Hintergrund

Eine möglichst frühe suffiziente Schmerzbehandlung kann zur Reduktion des Anteils chronischer Schmerzerkrankungen beitragen. Dabei stellt eine valide Erfassung der Schmerzsymptomatik den ersten Schritt dar und kann so zu einer frühzeitigen Schmerzbehandlung beitragen. Angesichts steigernder Überlebensraten bei Tumorerkrankungen wäre insbesondere eine frühzeitige Behandlung Betroffener aus der vulnerablen Gruppe der Patient*innen mit tumorassoziierten Schmerzen mit der Vermeidung einer Chronifizierung wünschenswert.

Der erste Schritt einer suffizienten Schmerzbehandlung stellt eine valide und ökonomische Erfassung der Schmerzsymptomatik dar. Zur Erfassung dieser eignen sich primär subjektive, patientenzentrierte Fragebögen, da die Wahrnehmung von Schmerzen interindividuelle Unterschiede aufweist. Im Rahmen der zunehmenden Digitalisierung des Gesundheitswesens werden zunehmend auch im Bereich der Onkologie „electronic Patient Related Outcome Measurements (ePROMs)“ eingesetzt. Eine regelmäßige Nutzung von ePROMs durch die Patient*innen bieten eine wertvolle, effiziente und valide Grundlage für die medizinische Begleitung. Schmerzerleben stellt im App-Format dabei eine bisher wenig untersuchte Variable dar. Zudem besteht Forschungsbedarf hinsichtlich der Validität, Reliabilität und Akzeptanz von Messinstrumenten, die von der Strukturierung eines klassischen Fragebogenformats abweichen. So ist die Erfassung der Schmerzlokalisation mit Hilfe von bildhaften Darstellungen bisher nicht untersucht.

Design:

Querschnittliche, pseudonymisierte, prospektive, quantitative Befragungsstudie als ePROM auf dem Smartphone und papiergestützt in randomisierter Reihenfolge

Ziel:

Pilotprojekt bei postoperativen Patient*innen zur Validierung der bildhaften Schmerzlokalisation sowie des Schmerzerlebens im ePROM – Format; in zukünftiger Forschung soll mit Hilfe der entwickelten App neben einer frühzeitigen Schmerzerfassung auch eine frühe Zuweisung zu entsprechend spezialisierten Experten sowie eine intersektorielle und interdisziplinäre Zusammenarbeit zur Versorgungsoptimierung verbessert werden.

Datenerhebung:

Abgeschlossen, Auswertung läuft

Link:

https://www.drks.de/search/de/trial/DRKS00035551

Studienleitung und -beteiligte:

Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin: Dr. med. Hannes Hofbauer (hannes.hofbauer@uniklinik-ulm.de), Dr. rer. nat. Felicitas Rapp (felicitas.rapp@uniklinik-ulm.de), Jörg Bihlmayr

Institut für Medizinische Systembiologie: Prof. Dr. Hans Kestler, Dr. Julian Schwab