In unserem Bereich erfolgt die Behandlung sämtlicher maligner Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen einschließlich maligner Knochenmarkerkrankungen und myelodysplastischer Syndrome nach den Richtlinien der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie.
Dies beinhaltet auch die Durchführung von autologen Stammzelltransplantationen und innovativen Therapieverfahren wie Zytokintherapie und Immuntherapie.
Weiterhin werden innovative Therapieverfahren mit molekularorientierter Therapie, mit neuen Medikamenten und Antikörpern durchgeführt. Die Klinik ist dabei an nationalen und internationalen Studien zur Erprobung neuer Therapieverfahren beteiligt.
Unsere Klinik ist Mitglied im, von der Deutschen Krebshilfe geförderten onkologischen Spitzenzentrum Comprehensive Cancer Center Ulm (CCCU) und durch Prof. Debatin im Vorstand des CCCU vertreten.
Ein Teil der innovativen Therapien wird dabei gemeinsam mit der Stammzelltransplantation an unserer Klinik durchgeführt. Weiterhin haben wir für therapierefraktäre Tumore spezielle Therapieprogramme wie das RIST-Therapieprotokoll entwickelt. Zunehmend wird die Therapie bei therapierefraktären Erkrankungen, für die es keine etablierte klinischen Studien gibt, durch molekularpathologische und molekulargenetische Diagnostik unterstützt.

 

Die onkologische Station befindet sich im 2. Stock des Klinikneubaus. In elf Patienten/innen-Zimmern ist Platz für insgesamt zwölf Betten. Die Zimmer sind mit Nasszelle und Fernseher ausgestattet.
In der Mitte der Station befindet sich der Stationsstützpunkt, von dem aus das Pflegepersonal schnell in alle Zimmer gelangen kann. Im Eingriffsraum werden Lumbal- und Knochenmarkpunktionen sowie andere Eingriffe in Kurznarkose durchgeführt. Durch großzügige Spenden konnte im Jahr 2014 der zentrale Aufenthaltsbereich auf der Station neu gestaltet und unser Kunsttherapiezimmer neu eingerichtet werden.
Auf derselben Ebene direkt an die Station angrenzend befindet sich die onkologische Tagesklinik. Da es uns ein wichtiges Anliegen ist, unsere Patienten/innen so viel wie möglich ambulant zu betreuen, werden hier zahlreiche Chemotherapien und diagnostische Maßnahmen tagesklinisch durchgeführt. Durch die räumliche Nähe ist eine gute Zusammenarbeit, dieser eng verzahnten Bereiche, möglich.

 

Die Behandlungen in der pädiatrischen Hämatologie sind vor allen Dingen in der Therapie solider Tumoren grundsätzlich interdisziplinär angelegt. Am Universitätsklinikum Ulm sind sämtliche dafür notwendige Disziplinen vorhanden, wir kooperieren eng mit Kinderchirurgie, Radiologie, Nuklearmedizin, Neurochirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie, Strahlentherapie und Transfusionsmedizin.
Alle Patienten werden regelmäßig im interdisziplinären Tumorboard des CCCU besprochen. Die Klinik beteiligt sich aktiv an der Referenzbeurteilung durch die Referenzzentren der Gesellschaft für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie (GPOH).

 

Im Bereich „Hämatologie“ werden Patienten/innen mit nicht-malignen angeborenen und erworbenen Bluterkrankungen betreut. Diese umfassen vor allem das Spektrum der angeborenen und erworbenen Anämien, der Neutropenien sowie der Thrombozytopenien, aber auch sehr seltene Erkrankungen, die mit einer Vermehrung der Erythrozyten und/oder Thrombozyten einhergehen, wie kongenitale Erythrozytosen, Polycythaemia vera oder Thrombozytosen.
Die Patienten/innen-Versorgung erfolgt ambulant im Rahmen der wöchentlichen Hämatologischen Ambulanz oder stationär bzw. teilstationär in der hämato-onkologischen Tagesklinik oder in anderen stationären Bereichen der Klinik.

Der Bereich Hämatologie erfüllt für diese insgesamt seltenen Erkrankungen die Aufgabe eines regionalen Zentrums mit einem weiten Einzugsbereich von der Alb bis zum Bodensee. Häufige Erkrankungen sind dabei zum Beispiel die Hereditäre Sphärozytose und die Immunthrombozytopenie. Eine überregionale Aufgabe, die Patienten/innen aus ganz Deutschland umfasst, besteht vor allem im Bereich der Hämoglobinerkrankungen, der einen traditionellen Schwerpunkt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Ulm darstellt. Basis dafür ist u.a. das seit Jahrzehnten als nationales Referenzlabor fungierende Hämatologische Labor unter Leitung von Herr Prof. Dr. Holger Cario. Im Bereich Hämatologie wurden in den zurückliegenden Jahren Patienten/innen mit Thalassaemia major und intermedia sowie Patienten/innen mit Sichelzellkrankheit klinisch betreut. Eine herausragende Expertise besteht dabei in der Diagnostik und Behandlung der sekundären Eisenüberladung.
Eine extrem seltene Krankheitsgruppe sind die kongenitalen Erythrozytosen. Patienten/innen mit diesen Krankheiten kommen zur Beratung und Mitbetreuung aus allen Regionen Deutschlands. Eine Europa-weite Vernetzung innerhalb des COST MPN&MPNr EuroNet und des European Congenital Erythrocytosis (ECE) Consortium bildet die Grundlage für die klinische und wissenschaftliche Beschäftigung mit diesen Erkrankungen. Im Jahr 2013 wurden unter unserer Federführung im Rahmen dieser Kooperation Leitlinien zum diagnostischen Vorgehen bei Kindern- und Jugendlichen mit Erythrozytosen erstellt und veröffentlicht.
Neben der unmittelbaren Betreuung der Patienten/innen vor Ort erfolgt eine umfangreiche telefonische und schriftliche Beratung von pädiatrisch und internistisch tätigen Kollegen/innen auf nationaler und internationaler Ebene. Innerhalb des Klinikums gibt es eine enge Kooperation mit der Klinik für Innere Medizin III (Hämatologie-Onkologie), dem Institut für Transfusionsmedizin und dem Zentrum für Seltene Erkrankungen des Universitätsklinikums Ulm, einschließlich der Mitarbeit in dessen Vorstand.