In Anlehnung an die Definitionen der Rilibäk gelten folgende Definitionen:

Richtigkeit:  - Vergleich der Messwerte mit Referenzbereichen

Ermittlung und Bewertung der systematischen Messabweichung Grad der Übereinstimmung zwischen den in größerer Serie ermittelten Messergebnisse sowie ihres Mittelwertes und einem wahren Wert (anerkannter Referenzwert). Sie wird üblicherweise numerisch durch die systematische Messabweichung ausgedrückt, die in umgekehrter Beziehung zur Richtigkeit steht. Die Abweichung des Mittelwertes dieser Messungen vom wahren Wert wird als systematische Meßabweichung definiert, ist sie gering, so ist die Richtigkeit hoch. Dies sagt nichts darüber aus, wie stark die einzelnen Werte streuen.

Präzision:      - Reproduzierbarkeit - Wiederholgenauigkeit eines Labortests - Intraassayvarianz - Interassayvarianz

Grad der Übereinstimmung zwischen den einzelnen unabhängigen Messergebnissen. Das Ausmaß der Präzision wird üblicherweise durch das statistische Maß der „Standardabweichung“ und „relativen Standardabweichung (Variationskoeffizient)“ der Einzelwerte vom Mittelwert angegeben, das in umgekehrter Beziehung zur Präzision steht. Die „Präzision“ eines Analysenverfahrens wird entsprechend den aufgeführten Präzisionsbedingungen unterteilt. Die „Wiederholgenauigkeit“ bezieht sich auf im Wesentlichen unveränderte Bedingungen und wird oft als „Präzision in der Serie“ (Intraassay) bezeichnet. Die „Präzision von Analysenserie zu Analysenserie“ (Interassay) spiegelt die Variationen eines oder mehrerer der Faktoren wider, die innerhalb  eines  Laboratoriums  auftreten:  solche  Faktoren  sind  Zeit,  Kalibrierung, Untersucher oder Messgerät. Als Maß zur Ermittlung und Bewertung der zufälligen Messabweichung (Beurteilung der Präzision) wird die Standardabweichung bzw. die relative Standardabweichung (Variationskoeffizient - VK) berechnet.  

Sensitivität:  - Rate der echt positiven Ergebnisse.

Die Sensitivität ist ein Maß für die Anzahl richtige positive Ergebnisse verglichen mit der Gesamtzahl der positiven Ergebnisse. Sie wird wie folgt ermittelt: Sensitivität = a / a + c (siehe auch Abb. 3). Häufig wird unter dem erweiterten Begriff der Sensitivität auch die Bestimmung der Nachweisgrenze eines Analyten (z.B. durch Endpunkttitration) einbezogen. Zur Ermittlung wird hierzu eine Verdünnungsreihe des positiven Kontroll- oder Referenzmaterials in negativem Probenmaterial (Serum, Plasma, Bronchiallavage usw.) durchgeführt. Falls es möglich ist den Wert zu quantifizieren an dem 95% der eingesetzten Proben mit diesem Gehalt des Analyten noch positiv sind, wird dies als Nachweisgrenze bezeichnet. Zum Ausschluß falsch-negativer Ergebnisse werden bekannt positive Proben getestet.

Spezifität:     - Ausschluss falsch positiver Ergebnisse.

Die Spezifität ist ein Maß für die Anzahl richtige negative Ergebnisse verglichen mit der Gesamtzahl der negativen Ergebnisse. Sie wird wie folgt ermittelt: Spezifität = d / d + b (siehe auch Abb. 3). Häufig werden hierzu auch potentiell kreuzreaktive Reaktionspartner (Viren der gleichen Familie, Seren mit Rheumafaktoren und / oder Autoantikörpern) und bekannt negative Proben in die Testung einbezogen.

Laborvergleich:  - Messung der Richtigkeit/Korrelation zweier verschiedener oder gleicher Tests

Zum  Nachweis desselben  Analyten in zwei verschiedenen Laboratorien (z.B. durch Nachweis bekannter Analytkonzentrationen in Ringversuchsproben oder Referenzmaterial).