AG „Verbreitung sexualisierter Belästigung im Gesundheitswesen“

Projektleitung

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    Prof. Dr. med. Jörg M. Fegert

    Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie

Sexualisierte Belästigung ist auch im Gesundheitssystem weit verbreitet. Die oft ungleichen Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse begünstigen die Entstehung von sexualisierten Grenzverletzungen. Frauen sind besonders betroffen. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat im Jahr 2020 beschlossen, dass Schutzkonzepte in medizinischen Einrichtungen als Teil des Qualitätsmanagements vorgeschrieben sind. Die Umsetzung eines Schutzkonzeptes muss auf einer Gefährdungsanalyse basieren.

Mitarbeitendenumfrage zu sexualisierter Belästigung an den Universitätsklinika in Baden-Württemberg

Die geplante Umfrage hat das Ziel, die Verbreitung sexualisierter Belästigung und Grenzverletzungen unter Mitarbeitenden und Patient*innen der Universitätsklinika in Baden-Württemberg zu untersuchen. Die Teilnahme an der Umfrage wird ca. 15 Minuten dauern. Der Fragebogen orientiert sich am Konzept der Umfrage an der Charité Berlin um eine nationale Vergleichbarkeit herzustellen. Zudem wird nach dem Miterleben von sexualisierter Belästigung von Patient*innen durch Kolleg*innen gefragt. Ziel der geplanten Umfrage ist neben der Erfassung der allgemeinen Verbreitung von sexualisierter Belästigung auch die Identifizierung besonders vulnerabler Gruppen sowie von Strukturen und Settings, die sexualisierte Belästigung begünstigen. Die Ergebnisse der Befragung sollen einen zentralen Bestandteil für die Gefährdungsanalyse im Rahmen der Schutzkonzepterstellung darstellen. Langfristig sollen so Mitarbeitende für den Bereich sexualisierte Belästigung sensibilisiert und eine Atmosphäre des respektvollen Umgangs miteinander gefördert werden, in der Diskriminierung nicht toleriert wird, wie gesetzlich im AGG festgelegt.

Die Umfrage erfolgt anonymisiert. Eine Auswertung auf Teilnehmendenebene ist nicht möglich. Das Einleiten von disziplinarrechtlichen Schritten o.ä. ist nicht Ziel der Untersuchung.

Durchgeführt wird die Umfrage durch Jun.-Prof. Clemens, Leiterin der AG „Verbreitung sexualisierter Belästigung im Gesundheitswesen“ und Prof. Fegert, Leiter der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie des Uniklinikums Ulm. Die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie war von Beginn an maßgeblich an der Förderung, Entwicklung und Implementierung von Schutzkonzepten in Institutionen beteiligt. Die Umfrage erfolgt in Kooperation mit den Beauftragten für Chancengleichheit

Referenzen

  1. Schröttle, M., K. Meshkova, and C. Lehmann, Umgang mit sexueller Belästigung am Arbeitsplatz - Lösungsstrategien und Maßnahmen zur Intervention. 2019: https://www.antidiskriminierungsstelle.de/SharedDocs/downloads/DE/publikationen/Expertisen/umgang_mit_sexueller_belaestigung_am_arbeitsplatz.pdf?__blob=publicationFile&v=5
  2. G-BA, Schutzkonzepte für Kinder und Jugendliche in medizinischen Einrichtungen künftig Teil des Qualitätsmanagements. 2020: https://www.g-ba.de/presse/pressemitteilungen/875/.
  3.  Jenner, S., et al., Prevalence of Sexual Harassment in Academic Medicine. JAMA Internal Medicine, 2019. 179(1): p. 108-111.

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