Sektion Endokrinologie, Stoffwechsel- und Ernährungswissenschaften
Die Endokrinologie beschäftigt sich mit Erkrankungen der endokrinen Drüsen (Hirnanhangsdrüse, Schilddrüse, Nebenschilddrüse, Bauchspeicheldrüse, Nebennieren, Sexualdrüsen).
Zu den Untersuchungsverfahren gehören Hormon-Bestimmungen, endokrinologische Funktionstests und Ultraschall-Untersuchungsverfahren. In enger interdisziplinärer Zusammenarbeit mit der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und der Klinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Ulm stehen die modernsten Bildgebungs- und Behandlungsverfahren zur Verfügung (Computer-Tomographie, Magnetresonanz-Tomographie, Szintigraphie, Positronenemissions-Tomographie, Peptid-Radiorezeptortherapie).
Kontakt & Terminvergabe
- Allgemeine Terminvereinbarung
- Ernährungsberatung
- Privatsprechstunde
- Diabetesberatung
- Schilddrüsen-Ultraschall
- Endokrinologische Hochschulambulanz
Allgemeine Terminvereinbarung
Telefon 0731 500-44075
Sie erreichen uns telefonisch:
Montag bis Donnerstag 13:00 Uhr -15:30 Uhr, Freitag 08:00 Uhr - 12:00 Uhr
Anmeldeformular Endokrinologische Ambulanz für Ärzte
Ernährungsberatung
Telefon 0731 500-44588
Sie erreichen uns telefonisch:
Montag bis Donnerstag: 08.00 - 14.00 Uhr
Ansprechpartnerinnen:
Frau Molfenter (500-44588)
Ernährungsprotokoll bei Verdacht auf Unverträglichkeiten
Privatsprechstunde Prof. Heni
Telefon 0731 500-44503
Telefax 0731 500-44502
Sie erreichen uns telefonisch:
Montag bis Donnerstag: 13:00 Uhr - 16:00 Uhr
Freitag: 08:00 Uhr - 12:00 Uhr
Ansprechpartnerin:
Fr. Sabrina Seibold
Diabetesberatung
Telefon 0731 500-44588 / -44608
Sie erreichen uns telefonisch:
Montags - Freitags 08:00 - 14:00 Uhr
Ansprechpartnerin:
Frau Link (500-44608)
Frau Molfenter (500-44588)
Ernährungsprotokoll und Blutzuckerdokumentation für Patienten
Schilddrüsen-Ultraschall
Telefon 0731 500-44618
Schilddrüsenultraschall führen wir in unserem Zentrum für Songraphie durch.
Sie erreichen uns telefonisch:
Montag bis Freitag: 08:00 - 12:00 Uhr
Endokrinologische Hochschulambulanz
Telefon 0731 500-44075
In der endokrinologischen Spezialambulanz behandeln wir Patienten mit Erkankungen und Störungen der Hormondrüsen wie der Schilddrüse, der Hypophyse, der Nebenniere, der Eierstöcke und Hoden und betreuen Patienten mit (sekundären) Bluthochdruck, endokrinen Tumorerkrankungen, Osteoporose und Adipositas. Ein weiteres Spezialgebiet ist die Diagnostik und Therapie von Patienten mit Störungen des Zuckerstoffwechsels und dem schwierig zu behandelnden Diabetes mellitus. In Abhängigkeit von der medizinischen Indikation erfolgt eine enge Kooperation mit den Kliniken für Allgemein- und Viszeralchirurgie, der diagnostischen Radiologie und der Nuklearmedizin.
