen Ursprungs im Hinblick auf die Barrierefunktion und den Bradykinin-Signalweg

 

Sollten Sie Interesse an einer (zahn-)medizinischen Doktorarbeit oder an einer Bachelorarbeit in unserer Arbeitsgruppe haben, melden Sie sich gerne per E-Mail bei robin.lochbaum@uniklinik-ulm.de.

Kooperationsprojekte

Es besteht eine Kooperation mit dem Institut für Pharmakologie und Klinische Pharmakologie der Universität Düsseldorf. Wir evaluieren hierbei die Bedeutung der Cyclooxygenase für Bradykinin B2-Rezeptor vermittelte Extravasation beim Menschen. Die Cyclooxygenase stellt entzündungsfördernde Mediatoren wie Prostaglandine her. In tierexperimentellen Untersuchungen konnte bereits gezeigt werden, dass diese erheblich zur Entstehung Bradykinin-induzierter Extravasation beitragen. Daher soll mittels einem Bradykinin-Intrakutantest überprüft werden, ob eine medikamentöse Hemmung der Cyclooxygenase (z.B. mittels Einnahme von Kortison oder NSAID) eine Bradykinin-vermiddelte Quaddelbildung im Intrakutantest vermindert. Je nachdem kann der Einfluss evaluiert werden, den dieser Signalweg im Rahmen der Entstehung Bradykinin induzierter Angioödeme nimmt.

Publikationsliste