Linsensprechstunde / Sonderlinsen

Der Graue Star (Katarakt)

Was ist ein grauer Star?

Der graue Star stellt eine Trübung der Augenlinse dar, die vermehrt bei älteren Menschen vorkommt, aber auch bei jüngeren Personen auftreten kann. Eine Verbesserung der Sehkraft über eine Brillenkorrektur ist nur noch begrenzt oder nicht mehr möglich.

Wie sind die Symptome eines grauen Stars?

Die Patienten berichten über vermehrte Blendempfindlichkeit, unscharfes Sehen in Ferne und Nähe, verminderte Kontrastwahrnehmung und einen Grauschleier.

Patienten berichten teils über mehrere Brillenverschreibungen innerhalb kürzester Zeit oder, dass sie plötzlich wieder ohne Brille lesen können.

Wie wird der graue Star behandelt?

Es gibt keine medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten des grauen Stars.

Der graue Star muss operativ mit einer Staroperation therapiert werden. Die Behandlung kann stationär oder ambulant erfolgen. Nach einer Untersuchung des gesamten Auges wird ein Operations-​Termin vereinbart.

Die Operation dauert etwa eine halbe Stunde, danach werden Sie bei stationären Behandlungen auf Station gebracht oder können bei ambulanten Operationen nach Hause gehen. Am nächsten Tag wird Ihr Auge nachkontrolliert. Ein Augentropfplan erinnert Sie daran, wie Sie die Augentropfen nach der Operation anwenden sollen. Die Nachbehandlung dauert etwa sechs Wochen. In dieser Zeit sind wöchentliche Kontrollen empfohlen.

 

Intraokularlinsen (Standard- und Sonderlinsen)

Zusätzlich zur Behandlung des Grauen Stars lassen sich mit bestimmten Kunstlinsen weitere Sehfehler wie Alterssichtigkeit (Presbyopie) oder Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) korrigieren und somit ein gutes Sehen ohne Brille in der Ferne, in der Nähe und im Intermediärbereich erreichen.

Moderne Intraokularlinsen bestehen meist aus einem sehr gut verträglichen Acrylat mit einem zentralen einen optischen Teil (die sog. Optik) und einen Halteapparat (die sog. Haptik). Die Stärke der Linse wird auf Basis der individuellen Messdaten des Auges berechnet (Biometrie) und kann für jedes Auge unterschiedlich sein.

Heutzutage sind verschiedene Linsentypen verfügbar, um den unterschiedlichen Sehbedürfnissen der Patienten entgegenzukommen. Die Linsen werden nach Fokuspunkten klassifiziert und können entweder monofokal oder multifokal sein. Mit torischen Kunstlinsen kann zudem eine Hornhautverkrümmung korrigiert werden.

Haupttypen der Intraokularlinsen:

Standardlinsen:

  • Monofokale, asphärische Linsen: Ein einziger Fokuspunkt ermöglicht (je nach Zielrefraktion) ein gutes Sehen in der Ferne oder in der Nähe ohne Brille.

    Patienten, die mit monofokalen Kunstlinsen behandelt wurden, brauchen in jedem Fall eine Lese- oder Fernbrille bzw. eine Gleitsichtbrille. Unsere Standardlinsen sind bereits – ohne jegliche Zusatzkosten - moderne asphärische Intraokularlinsen. Auf Wunsch kann auch eine Blaulichtfilterlinse verwendet werden.

Sonderlinsen:

  • multifokale Linsen: Mehrere Fokuspunkte ermöglichen ohne Brille ein gutes Sehen sowohl in der Ferne als auch in der Nähe mit dem Ziel eine Brillenlosigkeit zu erreichen. Die Mehrzahl der mit multifokalen Linsen behandelten Patienten hat gute Aussichten keine Brille mehr zu benötigen.
  • torische Linsen bzw. multifokal-torische Linsen: Bei Patienten mit höherem Astigmatismus (Hornhautverkrümmung) würde eine monofokale asphärische Standard-Linse trotzdem das Tragen einer Brille für die Ferne und die Nähe nötig machen. Torische ermöglichen eine Brillenfreiheit für die Ferne, multifokal-torische Linsen sogar für die Ferne und die Nähe. 

Sie werden von uns nach gründlicher Voruntersuchung über die verschiedenen Linsentypen beraten, um Ihnen eine genau nach Ihren Bedürfnissen angepasste Behandlung anbieten zu können.

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die zusätzlichen Kosten für diese Sonderlinsen in der Regel nicht.

Wenn Sie privat versichert sind, empfiehlt sich eine Anfrage bei der Krankenkasse vor der Operation. Sie bekommen hierfür einen Kostenübernahme-​Antrag nach einer gründlichen Untersuchung und der Indikationsstellung.

Ihr Ansprechpartner

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PD Dr. med. Christian Wertheimer

Oberarzt