Sprechzeiten: Montag bis Donnerstag 13:00 Uhr -15:30 Uhr, Freitag 08:00 Uhr - 12:00 Uhr
Team Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen
Schwerpunkte
- Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Behandlung, Therapieumstellung, Folgeerkrankungen
- Tumorerkrankungen der hormonbildenden Organe
- Hormonell bedingter Bluthochdruck, Abklärung/Behandlung endokriner Ursachen
- Fettstoffwechselstörungen
- metabolisches Syndrom/ Übergewicht
- seltene Stoffwechselstörungen
- Entwicklungsverzögerung ( ab 16.LJ)
- Minderwuchs/Wachstumsstörungen, Abklärung endokriner Ursachen
- Vermehrte Körperbehaarung (Hirsutismus) bei Frauen, PCO Syndrom
- Vergrößerung der Brust (Gynäkomastie) bei Männern
- Milchfluss aus der Brust (Galaktorrhoe)
- Verstärkter Durst und häufiges Wasserlassen (Diabetes insipidus
- Erkrankungen der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse)
- Hyperkortisolismus (Morbus Cushing)
- Osteoporose
- Kalziumstoffwechelstörungen (Hyper- und Hypokalzämie)
- Knochenschmerzen, -stoffwechselstörungen
- Nebenschilddrüsenfunktionsstörungen
- Schilddrüsenerkrankungen
Diagnostik
Ein wesentlicher Bestandteil der Diagnostik sind die endokrinologischen Funktionstestverfahren. Diese helfen uns, die Ursache Ihrer Beschwerden festzustellen. In unserer Klinik werden zahlreiche dieser Testverfahren durchgeführt. Ihr Arzt wird mit Ihnen besprechen, welche Untersuchungen bei Ihnen durchgeführt werden müssen.
Die gängigsten Tests möchten wir Ihnen kurz erläutern.
Hormone können im Blut und im Urin bestimmt werden. Für die Untersuchung im Urin wird im Allgemeinen der 24-Stunden-Sammelurin genommen. Vielfach lassen sich Störungen in Stoffwechselprozessen nicht durch die alleinige Messung von Hormonspiegeln erfassen. Daher sind oft Suppressions- (Hemmung) oder Stimulationstests (Anregung) zur Diagnostik eines Hormonüberschusses bzw. eines Hormonmangels notwendig. Die meisten Tests können sowohl unter ambulanten als auch unter stationären Bedingungen durchgeführt werden, manche jedoch nur unter stationären Bedingungen. Bitte beachten Sie, dass ambulante Funktionstests bis zu 5 Stunden in Anspruch nehmen können und Sie zur Untersuchung in der Regel nüchtern erscheinen müssen. Nähere Informationen zu Ihrer persönlichen Terminplanung gibt Ihnen gerne unser Ambulanzteam. Die ambulanten Untersuchungen führen wir in unserem gastroenterologischen Funktionslabor durch. Die stationären Testverfahren werden auf unserer endokrinologischen Schwerpunktstation M2A (Ebene 2, Aufzüge C) durch.
Der ACTH-Test eignet sich besonders gut zur Beurteilung der Nebennierenrindenfunktion. Physiologischerweise kommt es nach Stimulation mit ACTH zu einem Cortisolanstieg im Blut. Klinisch wichtig ist dieser Test u. a. zur Abklärung bei Verdacht auf eine Nebennierenrindeninsuffizienz (M. Addison oder iatrogen nach Kortikosteroidtherapie), als Alternative zum Insulin-Hypoglykämietest bei Verdacht auf eine Hypophysenvorderlappeninsuffizienz sowie bei Verdacht auf ein late-onset Adrenogenitales Syndrom.
Dexamethason ist ein Glukokortikoid, welches die körpereigene Cortisolproduktion unterdrücken kann. Bei Patienten mit einer Überproduktion von Cortisol (z.B. Cushing-Syndrom) ist dieser Mechanismus gestört. Der Dexamethasonkurztest besteht in der Einnahme von Dexamethason um Mitternacht und einer morgendlichen Blutabnahme zur Bestimmung des Cortisolwertes im Blut. Bei auffälligem Befund sind weitere diagnostische Maßnahmen erforderlich, über die Sie Ihr Arzt aufklären wird.
Der GHRH-Arginintest wird zum Nachweis eines Wachstumshormonmangels eingesetzt. Die Aminosäure Arginin stimuliert die Wachstumshormonsekretion, ebenso das Growth-hormone-realeasing-hormone GHRH. Bei einem auffälligen Testbefund muss ggf. ein Insulin-Hypoglykämie-Test ergänzend durchgeführt werden.
