Befundübermittlung

Für jeden Laborauftrag wird ein Befundbericht erstellt. Die Formatierung der Befunde wird von der Einrichtungsleitung festgelegt. Sie ist für die verschiedenen Befundtypen (Papier-Einzelbefund, Papier-Kumulativbefund, HTML-Befund, XML-Einzelbefund, XML-Kumulativbefund, Spezialbefund) - soweit technisch möglich und inhaltlich sinnvoll - einheitlich und enthält alle notwendigen Angaben. Die Übertragungsverfahren sind vom Befundtyp abhängig. Um die Wünsche der Einsender (Befundart, Übermittlungsweg, Zeitspannen, etc.) umfassend erfüllen zu können, kommen folgende Befundtypen zum Einsatz:


Papier-Einzelbefund
Er enthält die Ergebnisse eines einzelnen Auftrags. Aufträge werden – je nach Dringlichkeit – in unterschiedlichen Zeitintervallen automatisch auf Vollständigkeit geprüft und gegebenenfalls gedruckt. Sollten Einsender davon abweichende Wünsche äußern, werden sie im Rahmen der technischen Möglichkeiten individuell berücksichtigt. Der Druck erfolgt – sofern technisch möglich – direkt auf einen Drucker des Einsenders. Für die datenschutzgerechte Aufstellung der Drucker ist der Einsender verantwortlich. In allen anderen Fällen werden die Befunde im Labor gedruckt und unter Einhaltung der Datenschutzbestimmungen versendet.


Kumulativbefund
Eine Zusammenfassung mehrerer Einzelbefunde, die tabellarisch aufbereitet und in chronologischer Reihenfolge ausgegeben wird, ergibt einen Kumulativbefund. Der Einsender kann bei Auftragserteilung festlegen, ob er einen Papier-Einzelbefund oder Papier-Kumulativbefund wünscht. Kumulativbefunde in Papierform werden nur dann erzeugt, wenn alle enthaltenen Einzelbefunde fertiggestellt sind. Im Übrigen gilt das für den Papier-Einzelbefund Beschriebene.


HTML-Befund
Der HTML-Befund stellt die zeitnahe Übermittlung von Ergebnissen für die Patienten-Notfallversorgung sicher. Es handelt sich dabei um einen elektronischen Befund, der am PC des Einsenders abrufbar ist. Die daten-schutzgerechte Aufstellung der Computer obliegt dem Anwender (Datenschutzhandbuch des Klinikums, Regel 31). Der Zugriff erfolgt über den Klinischen Arbeitsplatz des Klinik-Informationssystems (SAP), das auch die Authentifizierung berechtigter Benutzer übernimmt. SAP selbst greift über einen speziellen SAP-User auf die Datenbasis zu. Daneben können in begründeten Ausnahmefällen individuelle Direktzugänge über Webbrowser, verbunden mit personalisierten Zugangsdaten, zur Verfügung gestellt werden. Jeder auf diese Art Zugriffsberechtigte hat sich vor Freischaltung des Zugangs auf eine vom Datenschutzbeauftragten des Klinikums vorgegebene Datenschutzerklärung zu verpflichten. Der Zugriff funktioniert nur aus dem Klinik-Netz. Beide Verfahren sind durch den Datenschutzbeauftragten des Klinikums genehmigt worden. Die Referenz auf den Auftrag wird bei Laboreingang angelegt und dient damit gleichzeitig als Eingangskennzeichen. Messwerte sind spätestens 3 Minuten nach technischer Freigabe am Bildschirm sichtbar. Die Aufbewahrungsdauer ist einsen-derspezifisch festgelegt. Für die Nutzung des HTML-Befundes gibt es im Rahmen der beleglosen Anforderung eine Anleitung, die auf der Einstiegsseite zur beleglosen Anforderung verlinkt ist und die von den Anwendern abgerufen werden kann.


Digitale Krankenakte
Über die digitale Krankenakte (SAP-Patientorganizer) kann jeder Laborbefund mit Fertigstellungsdatum ab Januar 2004 in elektronischer Form abgerufen werden. Die Referenz auf den Auftrag wird bei Eingang des Probenmaterials im Labor erzeugt und via BAPI-Schnittstelle an SAP übertragen. Von jedem Befund aus kann auf eine spezielle Suchmaske verzweigt werden, über die auf alle Befunde seit Inbetriebnahme des Laborsys-tems im Herbst 1998 zugegriffen werden kann. Bei jedem Abruf werden aus den in der Labor-Datenbank hinterlegten Ergebnissen die Befunde neu erstellt und angezeigt. Die Authentifizierung des Anwenders erfolgt über SAP.

XML-Kumulativbefund
Der XML-Kumulativbefund fasst elektronische Einzelbefunde zusammen und gibt sie in Tabellenform aus. Der Anwender kann den Zeitraum und den Inhalt individuell anpassen. Der Zugriff erfolgt ausschließlich über den SAP-Patientorganizer.


Spezialbefund
Die Spezialbefunde sind nach Indikationsbereichen aufgeteilt. Steuerungsanalyte sorgen für die Zuordnung zu den jeweiligen Indikationsbereichen und erzwingen die Befundung. Das Befundlayout ist jeweils an die inhaltli-chen Erfordernisse angepasst. Die Befundung/Validierung wird durch den jeweils zuständigen Laborarzt vorgenommen.
Spezialbefunde werden in der Regel mit elektronischer Unterschrift übermittelt. Dafür wird der Befunddruck (interne Einsender und externe Einsender ohne Faxempfang) bzw. die Erstellung eines Faxbefundes (externe Einsender mit Faxempfang) manuell ausgelöst. Nur bei Bedarf werden Befunde manuell unterschrieben und per Post verschickt.
Für Immunfixationselektrophoresen wird ein mit Originalunterschriften (befundender Arzt sowie Ärztlicher Direktor bzw. dessen Vertreter) versehener Befund im Labor archiviert.
Im ausführlichen Befund erfolgt der Verweis auf den Spezialbefund durch den Hinweis „siehe gesonderter Befund“.


Fax-Befund
Der Versand von Fax-Befunden direkt aus dem Laborsystem muss für jeden Einsender explizit freigeschaltet werden. Befunde aus dem Tagessystem können automatisiert verschickt werden, der Versand von Einzelbe-funden ist über das Archiv möglich. Die Befunde können aber immer nur an den im Auftrag hinterlegten Einsender geschickt werden.
 

letzte Aktualisierung am 16.11.2022