Aortendissektion

Bei einer Aortendissektion handelt es sich um einen Einriss der Innenschicht der Gefäßwand der Hauptschlagader, der zu einer Aufspaltung der Gefäßwand führt. Hierdurch entsteht ein „wahres“ und ein „falsches“ Lumen (Kanal). Abhängig von der Lokalisation des Einrisses werden Aortendissektionen nach der Stanford-Klassifikation in Typ A und Typ B unterschieden.

Die Aortendissektion Typ A ist ein herzchirurgischer Notfall und wird von den Kollegen der Herzchirurgie behandelt. Im Folgenden gehen wir daher nur auf die Aortendissektion Typ B näher ein.

Ursächlich für einen solchen Einriss in die Gefäßwand ist in den meisten Fällen ein zu hoher Blutdruck, weshalb eine Einstellung des Blutdruckes von großer Bedeutung ist.

 

Symptome

Im Vordergrund steht der plötzlich einsetzende Vernichtungsschmerz, der häufig zwischen den Schulterblättern lokalisiert ist.

In vielen Fällen sind die Beschwerden jedoch nicht eindeutig und abhängig vom betroffenen Gefäßabschnitt. Bei Verlegung der Halsschlagadern kann es zu Symptomen eines Schlaganfalles kommen. Sind die Baucharterien betroffen kann es zu akuten Bauchschmerzen kommen, bei Rückenmarksarterien steht eine akute Querschnittlähmung, bei den Nierenarterien ein Nierenversagen und bei kompletter Verlegung der unteren Hauptschlagader eine Minderversorgung der unteren Extremität im Vordergrund.

 

Diagnostik

Als Goldstandard zur Diagnostik einer Aortendissektion gilt die Computertomographie mit Kontrastmittel (CT-Angiographie).

 

Therapie

Bei einer unkomplizierten Aortendissektion hat die medikamentöse Einstellung des Blutdruckes Priorität. Dies erfolgt in der akuten Phase zunächst auf einer Überwachungsstation. Neben der Blutdruckeinstellung sind regelmäßige CT-Kontrollen mit Kontrastmittel (CT-Angiographie) notwendig.

Bei einer komplizierten Aortendissektion, d. h. anhaltenden Schmerzen, nicht einstellbarem Bluthochdruck oder Durchblutungsstörungen von Extremitäten und/oder Organen oder Größenzunahme des Gefäßdurchmessers ist eine chirurgische Therapie notwendig. Hierbei werden minimalinvasive (endovaskuläre) Verfahren mittels Implantation einer Stentprothese in die Hauptschlagader zum Verschluss des Einrisses angestrebt. 

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Dr. med. Gunter Lang

Stv. Sektionsleiter