Transmode: Transformation von Männlichkeitsorientierungen und berufsbezogenen Einstellungen im Kontext depressiver Erkrankungen bei Männern

Die Rekrutierung im Projekt ist abgeschlossen.

Hintergrund der Studie

Frauen erhalten im Vergleich zu Männern etwa doppelt so häufig die Diagnose einer Depression. Doch auch Männer sind häufig von dieser Erkrankung betroffen. Allerdings werden die Symptome bei Männern seltener erkannt und deshalb häufiger zu spät oder gar nicht behandelt.

Dies liegt zum einen daran, dass sich Depressionssymptome bei Männern in anderer Form zeigen können als bei Frauen, andererseits neigen Männer eher dazu, die Anzeichen einer Depression zu verschweigen.

Gleichwohl gibt es auch bei Männern ganz unterschiedliche Einstellungen zu psychischer Gesundheit und einer depressiven Erkrankung sowie verschiedene Formen des Umgangs. Bislang gibt es nur wenige Untersuchungen zu der Frage, wie Depressionen bei Männern besser erkannt und behandelt werden können.

Die Studie wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert (Projektnummer 288917560).

Ziel der Studie

In der Studie wollen wir die geschlechtsbezogenen Besonderheiten in den Erfahrungen einer Depression bei Männern untersuchen. Damit werden Grundlagen geschaffen für die Entwicklung einer geschlechtergerechten psychiatrisch-psychotherapeutischen Versorgung, die den Bedarfen von Männern entspricht.

Informationen zum Befragungsablauf

Im Rahmen unserer Studie möchten wir untersuchen, ob sich die berufs- und gesundheitsbezogenen Einstellungen von Männern im Verlauf einer Depressionsbehandlung verändern. Hierzu werden ca. 300 männliche Patienten dazu befragt, wie sie ihre Erkrankung erleben und welche Bedeutung dabei ihrer Geschlechterrolle zukommt. Wir möchten erfahren, was für Männer im Umgang mit ihrer Erkrankung wichtig und hilfreich ist, welche Unterstützung sie erfahren und welche Rolle berufsbezogene Einstellungen spielen. Darüber hinaus werden ab Dezember 2023 auch PartnerInnen hinsichtlich ihrer Sicht auf die Situation und die Bedürfnisse von Männern mit depressiven Erkrankungen (bzw. Burn-out) befragt. Dabei interessiert uns, wie Partnerinnen und Partner von Männern mit Depression die Erkrankung und mögliche Auswirkungen erleben, insbesondere in Bezug auf die Paarbeziehung, das Familienleben und das soziale Umfeld.


Die Teilnehmer erhalten zu vier Messzeitpunkten in je sechsmonatigem Abstand einen onlinebasierten Fragebogen. Der zeitliche Abstand von sechs Monaten ermöglicht uns die Erfassung von kurz-, mittel- und langfristigen Veränderungen von männlichkeits- und berufsbezogenen Orientierungen im Rahmen der psychiatrischen Behandlung. Pro ausgefülltem Fragebogen gibt es eine Aufwandsentschädigung von 10 €, d.h. bis zu 40 € bei kompletter Teilnahme.

Neben den Onlinebefragungen werden einzelne Teilnehmer kontaktiert, ob sie bereit wären, in ca. einstündigen Gesprächen über Ihre Sicht auf die Erkrankung und den Umgang mit der Erkrankung zu sprechen. Die Interviews finden per Videotelefonie statt und werden mit einer Aufwandsentschädigung in Höhe von 30 € honoriert. Die Teilnahme an der Studie ist aber auch unabhängig von der Bereitschaft zu den Interviews möglich.

Wer kann mitmachen?

Voraussetzung ist eine Behandlung aufgrund einer Depression sowie ein Alter zwischen 18 und 65 Jahren. Wenn diese Kriterien auf Sie zutreffen, würden wir uns sehr freuen, wenn Sie an der Studie teilnehmen.

Sie wünschen weitere Informationen?

Wenn Sie Informationen zur Studie erhalten möchten, melden Sie sich gerne direkt bei uns per Telefon: 0173 – 34 62 150 oder E-Mail: transmode@uni-ulm.de.

Publikationen
  1. Krumm, S., Krieg, G., Lamp, N. et al. The transformation of masculinity orientations and work-related attitudes in men treated for depression (TRANSMODE): study protocol for a mixed-methods observational study. BMC Psychiatry 23, 492 (2023). doi.org/10.1186/s12888-023-04979-3
Projektleitung
Profilbild von Prof. Dr. phil. Silvia Krumm

Prof. Dr. phil. Silvia Krumm

Leiterin der Arbeitsgruppe Qualitative Sozialforschung | Soziologin M.A.

Profilbild von Prof. Dr. rer. soc. Reinhold Kilian

Prof. Dr. rer. soc. Reinhold Kilian

Leiter der Sektion Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung

Förderung / Kooperationen
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