Der Insulin-Hypoglykämie-Test gilt als Goldstandard zur Überprüfung der corticotropen Achse (CRH-ACTH-Cortisolfreisetzung) und der somatotropen Achse (Wachstumshormonfreisetzung). Er wird zur Beurteilung der Hypophysenfunktion beispielsweise bei Tumoren der Hypophyse oder nach Hypophysenoperationen bzw. -bestrahlungen eingesetzt. Durch die Insulingabe wird der Blutzucker so stark gesenkt, dass eine Unterzuckerung erzeugt wird. Dieses bewusst herbeigeführte Stressereignis führt bei Gesunden zu einer vermehrten Cortisol- und Wachstumshormonausschüttung. Durch die erzeugte Unterzuckerung können damit verbundenen Beschwerden wie Unruhe, Schweißausbrüchen und Unwohlsein auftreten.
Bei Verdacht auf einen Diabetes mellitus wird der OGTT zur Beurteilung der körpereigenen Insulinsekretion/-Wirkung durchgeführt. Nach der Einnahme einer zuckerhaltigen Lösung (75g Glukose) werden die Glukosespiegel sowie von Insulin Und C-Peptid im Blut gemessen. Diesen Test setzen wir auch zur Diagnose einer Insulinresistenz bzw. eines drohenden Diabetes mellitus z.B. im Rahmen eines PCO-Syndroms ein. Zusätzlich kommt es beim Gesunden nach Zufuhr der Glukoselösung zu einem Abfall des Wachstumshormons. Bei einer Wachstumshormonüberproduktion findet dies nicht statt. Der OGTT wird deshalb auch als Wachstumshormonsuppressionstest bei Verdacht auf eine Akromegalie oder zur Verlaufskontrolle bei Akromegalie eingesetzt (STH-Suppressionstest).
Dieser Test wird bei Verdacht auf ein medulläres Schilddrüsenkarzinom (MTC) durchgeführt. Hierbei liefert ein starker Calcitoninanstieg nach Stimulation mit Calcium einen wichtigen Hinweis auf das Vorliegen der Erkrankung.
Dieser Test wird durchgeführt bei Verdacht auf Hypogonadismus mit einer möglichen hypothalamischen oder hypophysären Ursache sowie zur Überprüfung der funktionellen Reserve der Gonadotropinsekretion. Weitere Indikation wäre die Abklärung von Pubertas tarda oder Pubertas praecox.
Indikationen für die Durchführung eines TRH-Tests wären der Verdacht auf Schilddrüsenhormonresistenz oder latente Hypothyreose, insbesondere im Rahmen der Fertilitätsdiagnostik. TRH-Test kann auch zur Diagnostik unklarer Fälle von Schilddrüsenfunktionsstörungen verwendet werden. Kontraindikationen wären bei diesem Test bekannte Überempfindlichkeitsreaktion auf TRH, akuter Herzinfarkt, instabile Angina pectoris, Epilepsie/erhöhte Krampfbereitschaft sowie schwere obstruktive Bronchialerkrankungen.
Durch diesen Test wird der Anstieg von ACTH und Cortisol nach Applikation von Corticotropin-Releasinghormon (CRH) gemessen. CRH wird im Hypothalamus synthetisiert und stimuliert selektiv die ACTH produzierenden Zellen im Hypophysenvorderlappen. Der Test ist relevant für Differentialdiagnose des Cushing-Syndroms und er wird bei Verdacht auf Hypophysenvorderlappeninsuffizienz ungeklärter Ätiologie und nach neurochirurgischen Operationen eingesetzt. Darüber hinaus kann der Test zur Überprüfung des hypophysär-adrenalen Systems nach lang andauernder, höher dosierter Glucocorticoid-Therapie eingesetzt werden. Der Test kann auch im Rahmen eines kombinierten Releasinghormon-Tests (gleichzeitige Gabe von CRH, GRH, GnRH, TRH) eingesetzt werden (siehe Hypophysen-Stimulationstest mit Releasinghormonen).
Mit einem HKT kann die Intaktheit der corticotropen, gonadotropen und thyreotropen Achsen überprüft werden.
Wie funktioniert's?
Lactose wird bei Gesunden im Dünndarm durch Lactase gespalten und innerhalb des Dünndarms vollständig resorbiert. Bei Vorliegen eines Lactasemangels wird die Lactose nach Erreichen des Dickdarms von Bakterien zu H2 metabolisiert, welches in der Ausatemluft erscheint.
