Stolpersteine für die Ulmer Familie Lebrecht

Gedenktafeln im Garten der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie erinnern an jüdische Fabrikantenfamilie

Sie sollen an das Schicksal der Menschen erinnern, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden: die Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnigs. Am Freitag, 06. März 2020 verlegte Demnigs an insgesamt sieben Plätzen in Ulm neue Stolpersteine. Sechs der Gedenktafeln wurden im früheren Garten der Villa der Ulmer Fabrikantenfamilie Lebrecht platziert, in der heute Räumlichkeiten der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/ Psychotherapie untergebracht sind. Die sechs Tafeln machen auf das Schicksal von Wilhelm und Rosa Lebrecht sowie deren Söhnen Heinrich, Curt, Walter und Hans aufmerksam, die aufgrund des NS-Regimes gezwungen waren, Ulm zu verlassen und nach Südamerika und Palästina auszuwandern. Anlässlich der Stolpersteinverlegung reisten nun 20 Nachfahren der Lebrechts unter anderem aus Brasilien, Israel und Portugal, nach Ulm.

Im Anschluss an die Stolpersteinverlegung wurde die Windfahne der Familie, die das Lebrecht-Quartett darstellt und ursprünglich auf dem Dach der Lebrecht-Villa thronte, aber im Nationalsozialismus abgebaut wurde, wieder an ihren Ursprungsort zurückgebracht. Trotz des schlechten Wetters besuchten zahlreiche Gäste die Veranstaltung  und erinnerten an das Schicksal der Familie Lebrecht.

Initiiert wurde Stolpersteinverlegung von der Hans-Lebrecht-Schule, dem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum für Schüler*innen in längerer Krankenhausbehandlung am Universitätsklinikum Ulm.

Der Künstlers Gunter Demnigs hat am Freitag, 06. März an insgesamt sieben Plätzen in Ulm neue Stolpersteine verlegt.

Die sechs Tafeln im Garten der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie machen auf das Schicksal von Wilhelm und Rosa Lebrecht sowie deren Söhnen Heinrich, Curt, Walter und Hans aufmerksam.