Spektrum der Bestimmungen

Im Hauptlabor am oberen Eselsberg werden etwa 80% der Analysen durchgeführt. Die Spezialanalytik ist ausschließlich im Bereichslaboratorium OE zentralisiert. In dem relativ kleinen Bereichslaboratorium am Michelsberg (MB) sind lediglich die Laborbereiche Klinische Chemie, Hämatologie und Hämostaseologie (Basisgerinnung) vertreten.

 
Zusätzliche Tätigkeitsschwerpunkte im Bereichslaboratorium Oberer Eselsberg:

  • Blutgasanalytik
  • Protein-Immunchemie
  • Gerinnungs-Spezialanalytik, Thrombozytenfunktionsdiagnostik
  • Tumormarker- und Hormonanalytik
  • Elektrophorese, Immunfixationselektrophorese
  • spezielle ELISA-Teste
  • Hämoglobin-Analytik
  • Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)
  • molekulargenetische Infektionsdiagnostik.
  • molekularbiologische Analytik (PCR)
  • HPLC, LC-MS
  • Atomabsorption (AAS)
  • Autoimmundiagnostik 

Bearbeitungszeiten

Folgende Bearbeitungszeiten sind Zielvorgaben und werden in der Regel eingehalten:

1. Vitale Gefährdung (Vollblut/Plasma):

  • Blutgasanalyse, Kalium, Calcium, Laktat und Glukose (aus BGA-Monovette, nur OE): In der Regel ca. 10 Minuten.
  • Kleines Blutbild (EDTA-Vollblut): In der Regel ca. 10 Minuten
  • Plasmaproben: ca. 30 Minuten
  • Quick und aPTT (nur für ZINA) i.d.R. <30 min

2. Eilfälle:

  • In der Regel spätestens nach 60 Minuten, je nach Aufwand auch schneller.

3. Routineuntersuchungen:

  • Fertigstellung i. d. R. am gleichen Werktag nach Laboreingang.

4. Ausnahmen*:

  • Einige Parameter werden nicht täglich bzw. nicht direkt nach Probeneingang bestimmt. Der Annahmeschluss am Bearbeitungstag dieser Bestimmungen ist der beleglosen Anforderung, den einzelnen Analyten aus den Seiten im Leistungsspektrum, bzw. den Rundschreiben (Mitteilungen des Labors) zu entnehmen.
  • Bei Proben welche am Michelsberg angenommen werden und anschließend zur Bestimmung an den Oberene Eselsberg versandt werden, im speziellen Herzenzyme und Hormone, kann die Bestimmung länger als 1 Stunde ab Eingang Labor Michelsberg dauern. Solche Bestimmungen mit hoher Priorität aus dem Bereich Michelsberg sollten deshalb direkt von der Station an das Labor Oberer Eselsberg versandt werden.
  • Proben der Kategorie "vitale Gefährdung" aus dem Bereich Michelsberg, im speziellen aus der Neonatologie, haben häufig eine längere Probenaufbereitungszeit und dauern deshalb länger.
  • Proben der Kategorie "vitale Gefährdung" sollten möglichst direkt zu Händen der MTA im Labor abgegeben werden.

In dringenden Fällen können Analysen auf Anfrage vorgezogen werden.

Die Zeiten gelten ab Eingang Labor.

letzte Änderung 23.12.2019

Grenzwerte für die telefonische Befundübermittlung; Stand 21.06.2022

Analyt

Untere Grenze

Obere Grenze

Einheit

pH

< 7,00

> 7,60

mmHg

pO2 (bei arterielle Proben)

<50

-

mmHg

Kalium*

< 2,8

> 6,0

mmol/l

Natrium*

< 120

> 155

mmol/l

Calcium*

< 1,7

> 3,0

mmol/l

Glucose*

< 45

> 500

mg/dl

Ionisiertes Calcium

< 0,9

> 1,7

mmol/l

Hämatokrit

< 0,15

-

l/l

Hämoglobin

< 6

 

g/l

Thrombozyten

< 25

-

Giga/l

Thrombozyten (nur KK5)

< 50

 

Giga/l

Quick*

≤ 10

-

%

PTT*

-

≥ 170

sec.

Faktor VIII-Aktivität

< 5

-

%

Faktor IX-Aktivität

< 5

-

%

Carbamazepin

-

≥ 20

mg/l

Digoxin

-

≥ 5,0

µg/l

Gentamicin

-

> 10

mg/l

Lithium

-

≥ 2 ,00

mmol/l

Phenobarbital

-

> 50

mg/l

Phenytoin

-

> 30

mg/l

Salicylat

-

> 300

mg/l

Theophyllin

-

> 25

mg/l

Valproinsäure

-

> 100

mg/l

Vancomycin

-

> 50

mg/l

 

 

* Es erfolgt eine automatische Doppelbestimmung.