Wann ist die Untersuchung sinnvoll?
- Verdacht auf Laktoseintoleranz
Was muss vor dem Test beachtet werden?
- mindestens 12 Stunden nüchtern und kein Rauchen
- keine Antibiotika
- keine Kohlenhydrat-reichen Mahlzeiten am Vortag (z.B. Bohnen, Vollkornbrot, Nudeln, Reis, Kartoffeln)
Wie läuft's ab?
Dauer: ca. 3 Stunden
Zu Beginn wird die 1. Atemprobe (Ausgangswert) gewonnen, dann 50 g Laktose in 200 ml kohlensäurefreiem Mineralwasser oder Tee getrunken. Nach 20, 40, 60, 80, 100,120,140,160 und 180 Minuten werden weitere Atemproben zur H2-Konzentration in der Ausatemluft gewonnen.
Wie funktioniert's?
Der menschliche Darm kann Laktulose weder spalten noch resorbieren. Sie wird von Darmbakterien (vorwiegend im Zökum) zu H2 metabolisiert, welches in der Ausatemluft erscheint.
Wann ist die Untersuchung sinnvoll?
- Ausschluss eines H2-Non-Producers
- Bestimmung der oro-zökalen Transitzeit
Was muss vor dem Test beachtet werden?
- mindestens 12 Stunden nüchtern und kein Rauchen
- keine Antibiotika
- keine Kohlenhydrat-reichen Mahlzeiten am Vortag (z.B. Bohnen, Vollkornbrot, Nudeln, Reis, Kartoffeln)
Wie läuft's ab?
Dauer: ca. 4 Stunden
Zu Beginn wird die 1. Atemprobe (Ausgangswert) gewonnen, dann 10 g Laktulose in 200 ml kohlensäurefreiem Mineralwasser oder Tee getrunken. Nach 20, 40, 60, 80, 100, 120, 140, 160, 180, 200, 220 und 240 Minuten werden weitere Atemproben zur Bestimmung der H2-Konzentration in der Ausatemluft gewonnen.
Link zum Gastrolabor
Ernährungs- und Diabetesberatung
Die ernährungstherapeutische Beratung richtet sich nicht nur an Diabetiker, sondern auch an Patienten mit Übergewicht und Fettstoffwechselstörungen. Wenn bei Ihnen Unverträglichkeiten für bestimmte Nahrungsbestandteile vorliegen stellen wir Ihnen einen geeigneten und individuellen Ernährungsplan zusammen, in welchem Lebensmittel, die nicht vertragen werden, gemieden werden.
Wir unterstützen Sie mit unserer ernährungstherapeutischen Beratung bei Tumorerkrankungen, um über verschiedene Möglichkeiten der "künstlichen" Ernährung und der Zusatzernährung eine ausreichende Kalorienzufuhr zu gewährleisten.
Bei Patienten mit Diabetes mellitus ist eine ausführliche Diabetesschulung erforderlich. Hier lernen Sie die besonderen Risiken und Komplikationen Ihrer Erkrankung kennen. Sie erfahren worauf Sie bei der Ernährung achten müssen und wie Sie Ihren Blutzucker messen. Bei Patienten, die Insulin spritzen müssen, werden die richtige Spritztechnik geübt und die korrekten Spritzstellen gezeigt. Sie werden in deiser Schulung über die Risiken (Blutzuckerentgleisung, mögliches Koma, Unterzuckerung) und die Gegenmaßnahmen aufgeklärt.
Frau Annika Molfenter und Frau Brigitte Link sind Diätassistentinnen mit der Weiterbildung zur Diabetesberaterin/DDG und haben ihren Schwerpunkt in der Diabetesberatung mit der Betreuung und Begleitung von Patienten und Angehörigen. Dazu gehört auch das Erstellen und Anpassen der Insulintherapie. Durch Beratung und Schulung erhalten die Patienten Hilfestellung, um eigenständig mit ihrer Erkrankung umzugehen. Das beinhaltet das Erlernen der Blutzuckermessung, der Insulininjektion, die Ernährungstherapie, sowie das konkrete Handeln in Alltagssituationen.
