Was mit Ihrer Blutprobe im Labor passiert

Auf dieser Seite möchten wir Ihnen zeigen, was mit Ihrer Blutprobe passiert – von der Annahme bis zum fertigen Befund.

Am Anfang steht die Blutabnahme. Dabei wird Ihnen etwas Blut abgenommen und in ein Probenröhrchen gefüllt. Dieses Röhrchen kommt dann ins Labor.

In der Probenannahme kommt Ihr Röhrchen im Labor an. Dort wird es geprüft, beschriftet und vorbereitet. Danach wird die Probe so aufbereitet, dass wir sie untersuchen können.

Die Proben kommen auf verschiedenen Wegen ins Labor: Sie werden vom Klinikpersonal persönlich gebracht, von einem Transportdienst oder einem Taxi geliefert oder per Post geschickt. Besonders wichtige und dringende Proben werden direkt von Hand zu Hand übergeben.

Im Bereich Oberer Eselsberg erfolgt der Probentransport auch mit der Rohrpost.

Die Rohrpost ist wie eine „Röhre für Proben“. Kleine Behälter mit Proben sausen darin schnell von einem Klinikbereich zum anderen. So kommen die Proben sicher und schnell ans Ziel.

Im Labor wird jede Probe zuerst mit einem Strichcodescanner erfasst. Das Laborinformationssystem (LIS) ordnet die Probe automatisch dem passenden Auftrag zu und speichert das Eingangsdatum. Wenn die Probe nur mit einem Auftragsschein kommt, ist die Erfassung aufwendiger, weil die Daten von Hand eingegeben werden müssen.

 

Die meisten Proben werden im Labor über den Probenverteilautomaten erfasst. Dabei wird der Barcode automatisch gelesen. Ein kleiner Teil der Proben wird per Hand eingescannt.

Falls das Laborinformationssystem (LIS) einmal nicht funktioniert oder die Probe von einem externen Einsender, zum Beispiel einer Arztpraxis oder einem anderen Krankenhaus kommt, werden dafür besondere Ersatzformulare („Ausfallbelege“) genutzt.

 

Proben wie Plasma, Serum und Urin müssen vor der Untersuchung zentrifugiert werden. Das heißt, sie werden in einer Zentrifuge geschleudert, damit sich die festen von den flüssigen Bestandteilen trennen.

Das passiert entweder automatisch auf der Labor-Analysenstraße oder per Hand in einer Laborzentrifuge.

Die Zentrifugation dauert mindestens 10 Minuten. Dadurch wird die kürzeste Bearbeitungszeit dieser Proben festgelegt. Danach sind sie bereit für die Untersuchung an den verschiedenen Arbeitsplätzen im Labor.

Die meisten sogenannten klinisch-chemischen Untersuchungen werden heute auf der Labor-Analysenstraße.

Die Labor-Analysenstraße ist ein automatisches System, bei dem mehrere Geräte hintereinander geschaltet sind. So können viele Proben nacheinander schnell und genau untersucht werden.
Dabei werden zum Beispiel wichtige Blut- oder Urin-Werte zuverlässig bestimmt. 

Mit neuer Technik kommen immer mehr Untersuchungen hinzu. Auf modernen Geräten werden z. B. Substrate, Elektrolyte, Enzyme und Immunoassays gemessen.

Früher, vor etwa 10 Jahren, wurden viele Bestimmungen wie Herzinfarktmarker, Hormone oder Tumormarker noch mit anderen Verfahren gemacht. Das dauerte deutlich länger. Heute ist eine schnelle Bearbeitung möglich – etwa bei Troponin (Herzinfarktmarker) oder bei Hormonuntersuchungen. 

Manche Proben brauchen eine besonders sorgfältige Vorbereitung. Sie werden von Hand vorbereitet, damit die Ergebnisse zuverlässig sind.

Bei der Elektrophorese werden die Eiweiße im Blut oder Urin getrennt und untersucht. Auch bei der Elektrophorese ist eine genaue Probenaufbereitung per Hand notwendig.

Die Auswertung der Kurven passiert heute jedoch elektronisch.

   

Blutbild

Ein Blutbild zeigt, wie viele und welche Zellen im Blut sind.

  • Rote Blutkörperchen bringen Sauerstoff.

  • Weiße Blutkörperchen bekämpfen Infektionen.

  • Blutplättchen helfen, dass das Blut gerinnt.

So kann der Arzt sehen, ob alles im Blut in Ordnung ist.

Die meisten Blutbilduntersuchungen werden heute automatisch von Maschinen durchgeführt.
Wenn jedoch auffällige oder krankhafte Blutbilder vorliegen, müssen die Proben noch einmal genauer am Mikroskop untersucht werden. Dabei wird ein gefärbter Ausstrich angefertigt, um die Zellen besser erkennen zu können.

   

Gerinnung ist der Vorgang, bei dem Blut dicker wird und einen Pfropf bildet, damit Wunden nicht weiter bluten. Wenn man sich schneidet, bilden sich Blutplättchen und Eiweiße im Blut einen festen „Stöpsel“, der die Blutung stoppt.

Im Labor kann man die Gerinnung messen, um zu prüfen, ob das Blut zu schnell oder zu langsam gerinnt. Das ist wichtig z. B. vor Operationen oder bei bestimmten Erkrankungen. 

Der Urin wird meist automatisch getestet – zum Beispiel mit Teststreifen oder speziellen Geräten. Manchmal muss der Urin aber noch einmal unter dem Mikroskop angeschaut werden, damit die Ergebnisse genau sind.

Bei der Blutgasanalyse wird geprüft, wie gut das Blut Sauerstoff aufnimmt und Kohlendioxid abgibt. So sieht der Arzt, ob die Lunge und das Herz richtig arbeiten.

Früher war es sehr aufwendig, Blutgase zu messen oder den Sauerstoffgehalt im Blut zu bestimmen (Oxymetrie). Moderne Geräte, wie das ABL der Firma Radiometer, machen diese Messungen heute schnell und einfach.

Alle Proben werden auf einem Bildschirm angezeigt. Die Farben zeigen, wie dringend die Probe ist. Rot bedeutet zum Beispiel: diese Probe ist sehr wichtig und muss schnell untersucht werden. Je näher die Bearbeitungszeit rückt, desto dunkler wird die Farbe.

technische Validation

medizinische Validation

NNach der Analyse schauen eine Fachkraft und ein Laborarzt die Ergebnisse genau an. Sie prüft, ob die Werte passen und ob sie mit früheren Ergebnissen übereinstimmen.
Erst danach wird der Befund freigegeben und kann an den Arzt weitergegeben werden.

 

letzte Änderung: 10.06.2024