Von der MTA werden die Uhrzeit, der Gesprächspartner und ggf. Probleme bei der Übermittlung eingetragen. Sollte nach 3 telefonischen Übermittlungsversuchen innerhalb 1 Stunde niemand erreichbar sein, wird der Text  „Keine Befundmitteilung möglich, da telefonisch nicht erreichbar!“ eingegeben.

   

Nachforderungen

 

Solange die Probe nicht in der ZEKCh eingelesen wurde, sich auf dem Weg in die ZEKCh befindet, können Sie Untersuchungen beleglos anfordern.

Seit dem 15.11.2022 ist die Online Nachforderung für bereits im Labor eingetroffene Proben für alle Abteilungen der Kliniken am oberen Eselsberg möglich. Nachforderungen sind damit auch für in SAP grün markierte Aufträge online möglich. Eine telefonische Nachforderung ist nicht mehr notwendig.

Folgende Ursachen online nicht nachforderbarer Analyte (ausgegraut) sind möglich:
•    Die in Medat hinterlegte Probenstabilität des Analyten ist abgelaufen (Startzeitpunkt des „Verfalls“ der Probe mit Erfassung der Probe im Labor).
•    Das Probenmaterial ist im ursprünglichen Auftrag gänzlich nicht enthalten (z.B. kein Li-Hep). 
•    Das Probenmaterial EDTA (Materialcode 04) wurde eingesendet, jedoch z.B. kein EDTA (nz) (Materialcode 52). Nachforderung aus EDTA (nz) nicht möglich. 
•    Dem Einsender wird folgender Hinweistext auf der online Nachforderungsseite zur Erklärung eingeblendet:

Archivierung der Proben

 

Für Wiederholungsmessungen oder um bei notwendigen Folgeanalysen weitere Probenentnahmen bei Patienten zu vermeiden, werden alle Proben in Abhängigkeit von der Stabilität der Messgrößen unter verschiedenen Lagerbedingungen aufbewahrt. So hat der behandelnde Arzt die Möglichkeit bei einer erweiterten Diagnostik Nachforderungen von Messgrößen zu veranlassen.

Proben

Aufbewahrungszeit

Temperatur

Li-Heparin-Plasma (orange)

ca. bis 6 Tage

2° - 8°C

Serum (braun)

ca. bis 6 Tage

2° - 8°C

NaF- Plasma (gelb)

ca. bis 6 Tage

2° - 8°C

EDTA- Vollblut (z.B. Immunsuppressiva, BSG) (rot)

ca. bis 6 Tage

2° - 8°C

Spontanurin (auch Urinstatus), Sammelurin (gelb)

ca. bis 6 Tage

2° - 8°C

Andere Körperflüssigkeiten (z.B. Liquor, Punktat)

ca. bis 6 Tage

2° - 8°C

Proben

Aufbewahrungszeit

Temperatur

EDTA-Vollblut (Blutbild) (rot)

ca. bis 48 Stunden

Raumtemperatur

Citratplasma (Primärprobe) (grün)

ca. bis 8 Stunden

Raumtemperatur

BGA- Monovette

ca. bis 8 Stunden

Raumtemperatur

 

Primärproben für die Blutgasanalytik werden nach der Analytik sauber verschlossen und zu Dokumentationszwecken aufbewahrt. Eine erneute Analytik ist nicht möglich.

Von folgenden Proben werden nach der Analytik Rückstellproben gelagert:

Proben

Aufbewahrungszeit

Temperatur

EDTA- Vollblut (Mutation)

Original- Monovette zur Durchführung einer erneuten DNA- Isolierung

Proben werden i.d.R. innerhalb von 4 Wochen entsorgt.

- 20°C

isolierte DNA (Mutation)

zur Wiederholung einer Mutationsanalyse

Proben werden i.d.R. innerhalb von 4 Wochen entsorgt.

- 20°C

Serum (Aliquot Tumormarker)

Zur Verlaufskontrolle, ggf. zur Überprüfung bei Reagenzchargenwechsel und auf speziellen Wunsch der Frauenklinik

6 Monate

- 20°C

Citratplasma (Restprobe Gerinnung)

Zur Sicherung einer Originalprobe im Rahmen der Spezialteste Gerinnung, da wiederholtes einfrieren nicht möglich ist

ca. bis 3 Monate

</= - 70°C

Externe Vergabe von Bestimmungen

In einigen Fällen vergibt die ZEKCH Bestimmungen an externe Laboratorien: 

  • Probenversand für Parameter, die nicht in der ZEKCh durchgeführt werden, an ein vom Einsender gewünschtes externes Labor.

