Einstellung gegenüber E-Learning in der beruflichen Aus-, Fort- und Weiterbildung im Bereich „Kinderschutz“: Erhebung von Veränderungen im Kontext der Corona-Pandemie

Schlagworte

Corona-Pandemie, E-Learning, Kinderschutz, Ausbildung, Fortbildung, Weiterbildung

Projektleitung

Projektlaufzeit

01.12.2020 – 30.09.2021

Projektbeschreibung

Hintergrund

2020 gab es sowohl eine Themenkonjunktur in Bezug auf Kinderschutz als auch einen Bedeutungswandel in Bezug auf E-Learning im Rahmen der Corona-Pandemie:

Zum einen sind durch Lockdowns und die Distanzierungsmaßnahmen im Kontext der Corona-Pandemie ab März 2020 fast alle Präsenzweiterbildungsangebote weggefallen. Gleichzeitig ergaben sich durch Quarantäneverfügungen, Stornierung von Dienstreisen und reduziertem Betrieb im Home-Office auch vermehrte zeitliche Kapazitäten um Fortbildungen wahrzunehmen. In diesem Kontext kommen die Stärken von E-Learning-Angeboten, wie etwa die zeitliche und örtliche Flexibilität, besonders stark zur Geltung.

Zum anderen wiesen Akteurinnen und Akteure im Kinderschutz und erste Studien auf ein erhöhtes Risiko von Gewalt an Kindern im Kontext der Corona-Pandemie in Deutschland hin. Der daraus entstandene erhöhte Fortbildungsbedarf im Kinderschutz wurde breit öffentlich und politisch diskutiert. Auch die Kommission Kinderschutz Baden-Württemberg hatte Empfehlungen zum Einsatz digitaler Medien in der beruflichen Weiterbildung im Kinderschutz abgegeben. Empfohlen wurde hier, das Thema Kinderschutz grundsätzlich in die Aus-, Fort- und Weiterbildung aller Fachkräfte, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, aufzunehmen. Aufgrund ihrer breiten Verfügbarkeit wurden E-Learning-Angebote hier als eine Fortbildungsoption genannt.

Im Kontext des Projektes wurden durch verschiedene Befragungen die Einstellungen von erwachsenen Personen gegenüber E-Learning, die Erfahrung mit E-Learning im beruflichen Kontext sowie die subjektiv wahrgenommenen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf diese Konstrukte untersucht werden. Ein Fokus lag dabei auf der Erhebung von Personen, die in sozialen Berufen bzw. mit Kindern/Jugendlichen arbeiten.

Dazu wurden zum einen Absolvent*innen von E-Learning-Kursen zu Kinderschutz-Themen der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie Ulm mittels einer Online-Befragung erfasst, zum anderen wurden Personen, die sich für das Thema „Kinderschutz“ interessieren, ebenfalls per Online-Erhebung befragt und zuletzt eine bevölkerungsrepräsentative Befragung mittels des Markt- und Sozialforschungsinstituts USUMA in persönlich geführten Face-to-Face Interviews mit dazugehörigem Selbstausfüller-Fragebogenteil durchgeführt. Zusätzlich werden qualitative Telefoninterviews mit Personen durchgeführt, um den Fragestellungen zur Verstetigung digitaler Lernangebote sowie möglicher Zugänge neuer Adressatengruppen zu vertiefen.

Projektbeschreibung

Durch die quantitativen Erhebungen liegen insgesamt Daten von über 2.800 Personen vor. Erste Auswertungen zeigen, dass Fachkräfte sozialer Berufe offen für E-Learning als Fortbildungsmethode sind und E-Learning für Personen mit verschiedenem soziodemographischem Background attraktiv sein kann. Bei Personen, die bereits an einer E-Learning-Fortbildung teilgenommen haben, ist die Einstellung gegenüber E-Learning positiver als bei Personen ohne E-Learning-Erfahrung. Als Nach- und Vorteile von E-Learning werden die bereits in der Forschung beschriebenen Aspekte bestätigt (Nachteil: kein Austausch; Vorteil: Flexibilität). Es wurde deutlich, dass der Zugang zu E-Learning-Angeboten sowie die(antizipierten) Unterstützung vom Arbeitsumfeld noch ausgebaut werden sollte.

Entsprechende Publikationen sind in Vorbereitung.

Kontaktadresse

Gefördert von:

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)