DBT-Programm

 

Die dialektisch-behaviorale Therapie (DBT) nach Linehan wurde als Therapieprogramm für Patientinnen und Patienten mit emotional-instabiler Persönlichkeitsstörung vom Borderline-Typ entwickelt. Mittlerweile wurde gezeigt, dass neben Patienten mit der Diagnose einer Borderline-Persönlichkeitsstörung auch Patienten mit anderen Diagnosen wie Suchterkrankungen oder Traumafolgestörungen, aber auch anderen Persönlichkeitsstörungen und affektiven Erkrankungen sehr gut von den Elementen der DBT profitieren können.
Unsere Klinik bietet ein stationäres DBT-Programm für akut psychiatrisch erkrankte Patienten an. Die spezifischen Elemente beinhalten unter anderem Achtsamkeitstraining, Skillsgruppen zu Stresstoleranz und Emotionsregulation, psychotherapeutische Einzelgespräche und Bezugspflegebehandlung. Das Programm kann in rund 8 Wochen durchlaufen werden, wobei sich die Behandlungsdauer nach der Symptomatik richtet. Daher sind sowohl kürzere als auch teilweise längere Aufenthalte die Regel.
Die Anmeldung für die DBT-Behandlung erfolgt über den jeweiligen Stationsarzt. Bitte hinterlassen Sie über die Patientenanmeldung unserer Klinik 0731 500-61490 ihre Telefonnummer für einen Rückruf.
Neben dem stationären DBT-Programm gibt es die Möglichkeit der Einzeltherapie mit DBT-Schwerpunkt über die Ambulanz der Klinik und des AWIP. Weiterhin können Patienten an den ambulanten Skillsgruppen (Fertigkeitentraining nach DBT) der Klinik teilnehmen. Eine Teilnahme ist nur bei gleichzeitiger ambulanter Einzeltherapie (auch bei Therapeuten ohne DBT-Erfahrung) möglich.

 

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Prof. Dr. med. Birgit Abler

Oberärztin | Leitung Ärztl. Psychotherapie | Leitung der Kotherapie

Persönlichkeitsstörungen

Patienten mit Persönlichkeitsstörungen leiden unter unflexiblen und von der jeweiligen gesellschaftlichen Norm abweichenden Verhaltensweisen. Diese treten in der Regel starr in verschiedensten Lebenslagen auf. Das kann beispielweise übermäßig ängstlich-vermeidendes, zwanghaftes oder abhängiges Verhalten sein. Häufig kommt es erst aufgrund zusätzlicher affektiver Erkrankungen, wie Depressionen oder Ängsten, zur psychiatrischen Vorstellung.
Besonders bei der emotional-instabilen Persönlichkeitsstörung vom Borderline-Typ führen zudem häufige Selbstverletzungen, Selbstmordgedanken oder Hochrisikoverhalten zur Behandlung.
Persönlichkeitsstörungen als Begleiterkrankung werden im Rahmen der psychotherapeutischen Behandlung im stationären oder ambulanten Setting anhand eines individuell erstellten Störungsmodells berücksichtigt. Patienten mit der Diagnose einer Borderline-Persönlichkeitsstörung bieten wir ein störungsspezifisches Programm im Sinne der dialektisch-behavioralen Therapie (DBT) an.

 

Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)/Traumafolgestörungen

Schwer belastende Lebensereignisse wie Unfälle, Gewalterfahrungen oder Missbrauchserlebnisse führen bei vielen Menschen im weiteren Verlauf zu psychischen Beschwerden. Spielen ein ungewolltes geistiges Wiedererleben der bedrohlichen Situation (Flashbacks), heftige emotionale Reaktionen bei Erinnerungen an die Situation, ständige Alarmbereitschaft und emotionale Abstumpfung eine Rolle, kann dies auf eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) hinweisen. Weniger spezifische, aber in klarem Zusammenhang mit einer Traumatisierung stehende Beschwerden werden als Traumafolgestörungen bezeichnet. Die Behandlung von traumabedingten Erkrankungen erfolgt in erster Linie psychotherapeutisch. Eine Pharmakotherapie kann unterstützend bei Depressivität oder Schlafstörungen sinnvoll sein. Sowohl im stationären Setting als auch im Rahmen ambulanter Behandlungen bieten wir eine umfassende Diagnostik und Beratung bezüglich PTBS an, sowie psychotherapeutische Stabilisierung und Traumabearbeitung.

 

Ausgezeichnete Qualität