Bestimmte Parameter, die im Leistungsverzeichnis als Fremdleistung („externe Vergabe“) gekennzeichnet sind, werden auf Einsenderwunsch an ein spezielles externes Labor weiterverschickt. Bei einer entsprechenden Anforderung wird die Probe durch den Kurierfahrer des Einsendelabors abgeholt. Die gesamte Probenabarbeitung durch spezielle externe Laboratorien, welche auf ausdrücklichen Wunsch der Einsender ausgewählt wurden, unterliegt der Verantwortung des Einsenders, in diesem Fall fungiert die ZEKCh lediglich als Versandstelle. Der Befund kommt direkt an den Einsender sowie in Kopie an die ZEKCh, die auch die Rechnung erhält. Der Rechnungsbetrag wird hausintern verrechnet.  

  • Versand von Probenmaterial für Parameter, die nicht in der ZEKCh durchgeführt werden, an ein von der ZEKCh ausgewähltes externes Labor (Routine).

Wenige Parameter, die im Leistungsverzeichnis als Fremdleistung („externe Vergabe“) gekennzeichnet sind, werden routinemäßig an ein externes Labor weiterverschickt, welches von der ZEKCh ausgewählt wurde. Bei einer entsprechenden Anforderung wird die Probe aliquotiert. Die Abholung erfolgt durch den Kurierfahrer des externen Labors. Die Rechnung wird an die ZEKCh geschickt und anschließend dem Einsender weiter belastet. Beim Eintreffen des Befundes wird im LIS ein Verweis auf den externen Befund eingegeben („siehe externer Befund“). Die Befunde werden von einem Arzt auf Plausibilität geprüft und anschließend an den Einsender weitergeleitet. Eine Kopie des Befundes wird im Sekretariat der ZEKCh aufbewahrt.  

  • Versand von Probenmaterial für Parameter aus dem Leistungsspektrum der ZEKCh, welche temporär in der ZEKCh nicht durchgeführt werden können (Notfall)

Sollte aufgrund technischer Probleme eine hausinterne Probenabarbeitung nicht möglich sein (z. B. bei Parametern des therapeutischen Drug-Monitorings oder bei einem Verdacht auf eine Medikamentenintoxikation), werden diese Proben notfallmäßig an vorab ausgewählte Laboratorien geschickt. Der ärztliche Hintergrunddienst beurteilt die Dringlichkeit der Probenabarbeitung und ordnet die Versendung an.

Bei der Auswahl der beiden externen Laboratorien wurden die folgenden Kriterien mit berücksichtigt:

  • Vorhandene Kompetenz und Zuverlässigkeit
  • Möglichst identische Untersuchungsmethoden im Vergleich zu unserer Analytik
  • Möglichst kurzer Probentransport und zeitnahe Bearbeitung.

Mit den betreffenden Laboratorien wurde eine Vereinbarung geschlossen, die u. a. die oben genannten Punkte enthält, um im Notfall (Eilfall) schnell handlungsfähig zu sein.

Die routinemäßig fremdvergebenen Leistungen sind im Leistungsverzeichnis durch den Zusatz „externe Vergabe“ als Fremdleistungen gekennzeichnet. 

Befundrücklauf
Der Befundrücklauf erfolgt i.d.R. über das Sekretariat der ZEKCh. Das externe Labor übermittelt die Befunde über Fax oder VPN-Tunnel dorthin. Die Befunde werden nach Prüfung dem Patientenauftrag im LIS zugeordnet. Nach Zuordnung werden die PDF-Dateien automatisch an das Krankenhausinformationssystem SAP übertragen und sind damit vom Einsender direkt über das SAP-Dokumentenarchiv abrufbar.
In wenigen Ausnahmen wird zusätzlich das im externen Labor ermittelte Ergebnis in den Auftrag eingetragen. Diese Messwerteingabe wird mittels 4-Augen Prinzip durch einen Laborarzt kontrolliert. Sie ist zusätzlich mit einem Text zur Durchführung und Validation in einem externen Labor gekennzeichnet. I. d. R. aber wird das Textkürzel „se“ („ext. Bef.“ bzw. „siehe externer Befund“) im Auftrag eingetragen. 
Über SAP stehen somit per „Originalbefund“ immer alle Informationen des externen Befundes dem Einsender unverändert und uneingeschränkt zur Verfügung.

Bei einem notfälligen Probenversand übernimmt die Laborleitung bzw. der ärztliche Hintergrunddienst die Auswahl der zu versendenden Parameter und die Überprüfung der Befundrückgabe.

Auswahl von Unterauftragnehmern

Ein Unterauftragnehmer „externes Laboratorium bzw. Fremdlabor“ wird nach festgelegten Qualifikationskriterien ausgewählt und regelmäßig hinsichtlich seiner Dienstleistungsqualität bewertet.

Der Probentransport zu niedergelassenen externen Laboratorien wird durch das externe Laboratorium sichergestellt und organisiert. 

Eine Liste der aktuellen Unterauftragnehmer kann in der ZEKCh abgerufen werden.

letzte Änderung 06.10.2023