Frau Dorothea Klein ist ebenfalls Diätassistentin sowie Ernährungsmedizinische Beraterin/ DGE und berät Patienten hinsichtlich der Ernährung bei unterschiedlichsten Krankheitsbildern wie Metabolisches Syndrom, Essstörungen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und –allergien, gastroenterologischen Erkrankungen und Niereninsuffizienz. Es werden individuelle Ernährungs- und Diätpläne erstellt nach den aktuellen leitliniengerechten Empfehlungen der Fachgesellschaften wie DGE und DGEM. Dazu gehören auch Konzepte zum Aufbau für die enterale und parenterale Ernährung. Ziele sind die Verbesserung des Ernährungszustandes durch Optimierung der Nährstoffzufuhr, der Ernährungsgewohnheiten und des Lebensstils.
Frau Bärbel Zehatschek arbeitet in der Onkologischen Ernährungstherapie beim Comprehensive Cancer Center Ulm (CCCU) und betreut auch onkologische Patienten/ Patientinnen der Inneren Medizin 1. Ihre Ziele bei der Ernährungstherapie sind der Erhalt bzw. das Erreichen eines guten Ernährungszustandes durch Optimierung der Nahrungs- und Energieaufnahme sowie die Erhöhung der Lebensqualität. Außerdem sollen die Leistungsfähigkeit und Mobilität gesteigert werden. Auch ein effektiverer Therapieerfolg sowie die Reduktion von Nebenwirkungen werden angestrebt.
Spezielle Angebote der Ernährungs- und Diabetesberatung
CGM Schulung
CGM steht für „Continuous Glucose Monitoring“
- also „kontinuierliches Glukosemonitoring“
CGM-Systeme sind Geräte, die rund um die Uhr alle fünf Minuten den Glukosegehalt in der Gewebeflüssigkeit des Unterhautfettgewebes messen. Sie bieten Diabetespatienten den Vorteil, die Stoffwechsellage nicht nur punktuell überprüfen zu können, sondern einen 24-Stunden-Überblick über den täglichen Blutzuckerverlauf zu erhalten. Mit der kontinuierlichen Glukosemessung können Arzt und Patient den Blutzuckerverlauf auch in der Nacht erkennen, Trends frühzeitig einschätzen und Unter- und auch Überzuckerungen besser vermeiden.
Wie funktioniert ein CGM?
Der geschulte Anwender sticht mit einer Setzhilfe einen kleinen Glukosesensor durch die Haut des Oberarms oder Bauchs, der dort bis zu sieben Tage liegen bleiben kann. Hinzu kommen eine kleine Elektronikeinheit („Sender“), die auf der Haut fixiert wird, und ein separates Anzeige- und Speichergerät („Empfänger“). Die Datenübertragung vom Messsystem zum Anzeigegerät, das die Größe eines Mobiltelefons hat, erfolgt per Funk. Bei direkter Kombination des CGM-Systems mit einer Insulinpumpe dient das Display der Insulinpumpe gleichzeitig als Anzeige der Glukosemessdaten. Diese CGM-Glukosewerte entsprechen dabei nicht immer exakt den Blut-Glukosewerten.
Für wen kommt die kontinuierliche Glukosemessung in Frage?
Bevor ein CGM-System in Frage kommt, müssen alle anderen diabetologischen Therapieoptionen ausgereizt sein. Das schließt die intensivierte konventionelle Insulintherapie mit Mehrfach-Spritzen-Regime (ICT) sowie die Insulinpumpentherapie (CSII) ein.
Nach den Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft Diabetologische Technologie (AGDT) in der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) ergibt sich ein Zusätzlicher Nutzen bei:
Hypoglykämien, d. h. häufige schweren Hypoglykämien (mit der Notwendigkeit von Fremdhilfe), schwere nächtlichen Hypoglykämien, nachgewiesene Hypoglykämiewahrnehmungsstörungen
unbefriedigende Stoffwechselkontrolle, wenn trotz Nutzung aller zur Verfügung stehender Therapieoptionen (auch CSII), guter Compliance und Ausschluss schwerer psychologisch-psychiatrischer Störungen der angestrebte HbA1c-Wert nicht erreicht wird
Quelle: Deutschen Diabetes Hilfe