Hornhauttransplantationen

Die Hornhaut ist die durchsichtige Oberfläche des Auges. Ihre Transparenz und Intaktheit ist Voraussetzung für das Sehen. Durch Verletzungen, Infektionen oder andere Erkrankungen kann die Funktion der Hornhaut beeinträchtigt werden. Patienten jeden Alters können dadurch erblinden oder schwer sehbehindert sein, sodass sie in ihrer Lebensführung eingeschränkt und auf Hilfe angewiesen sind.

 

Die Hornhaut-Transplantation

Eine mögliche Behandlung von Hornhauterkrankungen ist die Transplantation, welche an der Universitäts-Augenklinik unter der Leitung von Professor Wolf durchgeführt wird. Hornhäute werden seit über 100 Jahren transplantiert, womit diese Transplantation die älteste Form der Organverpflanzung ist. Je nach zugrunde liegender Erkrankung kann eine Transplantation der gesamten Hornhaut (perforierende Keratoplastik) oder nur einer Lamelle der Hornhaut, wie bei der Descemet-Endothel-Keratoplastik (DMEK), vorgenommen werden. Diese Operationen zeigen gute Ergebnisse. Sie können eine Verbesserung der Sehschärfe erreichen. Voraussetzung für eine Transplantation ist eine Hornhaut-Spende.

 

Wer kann Spender sein?

Beinahe jeder Mensch kann nach seinem Tod Hornhautspender werden, da nur wenige Erkrankungen eine Spende ausschließen. Auch Brillen- oder Kontaktlinsenträger, Menschen mit Augenerkrankungen, nach Operationen an den Augen oder mit systemischen Erkrankungen können Spender werden. Selbst ein hohes Alter eines Spenders verringert die Qualität der Hornhaut nicht. Beim Ausfüllen eines Organspendeausweises kann man sich für die Entnahme aller Organe im Todesfall oder auch nur einzelner Organe oder Gewebe, wie beispielsweise der Augenhornhaut, entscheiden. Liegt bei Verstorbenen kein Organspendeausweis vor, können die nächsten Angehörigen im Sinne des Verstorbenen entscheiden, ob er zu Lebzeiten mit einer Spende einverstanden gewesen wäre.

 

Die Hornhaut-Spende

Die Entnahme der Hornhaut kann – anders als bei Organen wie Herz, Niere oder Leber – bis zu 72 Stunden nach dem Tod eines Spenders erfolgen. Wenn aus ärztlicher Sicht nichts gegen eine Spende spricht, wird bei Vorliegen einer Einwilligung die Hornhaut unter sterilen Bedingungen entnommen. Dies wird von speziell geschulten ärztlichen Mitarbeitern unserer Klinik pietätvoll und schonend durchgeführt. Die Entnahme ist von außen ästhetisch unauffällig, sodass dem Gesicht im Nachhinein kaum etwas anzumerken ist. Die Hornhäute werden daraufhin in der Gewebe- und Zellbank des Instituts für klinische Transfusionsmedizin und Immungenetik Ulm (IKT) umfassend untersucht und hinsichtlich ihrer Qualität und Sicherheit geprüft. Dies garantiert eine hohe Qualität des Gewebes mit maximaler Patientensicherheit. Für die Empfänger von Hornhäuten ist die Transplantation eine Möglichkeit, wieder ein gutes Sehen und damit eine große Verbesserung ihrer Lebensqualität zu erlangen.

Ansprechpartner

Profilbild von Dr. med. Hans-Jürgen Buchwald

Dr. med. Hans-Jürgen Buchwald

Leitender Oberarzt der Klinik für Augenheilkunde

Profilbild von PD Dr. med. Christian Wertheimer

PD Dr. med. Christian Wertheimer

Oberarzt